BIANCA EXKLUSIV Band 0173
„Hattest du auch Spaß, Matthew?“
Während die Jungen aufgeregt erzählten, holte Dee Ann sich eine Dose Saft aus dem Kühlschrank, riss sie auf und nahm einen kräftigen Schluck. „Warum geht ihr nicht nach draußen und spielt?“, schlug sie vor, als die Kinder sich beruhigten. „Ich möchte mit Beth reden.“
Kaum waren sie fort, setzte sie sich an den Küchentisch. „Und?“ Sie grinste. „Ich weiß, du hast es getan. Ich sehe es dir an. Und ich will jede saftige Einzelheit hören.“
„Dee Ann!“
„Jede Einzelheit! Das ist das Mindeste, was du für mich tun kannst. Schließlich habe ich dir das erst ermöglicht.“ Ihre blauen Augen strahlten. „Ist er ein guter Liebhaber?“
Beth hob beide Hände. „Oh, nein. Ohne mich. So war das nicht abgemacht.“
„Natürlich war es das. Habe ich dir nicht alles über mein Liebesleben erzählt? Auch wenn es nicht viel zu erzählen gab“, fügte Dee Ann trocken hinzu. Dann lachte sie. „Komm schon, Beth. Hab Mitleid. Wenn ich es schon nicht selbst erleben kann, will ich es mir wenigstens vorstellen können.“
Dieses Mal war es Beth, die mit den Augen rollte. „Übertreib nicht so schamlos.“
„Ich wünschte, es wäre übertrieben. Du weißt ganz genau, dass mein letztes Mal mindestens zwei Jahre her ist. Irgendwann werde ich wahrscheinlich vergessen haben, wie es geht.“
Beth lachte. „Das kann ich mir kaum vorstellen.“
„Ich bin kurz davor. Beth, als deine älteste und beste Freundin habe ich ein Recht, alles über dich und Jack zu erfahren.“
Um Zeit zu gewinnen, stand Beth auf und nahm sich ebenfalls eine Dose Saft aus dem Kühlschrank. „Ich nehme an, wenn ich es dir nicht erzähle, sitzt du morgen früh noch hier.“
„Allerdings. Oder …“ Dee Ann grinste. „Vielleicht gehe ich auch einfach zu Jack und frage ihn.“
„Das würdest du nicht tun!“
„Willst du es darauf ankommen lassen?“
Beth wusste, dass ihre Freundin sie niemals so erniedrigen würde, aber sie wusste auch, dass sie keine Ruhe geben würde. Seufzend setzte sie sich wieder zu Dee Ann.
„Ich werde dir keine Details erzählen, das kannst du vergessen, aber ja …“ Sie lächelte. „Er ist ein guter Liebhaber.“ Ihre Stimme wurde noch sanfter. „Ein wundervoller Liebhaber.“
Einen Moment lang sagte Dee Ann nichts. Dann seufzte sie gedehnt. „Ich bin ja so neidisch. Aber ich freue mich für dich.“
„Danke. Danke auch dafür, dass du es mir ermöglicht hast. Du bist eine echte Freundin.“
„He, das würdest du doch auch für mich tun, oder?“
„Natürlich.“
„Ich werde dich beim Wort nehmen, wenn es so weit ist.“ Dee Ann lächelte. „Und? Hat er etwas gesagt? Dass er bleibt?“
Beth schüttelte den Kopf. Vielleicht war es noch zu früh dazu. Aber Worte waren nicht wichtig. Er hatte ihr auch so gezeigt, dass sie ihm etwas bedeutete. Und sie wusste, dass er, wenn es um Gefühle ging, vorsichtig war. Das wäre sie sicher auch, wenn sie so aufgewachsen wäre wie er.
Aber selbst wenn sie sich täuschte, wenn er ihr nie sagte, dass er sie liebte, selbst wenn er Rose Hill irgendwann verließ, würde sie die Nacht mit ihm nie bereuen.
„Es gibt nur noch eins, das ich wissen möchte“, begann Dee Ann. „Und danach stelle ich dir keine einzige Frage mehr.“
„Was denn?“
Ihre Freundin beugte sich vor. „Wie oft habt ihr es getan?“
„Dee Ann!“
Dee Ann lachte. „Komm schon, Beth“, bat sie. „Gib meiner Fantasie etwas Futter. Mehr als ein Mal, nicht wahr?“
Beth schwieg.
„Zwei Mal?“
„Darauf antworte ich nicht.“
„Also mehr als zwei Mal. Ich weiß es. Es steht dir im Gesicht geschrieben“, behauptete Dee Ann triumphierend.
Beth schwieg eisern.
„Du kannst nicht lügen, Beth, also versuch es gar nicht erst. Dein Gesicht ist ein offenes Buch. Jetzt komm schon, sag’s mir. Ich erzähle es nicht weiter. Drei Mal?“
Es waren vier Mal – zwei Mal vor ihrem Mitternachtssnack, ein Mal danach und ein weiteres Mal nach dem Aufwachen. Aber das hätte Beth nicht mal unter Folter zugegeben.
„Oh, Mann! Jetzt bin ich krank vor Neid! Drei Mal in einer Nacht, noch dazu mit diesem tollen Mann! Und ich habe es in zwei Jahren kein einziges Mal gemacht!“ Dee Ann leerte ihre Dose und griff nach ihrer Tasche. „Na ja, jetzt, da ich völlig demoralisiert bin, sollte ich die Kinder einsammeln und losfahren. Ich habe noch einen Termin, Mildred Busey um Viertel nach zwei. Und du weißt ja, wie sie ist. Wenn ich sie warten
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