BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Vergangenheit heraufbeschworen, was für die ältere Frau sicher sehr problematisch gewesen war.
„Es ist okay. Ich weiß, was du meinst“, versicherte Alli ihr. „Danke für das Foto. Ich werde es gut aufbewahren.“
Marian versuchte, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
„Komm, Alli, wir müssen fahren“, erklärte Slade.
In der Eingangshalle kam ihnen Caroline entgegen. Alli spürte sogleich, wie sehr die junge Frau sich über ihre Anwesenheit ärgerte. Ohne Alli zu beachten, lächelte Caroline Slade an und fragte: „Bist du heute Abend bei den Thorpes?“
„Ja.“ Er lächelte auch.
„Gut, dann sehen wir uns dort.“ An Alli gewandt fügte sie hinzu: „Es war schön, Sie kennengelernt zu haben. Auf Wiedersehen.“
Alli nickte und verabschiedete sich. Dann eilte sie mit Slade über den Flur und wenig später hinaus in den herrlichen Tag.
Schweigend fuhren sie in nördliche Richtung. Vor einigen Stunden bin ich in Slades Armen aufgewacht, und jetzt scheint er sich auf die andere Seite des Mondes zurückgezogen zu haben, dachte sie traurig.
„Wer hat gesagt, man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht, denn man könnte es vielleicht bekommen?“, fragte Slade, als er auf den schmalen Weg einbog, der zu der Lodge führte.
„Wahrscheinlich war es Blaubart“, erwiderte sie betont fröhlich. „Keine Sorge, ich bin nicht am Boden zerstört. Ich war nur sehr überrascht darüber, dass mein strenger und scheinbar so korrekter Vater ein Ehebrecher war und ausgerechnet mit der Schwester seiner Frau ein Kind bekommen hat. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Männer, die sich auf eine abgelegene Insel flüchten, haben normalerweise etwas zu verbergen.“
„Das stimmt“, antwortete er spöttisch.
„Danke für alles. Auf Wiedersehen“, verabschiedete sie sich dann vor der Lodge.
So rasch wurde sie ihn jedoch nicht los, denn Tui kam aus dem Haus. „Sie essen doch mit uns zu Mittag, Slade, oder?“
Er schüttelte den Kopf und lächelte. „Nein, ich muss gleich wieder zurückfahren. Doch danke für die Einladung. Kann ich ein anderes Mal darauf zurückkommen?“
„Natürlich. Jederzeit“, erklärte Tui.
Er blickte Alli an, und in seinen grünen Augen leuchtete es sekundenlang auf. „Pass auf dich auf.“ Dann drehte er sich um und stieg in seinen Wagen.
Am liebsten wäre Alli ins Haus gegangen. Aber weil Tui stehen blieb und winkte, machte Alli es auch, um unnötige Fragen zu vermeiden.
„Was für ein attraktiver Mann“, stellte Tui munter fest. „Ich wette, die Frauen laufen scharenweise hinter ihm her.“
„Vielleicht hat er sich längst für eine bestimmte Frau entschieden.“ Alli dachte dabei an Caroline. Slade hatte behauptet, sie hätte keinen Grund, sich um seine Angelegenheiten zu kümmern. Aber er würde sie heute Abend treffen.
Und Caroline Forsythe schien eine sehr zielstrebige Frau zu sein.
„Okay, ich muss wieder arbeiten.“ Tui winkte noch einmal hinter Slade her, obwohl sein Wagen kaum noch zu sehen war. „Du wirkst ziemlich erschöpft. Leg dich hin, und schlaf eine Stunde. Wann siehst du ihn wieder?“
„Nie“, erwiderte Alli.
„Das glaube ich nicht“, entgegnete Tui belustigt. „Dieser Mann begehrt dich. Er wird bald zurückkommen, verlass dich darauf.“
„Ich wusste gar nicht, dass du hellsehen kannst.“
„Das kann ich auch nicht. Doch ich verstehe etwas von Menschen. Er interessiert sich für dich, Alli. Wenn du ihn nicht willst, solltest du davonlaufen.“
7. KAPITEL
Tui kam in die Küche und legte die Zeitung vor Alli auf den Tisch. „Du bist ja eine ganz Verschwiegene. Von deinem Wochenende in der Stadt mit diesem attraktiven Mann hast du nichts erwähnt. Und dass ihr von Paparazzi verfolgt wurdet, hast du mir auch verheimlicht.“
Alli sah sie verblüfft an. „Wie bitte?“
„Hier!“ Tui schlug die Zeitung auf und wies auf ein Foto. „Das bist du, du bist deutlich zu erkennen.“
Offenbar hatte jemand sie und Slade fotografiert, als sie in seinem Wagen aus der Tiefgarage des Apartmenthauses gefahren waren. Alli lächelte auf dem Foto. Sie konnte sich jedoch nicht daran erinnern, dass sie so zufrieden gelächelt hatte, als hätte sie eine leidenschaftliche Liebesnacht hinter sich.
„Wer ist die Frau, die Slade Hawkings’ Wohnung am frühen Morgen verlassen hat?“, stand unter dem Foto.
„Ist dir der Fotograf nicht aufgefallen?“, fragte Tui neugierig.
„Nein.“
„Das kann ich
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