BIANCA EXKLUSIV Band 0174
hakte nach. „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Sinclair, ich möchte es noch einmal genau wissen: Ich soll also wirklich alles selbst in Gang bringen?“
„Für die Einstellungsgespräche brauchen Sie mich doch nicht. Was die Auswahl von Betreuern betrifft, so sind Sie sicher weit kompetenter als ich.“
„Aber sonst haben doch immer Sie die Entscheidungen getroffen.“
Die Sprechanlage ertönte. „Golf-Pro auf Leitung zwei“, meldete seine Assistentin. „Sie haben in zehn Minuten ein Budget-Meeting und um halb vier eins bei der Bank.“
Colby schaute auf die Uhr. „Du liebe Güte. Es kann doch nicht schon nach zwei sein.“
„Zwei Uhr zehn“, präzisierte Mrs. Wilkins.
„Ganz unmöglich, ich habe doch genaue Instruktionen hinterlassen …“ Er unterbrach sich. „Ist es Ihnen gelungen, Ms. McCull… äh, meine Frau zu erreichen?“
„Es geht keiner dran.“
„Was heißt das, es geht keiner dran? Ich habe ihr mein Handy gegeben mit der Anweisung, dass sie es immer bei sich haben soll.“
„Tut mir leid, Mr. Sinclair, vielleicht gibt es ein Problem mit dem Empfang …“
„Rufen Sie die sofort an.“
„Ja, Sir.“
Colby wählte seine Handy-Nummer, aber es gab keine Verbindung. Unruhig ging er hinterm Schreibtisch auf und ab.
Normalerweise würde er alles mit der Gelassenheit handhaben, die er sonst immer in Augenblicken der Krise bewies. Seine Mitarbeiter hatten ihren Chef nie erregt gesehen. Aber seine Prokuristin schaute ihn so beunruhigt an, dass man ihm die Nervosität offenbar anmerkte. Er hatte einfach Angst, dass irgendetwas passiert war!
Vielleicht beim Umzug … bei all den schweren Kartons, die zu packen waren, wäre das nicht verwunderlich, und es konnte alles Mögliche schiefgehen.
Beim zwölften Klingeln informierte eine Stimme vom Band ihn, dass der Teilnehmer nicht erreichbar war, und schaltete ab. Wütend legte Colby auf. Dani sollte ihn doch anrufen, sobald der Umzugswagen bei der neuen Wohnung ankäme, und das sollte um zwei Uhr sein. Punkt zwei!
Dani alles selbst zu überlassen war offenbar ein Fehler gewesen. Was war, wenn sie keine Spezialisten angeheuert hatte? Irgendwelchen Betrügern aufgesessen war? Colby war so froh gewesen, sich nicht darum kümmern zu müssen, dass er sich keine Gedanken um die Seriosität und Verlässlichkeit der Umzugsfirma gemacht hatte.
„Mr. Sinclair?“ Mrs. Wilkins stand im Türrahmen.
„Gibt es noch etwas?“
„Äh, nein, Sir, ich wollte Ihnen nur meine Glückwünsche zu Ihrer Hochzeit aussprechen.“
„Ach ja, schön.“ Colby räusperte sich und nahm wieder den Hörer auf. „Es war ein spontaner Entschluss.“
„Spontan? Von Ihnen?“ Mrs. Wilkins lächelte, als habe er einen guten Witz gemacht. „Na ja, es geht mich ja auch nichts an.“ Nachdenklich verließ sie das Büro.
Colby ließ es klingeln und klingeln. „Nun komm schon!“
Die Sprechanlage ging. „Die Budget-Besprechung beginnt in zwei Minuten, Sir.“
Colby fluchte leise. Danielle war zu unerfahren in Umzugsdingen. Vielleicht hatten ein paar Diebe alles längst weggeschafft! Vielleicht war ihr etwas passiert? Oder Megan!
Wieder setzte die Stimme vom Band ein. „Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar.“
Die Sprechanlage ertönte: „Der Banker ist auf Leitung zwei. Und die Budgetbesprechung beginnt jetzt, Mr. Sinclair. Darf ich Bescheid sagen, dass Sie auf dem Weg sind?“
Piep. Klick. Wütend legte er wieder auf, nahm sein Jackett und eilte an seiner Assistentin vorbei, die eilig aufstand. „Sir?“
„Versuchen Sie bitte weiter, Ms. McCu… äh, meine Frau zu erreichen.“
„Aber die Besprechung …“
„Kann warten.“ Colby eilte durch die Glastür, lief am Fahrstuhl vorbei und rannte die Treppen hinunter.
„Hey, was sollen wir denn damit machen?“
Dani, die neben einem Segeltuchsessel hockte und Megan Keksreste von den Händchen wischte, schaute auf die Möbelpacker, die Colbys teures Ledersofa trugen. „In den Salon, genau wie die Chrom- und Glassachen. Und seid bitte vor…“ Sie zuckte zusammen, als die Lehne gegen den Türgriff knallte. „…sichtig.“
„Oh, Pardon“, murmelte der eine der beiden, ein Typ mit tätowierten Oberarmen und langer Mähne. Sein glatzköpfiger Partner, dem der nackte Bauch über den Gürtel hing, hob das andere Ende an und stolperte vorwärts.
Aus dem Salon hörte man einen dumpfen Knall, gefolgt von Flüchen. Die beiden Männer tauchten wieder auf.
„Ihr machte das
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