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BIANCA EXKLUSIV Band 0187

BIANCA EXKLUSIV Band 0187

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND CRYSTAL GREEN ROBYN DONALD
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mir, wie du ihn am liebsten hast. Heutzutage trinken nicht mehr viele junge Leute Tee oder Kaffee.“
    Nach zehn Minuten war Alli überzeugt, dass das perfekte Benehmen ihrer Gastgeberin nur Maske war. Aber wir alle verbergen uns hinter irgendeiner Maske, sagte sie sich und warf Slade einen kurzen Blick zu. Er saß mit undurchdringlicher Miene da. Die vor ihr liegenden zehn Tage, die sie in diesem schönen Haus verbringen würde, kamen ihr vor wie eine halbe Ewigkeit.
    „Slade, du könntest Alli die Umgebung zeigen“, schlug Marian vor, nachdem sie den Tee getrunken hatten. „Sie würde sicher gern den Strand sehen.“
    Slade stand auf. „Komm, Alli.“ Sein Lächeln wirkte seltsam unpersönlich. „Du sollst Kawau Bay kennenlernen. So heißt die Bucht.“ Er führte sie auf die Terrasse und dann die Stufen hinunter über den Rasen.
    „Ich liebe diese Pohutukawabäume.“ Alli blieb vor dem riesigen Baum stehen. „Mit ihren roten Blüten symbolisieren sie den Sommer im Northland. Um die Lodge herum gibt es sie nicht.“
    „Sie brauchen felsigen Untergrund“, antwortete Slade, während sie weitere Stufen hinuntergingen. „Sie mögen den kühlen Westen und die Südwinde nicht. Glücklicher sind sie auf einer Klippe oberhalb einer geschützten Bucht.“
    „Das ist ja ganz bezaubernd.“ Sie betrachtete lächelnd den gewundenen Sandstrand und die Inselgruppe im Osten. „Aber ich liebe die Westküste auch sehr. Sie wirkt so wild, frei und gefährlich.“
    „Hier kann es trotz der Schönheit auch gefährlich sein. Du solltest nicht allein hinausschwimmen. Alles ist hier anders als in der Lagune von Valanu. Dort hat man das Gefühl, sich in einem Schwimmbad zu befinden.“
    „Die Lagune ist auch nicht ungefährlich“, wandte sie ruhig ein und dachte an eine Freundin, die von einem Hai angegriffen worden war.
    „Ja, das Leben ist voller Gefahren“, stellte Slade ironisch fest. „Die Maori behaupten, die Westküste sei wie ein Mann, stark und kriegerisch, die Ostküste hingegen könne man mit einer Frau vergleichen, sie sei schön und sanft. Ich bin sicher, sie wissen genau, dass auch Frauen auf ihre Art so gefährlich sein können wie Männer.“
    Der Sand knirschte unter Allis Schritten, als sie sich dem Wasser näherten. Sie blieb stehen und sah sich um. Sie entdeckte den Landungssteg, der weit ins Meer hineinragte. Zwei Jachten hatten dort festgemacht.
    „Ich bin immer von dem Landungssteg ins Wasser gesprungen“, erzählte Slade und blickte Alli an. „Du hast sicher genau wie ich schwimmen gelernt, ehe du laufen konntest.“
    „Ja. Die Lagune war natürlich dafür geradezu ideal.“
    „Vermisst du Valanu?“
    „Ja“, gab sie zu. „Aber ich wusste immer, dass ich eines Tages weggehen würde. Dort zu leben ist geradezu märchenhaft.“
    „Wie lange war dein Vater krank, ehe er gestorben ist?“
    „Es überrascht mich, dass du es nicht weißt.“ Ihre Stimme klang spöttisch. „Ein Jahr.“
    „Wollte er nicht nach Neuseeland zurückkehren, um sich behandeln zu lassen?“
    „Er wollte sich überhaupt nicht ärztlich behandeln lassen“, erwiderte sie traurig. „Ich glaube, er wollte sterben.“ Bisher hatte sie diesen Gedanken gar nicht zugelassen.
    Sie war verblüfft, als Slade ihre Hand nahm. Sogleich überlief es sie heiß, und die erregendsten Gefühle stiegen in ihr auf. Alli ahnte, wie es sein würde, von Slade Hawkings geliebt zu werden.
    Mit Liebe würde es jedoch nichts zu tun haben, das war ihr klar. Deshalb entzog sie ihm die Hand, obwohl die Vorstellung, sich von Slade trösten zu lassen, sehr verlockend war. „Ich nehme an, er hat Marian bis zuletzt geliebt.“
    „Man kann natürlich die Vergangenheit nicht vergessen. Aber darüber zu grübeln, wie alles wirklich war, ist reine Zeitverschwendung“, erklärte er emotionslos. „Du wirst es sowieso nie mehr erfahren. Außerdem wäre es deinem Vater bestimmt nicht recht gewesen, dass du über ihn und über seine Fehler und Schwächen nachdenkst. Lass deine Eltern in Frieden ruhen, Alli.“
    Sie war gerührt über sein Verständnis. „Ja, Sir“, antwortete sie scherzhaft.
    Er lachte so herzlich, dass es sie tief berührte. „Habe ich mich wie mein eigener Großvater angehört? Ich wollte dir keine Predigt halten.“
    „Das hast du auch nicht getan. Es ist nur so, dass es schwierig war, meinen Vater zu lieben, weil er so unnachgiebig war. Er war jedoch immer da und sehr zuverlässig, und er wurde von allen respektiert.“ Sie sah

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