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BIANCA EXKLUSIV Band 0187

BIANCA EXKLUSIV Band 0187

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND CRYSTAL GREEN ROBYN DONALD
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unmöglich. Slade hatte viel Erfahrung und wusste, was Frauen gefiel und wie man sie erregen konnte. Für ihn war der Kuss wahrscheinlich nichts Besonderes gewesen. Natürlich hatte er sie begehrt, aber das bedeutete gar nichts.
    Schließlich stellte sie sich auf den Balkon. Die Sonne stand tief im Westen und würde bald im Meer versinken. Ihre Strahlen hüllten das Gebüsch hinter dem Haus in goldenes Licht. Auch die Wolken am Himmel sahen so als, als wären sie vergoldet. Slade wanderte zum Strand. Er wirkte sehr selbstbewusst, und sein elastischer, federnder Gang erinnerte Alli an eine Raubkatze.
    Plötzlich klopfte jemand an Allis Tür, und Marian erschien freundlich lächelnd im Zimmer. „Kommst du nach unten, Alli? Slade hat gerade ein Fax erhalten. Er muss noch heute Abend nach Thailand fliegen. Deshalb essen wir früher.“
    Alli sah an sich hinunter. „Muss ich mich umziehen?“
    „O nein, du siehst bezaubernd aus.“
    Irgendetwas störte Alli an der Bemerkung, und sie hob den Kopf. Aber Marian hatte sich schon umgedreht.
    „Bis gleich“, rief sie und ging die Treppe hinunter.
    Alli räumte kurz auf, ehe sie Marian folgte.
    Es wurde ein seltsamer Abend. Die unterschwellige Spannung war allzu deutlich zu spüren, obwohl alle drei sich unbefangen gaben. Marian war wieder die perfekte Gastgeberin, und Slade plauderte höflich und liebenswürdig. Insgeheim verglich Alli ihn mit einem schlafenden Tiger.
    So, wie er mit ihr redete, hätte niemand vermutet, dass er sie leidenschaftlich geküsst hatte.
    Auf einmal konnte sie es nicht mehr ertragen. „Habt ihr etwas dagegen, dass ich mich zurückziehe? Ich bin müde.“
    Slade sah sie nachdenklich an.
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete Marian. „Wenn du noch etwas brauchst, sag es mir bitte.“
    „Ja, danke.“ Alli zauberte ein Lächeln auf die Lippen und wandte sich an Slade. „Ich wünsche dir eine gute Reise.“
    „Vielen Dank.“ In seinen Augen blitzte es rätselhaft auf, und Allis Unbehagen wuchs.
    In ihrem Zimmer setzte sie sich in den Sessel, ohne das Licht anzuknipsen, und überlegte, warum sie sich so unbehaglich fühlte. Irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein. Es waren jedoch nur flüchtige Eindrücke, es gab nichts Greifbares. Alli fiel es schwer, damit zurechtzukommen, dass Slade ihr nicht vertraute. Doch vermutlich vertraute er nur sehr wenigen Menschen. Außerdem war er sehr darauf bedacht, seine Stiefmutter zu beschützen.
    Marian hatte sie eingeladen, damit sie sich besser kennenlernen konnten. Aber unter dem perfekten Benehmen der älteren Frau verbarg sich eine unerklärliche Anspannung, die in seltenen Momenten zu spüren war.
    Es ist keine Abneigung, und sie ist auch nicht vorsichtig, dachte Alli. Nein, Marian schien vor etwas Angst zu haben.
    Ach, das ist Unsinn, sagte Alli sich und schüttelte den Kopf. Sie durfte die Situation nicht dramatisieren. Weshalb sollte Marian sich vor ihr fürchten? Dann hätte sie sie bestimmt nicht eingeladen.
    Da das alles keinen Sinn machte, musste sie sich getäuscht haben. Plötzlich ballte sie die Hände zu Fäusten. Sie wusste nicht, was Slade wollte und empfand. Er hatte jedoch nicht verheimlicht, dass er ihr misstraute. Vielleicht hatte er gehofft, sie würde ihre wahren Absichten offenbaren, wenn sie Marians Einladung annahm.
    Das klang schon wahrscheinlicher. Auch wenn Marian nur über einen bestimmten Betrag aus dem Treuhandfonds verfügen konnte, war sie reicher als die meisten anderen Leute. Und Slade war zumindest Millionär, vielleicht sogar Multimillionär. Wenn auf einmal eine Verwandte aus heiterem Himmel auftauchte, wollten die beiden natürlich wissen, was für ein Mensch sie war. Vor allem auch deshalb, weil Allis Eltern scheinbar so unmoralisch gewesen waren.
    Das bedeutet, sie verdächtigen mich, genauso zu sein wie meine Mutter, dachte sie. Als Kind hatte sie sich vorgestellt, ihre Familie würde sie, wenn sie sie fand, liebevoll und freudig aufnehmen. Als sie älter geworden war, hatte sie sich nur noch wenige Illusionen gemacht. Dennoch tat es sehr weh, zu wissen, dass sie nur unter einer Voraussetzung akzeptiert werden würde: Sie müsste Slade überzeugen, dass sie von Marian weder etwas erwartete noch etwas haben wollte.
    Als Alli aufwachte, war es sehr still im Haus. Der Morgen dämmerte, und die Bäume auf dem Hügel waren in Dunst gehüllt. Besser hätte die Zeit, die sie mit Marian verbringen würde, nicht beginnen können.
    Marian hatte viel Sinn für Humor

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