BIANCA EXKLUSIV Band 0187
verstehen. Wenn ich neben Slade Hawkings sitzen würde, würde ich auch auf nichts anderes achten. Das ist das zweite Mal, dass ein Foto von dir erscheint. Am besten bewahrst du die Zeitung auf.“
„Nein, lieber nicht“, entgegnete Alli.
„Ach, mach, was du willst. Aber du solltest dich umziehen, denn Slade Hawkings ist gleich hier. Ich habe gerade seinen Wagen auf der Einfahrt zur Lodge bemerkt.“
Alli war auf einmal ganz aufgeregt und sprang auf. „O verdammt“, flüsterte sie und blickte zum Fenster hinaus.
„So hat vermutlich noch keine Frau auf seine Ankunft reagiert“, stellte Tui fest. „Ich gehe ihm entgegen. Dann kannst du dir rasch etwas anderes anziehen. Die Jeans sind okay, doch du solltest das T-Shirt wechseln.“
„Er merkt doch sowieso nicht, was ich anhabe.“ Alli gestand sich jedoch sogleich ein, dass es nicht stimmte.
Und das schien auch Tui zu wissen. „Diesem Mann fällt alles auf. Beeil dich. Zieh das grüne Top an, es steht dir gut. Und trag etwas Lippenstift auf.“
Alli stürmte aus der Küche. In ihrem kleinen Zimmer zog sie sich um. Sie verzichtete jedoch auf den Lippenstift. Slade kam sicher wegen des Fotos in der Zeitung. Warum schlichen Reporter so früh am Morgen um seine Wohnung herum? Mit ihr hatte es bestimmt nichts zu tun.
Sie straffte die Schultern und ging mit hoch erhobenem Kopf in das kleine Büro. Als eine Ringeltaube dicht an ihr vorbeiflog, zuckte Alli zusammen. Ihr Herz fing bei Slades Anblick an zu rasen. Mit finsterer Miene drehte er sich zu ihr um.
„Komm mit“, forderte er sie auf. „Tui hat mir versichert, dass sie eine halbe Stunde ohne dich zurechtkommt“, fügte er hinzu, ehe sie protestieren konnte.
„Noch länger, wenn es nötig ist“, mischte Tui sich ein und warf Alli einen strengen Blick zu. „Vielleicht können Sie sie überreden, Urlaub zu machen, Mr. Hawkings. Ihr stehen noch zehn Tage zu.“
„Ich brauche jetzt keinen Urlaub“, wehrte Alli sich. Sie wollte sich nicht zu Slade ins Auto setzen und schlug vor: „Wir können am Strand entlangwandern.“
„Gut. Zeig mir den Weg“, antwortete er kurz angebunden.
Als sie draußen im Freien waren, fragte Alli: „Konntest du erfahren, wie es dem Komapatienten geht?“
„Er ist auf dem Weg der Besserung und scheint sich gut zu erholen.“
„Das freut mich.“
„Er hat Glück gehabt. Hoffentlich hat er etwas daraus gelernt.“ Slade sah sich um, während sie den Pfad zwischen den Dünen entlanggingen. „Der Strand ist ganz anders als der von Valanu.“
„Ja, und es ist hier viel kälter.“ Sie lächelte leicht. „Tui, Joe und die Naturschützer tun ihr Bestes, um die Dünen zu erhalten und zu schützen. Sie haben sie teilweise eingezäunt, damit Reiter und Wanderer sie nicht beschädigen können. Den Erfolg kann man schon sehen.“
Das Wasser glitzerte im Sonnenschein, und die Wellen brachen sich am Strand. In der Ferne erkannte man mehrere Surfer in ihren schwarzen Schutzanzügen.
„Was willst du, Slade?“
„Unter anderem will ich mit dir über das Foto in der Zeitung reden.“
„Wir können nicht ändern, dass es veröffentlicht wurde.“ Alli zuckte die Schultern. „Niemand kennt mich. Aber ich möchte gern wissen, warum überhaupt ein Reporter in der Nähe deiner Wohnung war. Wirst du immer von Paparazzi belästigt?“
„Manchmal.“
„Warum ausgerechnet an dem Tag?“
„Ich bezweifle, dass es etwas mit dir zu tun hat“, erklärte er.
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Natürlich hat es nichts mit mir zu tun. Du bist bekannt und berühmt, nicht ich.“
„Ich bin nicht berühmt, und Klatsch berührt mich nicht.“
„Mir fällt es nicht so leicht wie dir, über die Sache hinwegzugehen. Mein Foto in der Zeitung zu entdecken verursacht mir Unbehagen. Wo war der Fotograf? Ich habe niemanden bemerkt.“ Es wurmte sie, dass alle Zeitungsleser aus ihrem Lächeln die falschen Schlüsse ziehen würden.
„Das Foto wurde mit einem Teleobjektiv von dem gegenüberliegenden Park aus aufgenommen.“ Er blieb stehen und hob ein Stück Treibholz auf. Dann warf er es ins Wasser und beobachtete, wie es in den Wellen versank. „Mach dir keine Sorgen. So etwas wird sich nicht wiederholen.“
„Schön.“ Sie blinzelte in die Sonne. Alli schöpfte neue Hoffnung und wollte Gewissheit haben. „Es ist nett von dir, dass du gekommen bist, um mir das mitzuteilen. Aber ein Anruf hätte genügt, obwohl das auch nicht nötig gewesen wäre. Wir hatten uns ja schon
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