BIANCA EXKLUSIV Band 0180
einen Schritt vor. Er konnte sehen, wie sie nervös schluckte. „Das hast du schon einmal zu mir gesagt.“
Er runzelte die Stirn. „Wann?“
Auf ihr Gesicht trat ein seltsamer Ausdruck, den er nicht deuten konnte. „Ich erinnere mich daran, wie wir uns gestritten haben. Du sagtest, Gray hätte recht, ich wäre tatsächlich unvernünftig und eigensinnig.“
Jarrett stieß den Atem aus, den er vor Überraschung angehalten hatte.
„Ich war damals so wütend“, fuhr Ashley fort, „dass ich keine andere Wahl sah, als fortzugehen. Du hattest dich entschlossen, die Hochzeit zu verschieben.“ Sie drehte aufgeregt das Armband an ihrem Handgelenk herum. „Ich war so wütend, dass ich dich am liebsten geohrfeigt hätte.“
„Du erinnerst dich tatsächlich daran?“
„Ich habe dir die Wagentür vor der Nase zugeschlagen und bin dann fortgefahren.“
Jarrett ging auf sie und zog sie in seine Arme. „Ja, genauso war es damals.“
Ashley schloss die Augen und legte den Kopf an seine Brust. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, als hätte sie einen Durchbruch, als würden plötzlich alle Erinnerungen auf sie einstürzen, doch dann schloss sich die Tür wieder.
Sie blickte Jarrett an, sah sein erwartungsvolles erfreutes Lächeln und hätte am liebsten laut geschrien. Verflixt noch mal, sie wollte wieder sie selbst sein, wollte wissen, wer sie war, wie sie reagierte, was sie alles getan hatte. Wie sonst sollte sie jemals wieder ihren Gefühlen vertrauen können? Wie sonst sollte sie entscheiden können, was sie tun sollte?
Sie rückte von ihm ab und wandte sich der Tür zu. „Ich muss nachdenken, Jarrett. Es ist alles zu viel für mich. Lass mir Zeit.“
„Aber, Ashe …“
In seiner Stimme lag so viel Verzweiflung, dass sie es nicht übers Herz brachte, ihm erneut die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
„Ich brauche dich, Ashe.“ Seine Stimme war leise und eindringlich. „Zieh nicht aus. Ich werde es nicht zulassen, dass noch ein weiteres Mal etwas zwischen uns kommt. Bitte, heirate mich. Vergiss doch einfach, was war. Fang mit mir neu an.“
Tränen brannten in ihren Augen. Wie gern hätte sie sich jetzt in seine Arme geworfen und Ja gesagt. Aber sie wusste, dass sie das nicht konnte. Sie durfte ihrer Sehnsucht nicht nachgeben.
„Ich kann nicht“, murmelte sie, während sie sich langsam umdrehte. Tränen schwammen in ihren Augen. „Ich kann doch nicht so tun, als ob alles nicht geschehen wäre, als ob es dein Kind wäre, das ich in mir trage. Ich bin nun mal fortgegangen, und das hier ist nicht dein Baby.“
Jarrett spürte, dass er sie jetzt nicht weiter bedrängen durfte. Seufzend ging er zu ihr hinüber und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. „Ich wünschte, ich könnte für dich alles wieder in Ordnung bringen.“
„So wie du deine Patienten wieder zusammennähst?“, fragte sie schroff.
„Perfekter als du kann kein Mensch sein“, entgegnete Jarrett ruhig.
Doch Ashley lachte nur spöttisch auf. „Wenn man außer Acht lässt, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wer ich mal war und was ich in den letzten drei Jahren gemacht habe.“
Jarrett gab sich nicht die Mühe, ihr zu sagen, dass es für ihn keine Rolle spielte, was immer sie auch gemacht haben mochte. Er spürte, dass er sie in ihrem Zustand nicht mehr herausfordern durfte, aber eines musste er noch klären.
„Wie immer du dich auch entscheiden magst, eines ist sicher, du wirst nicht bei mir ausziehen.“
Ihr Gesicht nahm sofort wieder einen trotzigen Ausdruck an. „Willst du mir etwa vorschreiben, wo ich leben soll?“
„Nein, aber ich kann dich bitten, bei mir zu bleiben, oder?“ Er trat einen Schritt zurück. „Wenn du dich damit besser fühlst, dann verspreche ich dir auch, die Hände von dir zu lassen und keinerlei Druck auf dich auszuüben.“
„Und du wirst mich auch nicht bedrängen, dir Antworten zu geben, die ich dir einfach noch nicht geben kann?“
„Nein, das verspreche ich dir.“
Sie hob skeptisch eine Augenbraue. „Das hast du gestern auch schon gesagt.“
„Dieses Mal stehe ich zu meinem Wort. Ich brauche dich hier, Ashley. Ich werde verrückt vor Sorge, wenn du gehst. Ganz ehrlich, Ashe, wenn du …“
Sie hob abwehrend die Hände. „Ist schon gut. Ich werde vorläufig bleiben.“
„Und ich werde dir nicht mehr zu nahe kommen.“
Ashley sah aus, als ob sie Zweifel hätte. Vielleicht lag sogar so etwas wie Bedauern in ihrem Blick. Jarrett musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen,
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