BIANCA EXKLUSIV Band 0180
um diese Tatsache nicht zu seinen Gunsten auszunutzen. Aber er wusste, dass er jetzt nichts Falsches machen durfte. Das Risiko, sie zu verlieren, war einfach zu groß.
„Also gut“, sagte Ashe und ging zur Tür hinüber. „Dann bis später. Ich muss weiterarbeiten. Übrigens, ich werde nach Arbeitsschluss noch ein paar Sachen für mich einkaufen müssen. Es könnte später werden.“
Die Dämmerung senkte sich bereits über die Stadt, als Ashley gegen halb sieben vor Jarretts Apartmenthaus aus einem Taxi stieg. Sie zahlte und ging langsam durch den Eingang zum Fahrstuhl hinüber. Nur in den ersten Tagen im Krankenhaus hatte sie sich so erschöpft gefühlt wie heute.
Jarrett erwartete sie bereits an der Eingangstür. Sie konnte sehen, wie besorgt er war, doch er gab sich Mühe, es zu verbergen.
„Wo warst du so lange?“
Sie warf ihm einen müden Blick zu. „Ich sagte dir doch, dass ich noch einige Besorgungen machen wollte.“
„Aber ich habe nicht gedacht, dass es so spät werden würde.“ Er zögerte, und Ashley wusste, dass er versuchte ihre Abmachung einzuhalten. Er hatte ihr versprochen, keinen Druck auf sie auszuüben, ihr Raum zum Nachdenken zu geben. Er hielt sein Wort, und sie war ihm sehr dankbar dafür.
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln und ging dann auf ihre Zimmertür zu. „Ich werde mich bis zum Abendessen ein wenig ausruhen“, erklärte sie, schloss die Tür hinter sich und kickte sich dann die Schuhe von den Füßen. Kaum hatte sie die Decke weggezogen und sich angezogen ins Bett gelegt, war sie auch schon eingeschlafen.
Jarrett wusste, dass Ashley erschöpft war. Man hatte es ihr angesehen. Die vergangene Nacht, der wenige Schlaf, die Auseinandersetzung am Morgen und der emotionale Konflikt, in dem sie steckte – das alles war einfach zu viel für sie. Gegen acht Uhr schaute er kurz in ihr Zimmer, aber sie schlief so tief und fest, dass er es nicht wagte, sie zum Abendessen aufzuwecken.
Da er keine Lust hatte, allein für sich zu kochen, machte er sich nur ein großes Sandwich und setzte sich damit vor das Fernsehen. Er konnte sich jedoch einfach auf kein Programm konzentrieren. Am liebsten wäre er ein paar Kilometer joggen gegangen, aber er wollte sie jetzt nicht allein lassen.
Schließlich sagte er sich, dass er sich endlich wieder in den Griff bekommen musste. Nachdem er einen weiteren Blick in ihr Zimmer geworfen und sich vergewissert hatte, dass sie immer noch fest schlief, nahm er sich einige medizinische Journale und ging hinauf in sein Zimmer.
Er musste nach einer Weile über einem der Hefte eingeschlafen sein, denn er erwachte so abrupt, dass sein Herz schneller schlug. Er lauschte. Im Haus war es ganz still. Aber hatte da nicht jemand seinen Namen gerufen? War Ashley wach?
Nur mit Boxershorts bekleidet griff er nach einem seiner Golfschläger und lief dann die Treppe hinunter. Er hörte nichts, bis er ihre Tür geöffnet hatte. Sie saß im Bett und schluchzte.
Er warf den Golfschläger zur Seite und rannte zu ihr hinüber. „Ashley, ich bin es, Jarrett. Was ist passiert?“
Sie sah ihn benommen an. Panik stand in ihren Augen. Er nahm sie in die Arme und streichelte sie beruhigend. Zitternd klammerte sie sich an ihn. Er setzte sich und zog sie auf seinen Schoß.
„Es ist ja alles in Ordnung“, flüsterte er. „Ich bin es nur, Ashe. Es ist nichts passiert. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt haben sollte.“
„Du hast mich nicht erschreckt“, stieß sie hervor, nachdem ihr Atem wieder etwas ruhiger ging. „Ich hatte nur wieder diesen schrecklichen Traum, den ich immer im Krankenhaus hatte. Ich dachte, er würde nie mehr wiederkommen.“
„Was ist das für ein Traum?“
Sie wurde rot vor Verlegenheit. „Es ist kalt und dunkel, und ich habe schreckliche Angst. Dr. Parker meinte, es hätte etwas mit meinem Trauma zu tun.“
„Ist es nur die Dunkelheit, die dir Angst macht?“
„Nein, da ist auch noch ein Monster“, murmelte sie und wirkte noch verlegener. „Es kommt nie richtig aus der Dunkelheit heraus, aber ich weiß, dass es da ist.“
„Und was tust du?“
„Ich suche nach jemandem. Ich weiß nicht, nach wem. Ich wache immer auf, bevor ich die Person gefunden habe.“ Seufzend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. „Dr. Duval meint, ich würde nach mir selbst suchen.“
„Das ergibt Sinn.“
Ashley erschauerte. „Ich dachte, dass dieser Traum nie mehr zurückkommen würde. Es tut mir leid, wenn ich dich gestört habe. Habe
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