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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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einen Gutenachtkuss, ja?“
    Bevor der zurückweichen konnte, griff das Kind nach ihm und drückte mit offenem Mund einen feuchten Kuss mitten auf sein Gesicht.
    „Braves Mädchen.“ Dani verkniff sich ein Grinsen, als Colby sich die Wange rieb. „Der Onkel mag Baby-Küsse, nicht wahr?“
    Megan kicherte und klatschte in ihre dicken Händchen.
    Colby warf Dani einen eisigen Blick zu. Aber die trug das Kind ungerührt zum Kinderbettchen, das inzwischen im Schlafzimmer stand, und stopfte die Decke fest. Dann schaute sie zu Colby hin. „Sind Sie sicher, dass sie hier schlafen soll? Kleinkinder können sehr unruhig sein.“
    „Genau deshalb sollte ich in der Nähe sein, wenn irgendwas ist, oder?“
    Dani schaute ihn kurz verwundert an. Dann murmelte sie noch ein paar zärtliche Gutenachtworte ins Ohr der Kleinen und streichelte sie, bis sie eingeschlafen war.
    Colby war beeindruckt. In den geflüsterten Worten lag so viel Liebe, dass das Baby sich sofort geborgen fühlte. Und Dani verhielt sich so, obgleich sie gar nicht die Mutter des Kindes war.
    Unwillkürlich dachte er an seine eigene Kindheit.
    Der Zweijährige lief durch einen Raum mit vielen Menschen, sah eine Menge fremder Beine. Andere Kinder spielten in der Nähe, aber der kleine Junge war zu schüchtern, sich ihnen anzuschließen. Er schaute fasziniert zu, wie ein weinendes Kleinkind von seiner Mutter auf den Schoß genommen und von ihr getröstet und geküsst wurde.
    Der kleine Junge suchte nach seiner eigenen Mutter, die sich mit einem glatzköpfigen Mann im Anzug unterhielt. Kühn wollte er auf ihren Schoß klettern, aber sie stand so brüsk auf, dass er auf den Boden fiel, sah den Jungen kalt an, drehte sich auf dem Absatz um und ging zu den anderen Menschen.
    Der Kleine kroch unter den Esstisch und nuckelte zum Trost am Daumen. Er wusste, dass er das nicht sollte. Seine Mutter würde ihn dafür ausschimpfen und ihm eine bittere Flüssigkeit daraufstreichen, von der ihm schlecht würde. Aber das war ihm egal. Sein Daumen blieb, der lief nicht weg. Er war der einzige Freund, den er hatte.
    Der einsame Zweijährige hatte seine Lektion gelernt. Der Einzige, auf den er sich je verlassen konnte, war er selbst.
    Das hatte er auch als Erwachsener nie vergessen.

3. KAPITEL
    Als Dani aufschaute, bemerkte sie Colbys abwesenden Blick. „Mr. Sinclair … Colby?“
    Er sah drein, als habe er sie noch nie gesehen. „Ja?“
    „Alles in Ordnung mit Ihnen?“
    „Oh, ja, natürlich“, murmelte er und rieb sich die Stirn. Dann schaute er zum Kinderbettchen in der Ecke. „Schläft sie?“
    Die Decke senkte sich rhythmisch auf und ab. „Ja. Das arme kleine Ding war völlig erschöpft. Normalerweise braucht so ein Kind mehrere Tage, ehe es sich an eine neue Umgebung gewöhnt hat, aber Megan scheint darin unkompliziert zu sein.“
    Ganz kurz hatte Colby einen weichen Gesichtsausdruck. „Gut. Das macht es für sie einfacher.“
    Dani knipste das Licht aus und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er in seiner Aktentasche herumwühlte. „Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen, Ms. McCullough …“
    „Dani.“
    „Aber Sie haben schon genug Zeit geopfert.“ Er entnahm der Tasche ein Dokument, das offensichtlich eine geschäftliche Aufstellung war, und begann darin herumzublättern. „Gute Nacht, Ms. McCullough.“
    Die plötzliche Verabschiedung ärgerte Dani. Sie folgte ihm in sein Büro. „Wieso meinen Sie, dass Megans Unkompliziertheit für sie alles einfacher machen wird?“
    Colby legte das Dokument auf seinen Schreibtisch, stellte den Computer an und schaute auf den Bildschirm. „Die Fähigkeit, sich veränderten Umständen anzupassen, ist eine Tugend.“
    Dani wurde das Herz schwer. „Sie wollen Megan wieder wegschicken, nicht wahr?“
    „Ich werde nicht das Jugendamt anrufen, falls Sie das meinen, aber dafür sorgen, dass es ihr gutgeht.“
    „Bei wem, wenn ich fragen darf?“
    „Ich bin sicher, dass es eine Reihe guter Unterbringungsmöglichkeiten für die Wochentage gibt.“
    „Unterbringungsmöglichkeiten? Megan ist ein Kind, kein Hund!“
    „Das ist mir klar.“
    „Sie können ein Kind doch nicht in einen Käfig setzen und es am Wochenende wiederholen.“
    Colby runzelte die Stirn. „Ich war auch in einem Internat, Ms. McCullough, und ich versichere Ihnen, dass ich nicht in einem Käfig gehalten wurde.“
    Dani war zu empört, um das lustig zu finden. „Eine Schule ist eine Sache, aber Megan ist ein Kleinkind, das man nicht in einem Internat

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