BIANCA EXKLUSIV Band 0180
war offenbar wild entschlossen, die Sache zu ignorieren. Tori entschied, dass er recht hatte.
Jake lehnte sich zu ihr hinüber. „Ich habe diese Zitrustaschentücher im Wagen“, murmelte er leise. „Ohne gehe ich nie aus dem Haus.“
„Vermutlich bekleckern alle Kinder Tisch und Stühle, wenn sie Eis essen“, meinte Tori und grinste.
Er zuckte beiläufig die Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass die zwei jedes Mal eine Schweinerei veranstalten, wenn sie ein Eis in die Finger kriegen.“ Er schaute ihr direkt in die Augen. „Und du weißt hoffentlich, auf was du dich einlässt, wenn du das Baby adoptierst. Bist du bereit für die Prüfung?“
Sie zögerte keine Sekunde. „Ja. Natürlich. Von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Ich will schon seit Jahren Kinder haben.“
„Und dein Mann wollte keine?“
„Das ist eine lange Geschichte“, wehrte Tori ab.
Jake warf ihr einen durchdringenden Blick zu, lehnte sich schweigend zurück und konzentrierte sich auf sein Eis. Entspannt streckte er die Beine unter dem Tisch aus. Der Anblick seiner Zunge, die genüsslich über das Eis schleckte, jagte Tori einen Schauer der Erregung über den Rücken.
Langsam leckte er sich die Schokolade von den Lippen. „Wahrscheinlich schleppt jeder solche Geschichten mit sich herum“, gestand er schließlich ein. „Aber sag mal, was hältst du eigentlich von Charlie? Nina mag ihn sehr, aber sie kennt ihn erst seit zwei Monaten. Ich habe ihn letztes Wochenende zum ersten Mal gesehen, als sie ihn zum Dinner am Sonntagabend eingeladen hat.“
„Und?“
„Weiß nicht. Heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein. Er ist Autohändler. Okay, das ist keine Schande. Aber ich hoffe, dass er sie nicht eines Tages aussortiert wie einen seiner Gebrauchtwagen. Außerdem verstehe ich nicht ganz, dass sie sich schon so kurz nach Franks Tod wieder binden will.“
„Vielleicht glaubt sie, dass die Jungen dringend einen Vater brauchen.“
„Sie haben doch mich.“
Jakes Arm berührte sie fast. Tori lehnte sich zurück und betrachtete sein Profil. „Nina hat Angst, dass du nicht in Santa Fe bleibst. Und? Willst du die Stadt wieder verlassen?“
Er hatte sein Eis aufgegessen und streifte sich die Finger an der Serviette ab. „Keine Ahnung. Aber ganz egal, wo ich mich aufhalte, ich werde immer ein Teil ihres Lebens sein.“
Tori schob das letzte Stück ihrer Eiswaffel in den Mund und wischte sich über die Lippen. Just in diesem Moment wandte Jake sich ihr zu, und sein Blick folgte ihrer Handbewegung. Obwohl eine wohlige Hitze sich in ihr ausbreitete, fühlte sie sich plötzlich unsicher. „Warum bist du überhaupt nach Santa Fe zurückgekommen?“
Er zögerte mit der Antwort. „Ich wollte den Polizeiapparat für eine Weile hinter mir lassen“, erklärte er. „Außerdem arbeite ich gern mit den Händen. Schon seit Jahren, aber immer nur am Wochenende und für Freunde. Es verschafft mir Ruhe und Frieden, und das ist genau das, was ich im Augenblick brauche. Wo wir gerade vom Handwerk sprechen …“ Geschickt wechselte er das Thema. „… hast du dir schon Kacheln ausgesucht?“
Tori schüttelte den Kopf. „Das kann ich diese Woche erledigen. Weißt du, ich mag diese handbemalten Kacheln so gern. Wahrscheinlich kommt es viel zu teuer, sie überall zu verkleben, aber ich hoffe, dass ich welche finde, mit denen ich hier und da farbige Akzente setzen kann. Obwohl ich noch gar keine Zeit hatte, mich näher damit zu beschäftigen.“
„Ich kenne einen hervorragenden Keramikmaler. Er wohnt in Taos. Wenn du dir mal ansehen willst, was er zu bieten hat, könnten wir am Samstagnachmittag hinfahren. Kannst du dich loseisen?“
„Meine Assistentin in der Galerie arbeitet Vollzeit, und außerdem habe ich noch eine Aushilfe. Hoffentlich können sie beide für mich einspringen. Dann nehme ich mir den Tag frei.“
Die Zwillinge hatten ihr Eis längst vertilgt und fanden großen Spaß daran, sich mit ihren klebrigen Fingern durch die Haare zu fahren. Fröhlich sprangen sie auf, kreischten laut und spielten Fangen rund um den Tisch.
„Okay.“ Jake stand entschlossen auf und wandte sich den Kindern zu. „Höchste Zeit, dass wir aufbrechen. Und dass ihr mir ja nichts anfasst, bevor wir beim Truck sind.“
Ohne Widerworte rannten Ricky und Ryan zum Wagen.
Jake machte einen erstaunlich geduldigen und entspannten Eindruck.
Als Tori Jake und den Jungen zum Wagen folgte, stellte sie wieder einmal fest, wie sehr Ricky und
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