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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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Das arme Kind wurde ausgesetzt!“
    „Pscht …“ Dani sah ihn ernst an, setzte Megan im Wohnzimmer auf den Boden und gab ihr das Schlüsselbund zum Spielen. „Also“, begann sie ruhig, „ich finde auch, dass Ihre Schwester sich ziemlich viel herausnimmt, aber ich versichere Ihnen, dass es für Megan alles andere als gut ist, wenn Sie das Jugendamt einschalten.“
    Colby sah besorgt drein. „Ich habe doch keine Wahl“, sagte er schließlich.
    „Man hat immer eine Wahl.“ Dani nahm ihm den Hörer wieder aus der Hand und legte ihn auf. „Was ist mit dem Rest Ihrer Familie?“
    „Familie?“ Er runzelte die Stirn.
    „Ja, Familie. Eltern, Brüder, Tanten, Cousinen und so weiter. Es gibt doch bestimmt jemanden, den Sie um Hilfe bitten können?“
    Colby massierte sich den Nacken. „Zum Glück gibt außer Colby und Olivia nicht noch mehr von den Sinclairs.“
    „Ihre Eltern sind tot?“
    „Sozusagen. Sie leben in Brentwood.“
    Etwas in seinem Blick ließ Dani erschauern. „Das ist doch nur ein paar Kilometer von hier.“
    „Geographisch gesehen.“ Er verschränkte die Arme. „Die beiden würden mit dem hier nichts zu tun haben wollen.“
    „Das glaube ich nicht, Megan ist doch ihre Enkelin.“
    „Ich bezweifle, dass sie überhaupt etwas von der Existenz des Kindes wissen.“ Colby vermied Danis Blick. „Unsere Familie hat sich auseinandergelebt.“
    „Wie das?“
    Colby beschäftigte sich mit einem losen Faden an seinem Jackett. „Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Und Olivia auch nicht, soweit ich weiß.“
    Wenn Colby Sinclair gerade gestanden hätte, ein Serienkiller zu sein, hätte Dani nicht schockierter sein können. Auch wenn ihre Familie weit verstreut lebte, so waren sie doch alle immer in Verbindung und telefonierten mindestens einmal pro Woche. Dani konnte sich gar nicht vorstellen, wie sie es ohne die Liebe ihrer Eltern und Geschwister aushalten sollte.
    Colby schaute sie mit traurigem Lächeln an. „Das schockiert Sie, nicht?“
    „Ja.“ Dani fröstelte. „Die meisten zerbrochenen Familien, die ich kenne, sind Opfer von Armut, Gewalt oder Drogenabhängigkeit. Ich habe immer gedacht, wenn man diese drei Dinge besiegen könnte, würde die Gesellschaft automatisch gesunden. Aber Ihre Familie …“
    Colbys Blick war kühl. „Die können Sie wohl nicht ganz einordnen, oder?“
    Dani zuckte mit den Achseln.
    „Menschen nach ihrem öffentlichen Image oder ihrem wirtschaftlichen Status einzuordnen ist immer unsinnig. Kein Außenseiter kann wirklich wissen, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt.“ Seine grauen Augen wurden dunkel. Dann schien es ihn plötzlich zu überraschen, wie viel er gerade von sich selbst preisgegeben hatte. „Sie brauchen mich gar nicht so mitleidig anzusehen“, sagte er scharf, „meine Schwester und ich haben in den wichtigen Jahren nichts entbehrt. Unsere Eltern waren weder Alkoholiker noch drogenabhängig, sie haben uns weder geschlagen noch sonst wie misshandelt. Wir lebten das typische Vorstadtleben der höheren Gesellschaft.“
    Dani wählte ihre Worte sorgfältig. „Aber irgendetwas muss ja geschehen sein, dass Sie und Ihre Schwester annehmen, Ihre Eltern hätten kein Interesse an dem eigenen Enkelkind.“
    Colby überlegte, wie viel er ihr eigentlich erzählen wollte. Mit ausdruckslosem Gesicht sagte er schließlich: „Olivia war ein schwieriges Kind. Sie gefiel sich darin, unsere Eltern zur Weißglut zu treiben. Der endgültige Bruch kam, als sie als Siebzehnjährige mit einem tätowierten Typen durchbrannte, dessen Vokabular nur aus Vulgärwörtern und obszönen Gesten bestand. Unsere Eltern waren so entsetzt, wie Olivia es erwartete. Und sie haben ihr nie verziehen.“
    „Ihrer eigenen Tochter nicht?“ Das war für Dani undenkbar. „Rufen Sie sie doch zumindest an, und geben Sie ihnen die Möglichkeit, an Megans Leben teilzunehmen.“
    Zorn flammte in seinen Augen auf. „Eher würde ich mir den Arm abschneiden, als denen ein hilfloses Kind auszuliefern. Offenbar denkt meine Schwester genauso.“
    Die Heftigkeit der Antwort erschreckte Dani. Sie begriff, dass Colbys Beziehung zu seinen Eltern vielschichtiger war, als sie zunächst gedacht hatte. Und nur ein Dummkopf würde seine scharfe Reaktion anders deuten.
    Aber sie wollte Megan davor bewahren, in den Händen Fremder zu landen. „Vielleicht sollten wir Megans Vater kontaktieren“, schlug sie vor. Und als Colby eine Grimasse zog, fragte sie: „Sie kennen

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