BIANCA EXKLUSIV Band 0187
irgendwie war der Zeitpunkt nie der richtige.“
„Ich weiß genau, was du meinst.“ Sie räusperte sich. „Ich muss dir auch etwas sagen, und bei mir stimmte das Timing bis jetzt auch nicht.“
Deston streichelte ihren Nacken und spürte, dass sie erschauerte. Er sehnte sich danach, mit ihr zu schlafen und sich im Einklang mit ihren Gedanken und ihrem Körper zu bewegen. Langsam und sehnsüchtig küsste er sie.
Mit einem leisen Stöhnen erwiderte Sunny den Kuss. Sie war so warm und einladend, und ihr Duft machte ihn glücklich.
Nach einer Weile zog sie sich ein Stück zurück. „War das dein Ernst, als du gesagt hast, dass du mich niemals lieben könntest?“
Deston wurde ganz starr und dachte daran, wie sehr er Juliet nach ihrem Tod verachtet hatte. Wie sehr er sich selbst gehasst hatte.
An ihn geschmiegt, lächelte Sunny ein wenig. „Da habe ich auch schon meine endgültige Antwort.“
„Es tut mir leid.“
„Keine Sorge. Es ist so, als würde man Hähnchen essen und erwarten, dass es wie ein Steak schmeckt. Manche Dinge lassen sich eben nicht ändern.“
Ihre Worte klangen locker, aber Deston spürte die Traurigkeit dahinter.
„Ich weiß, dass du Liebe verdienst“, sagte er. „Und ich verdiene unser Baby.“
„Und unser Baby hat das Recht auf ein gutes Elternhaus. Was also tun wir?“
„Einen Kompromiss finden?“ Das Wort erinnerte ihn zu sehr an Juliet, und er wollte Sunny nicht dazu zwingen, gegen ihre Überzeugung zu handeln. „Vergiss es.“
„Das könnte aber unsere einzige Möglichkeit sein.“
Mit den Fingerspitzen tippte Sunny gegen seinen Bauch, ein Angriff auf seine erogenen Zonen.
„Also“, begann sie vorsichtig, „wenn wir verheiratet sind, kümmern sich dann auch Dienstboten um uns?“
War Sunny etwa immer noch mit der Geschichte von Harry beschäftigt? Vielleicht beunruhigte sie sein Vermögen mehr, als sie zugeben wollte?
„Wenn du mich jetzt ganz geschickt fragst, ob ich mich in ein Dienstmädchen verliebe und dann mit ihr durchbrenne, so wie Harry das getan hat, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
„Das frage ich aber gar nicht.“
„In San Antonio komme ich ganz gut ohne Personal zurecht. Aber wenn du in einem Haus wie diesem leben willst, dann brauchst du natürlich Dienstboten.“
Wieder zögerte sie. „Gehören sie für dich zur Familie?“
Bei dieser Frage hob er die Brauen. „Natürlich. Die Familie Rhodes kümmert sich um ihre Leute.“
„Das klingt so, als wären sie Kinder oder euer Eigentum.“
„Was willst du damit sagen?“
„Stimmt es etwa nicht? Ein Dienstbote ist für dich vergleichbar mit einem treuen alten Wagen, der dich überall hinbringt. Er erfüllt seinen Zweck, wird aber darüber hinaus nie bemerkt.“
„Nein, Dienstboten sind Menschen.“ Obwohl Deston sie noch in den Armen hielt, schien es ihm, als wären sie durch eine Mauer von Gedanken und Vorstellungen getrennt.„Du bist wohl eine von diesen liberalen Yankees aus dem Norden.“
„Nein.“ Sunny umarmte ihn fester. „Ich bin nur ich.“
Aber wer bin ich eigentlich?, dachte Emmy. Zum Thema Dienstboten hatte Deston ihr nun eine vernünftige Antwort gegeben. Allerdings glaubte sie immer noch nicht, dass er das Personal als gleichwertig mit den wohlhabenden Arbeitgebern sah. Nicht, nachdem er jahrelang mit der Trennung zwischen „oben“ und „unten“ gelebt hatte.
Ein wenig zweifelte sie wieder an ihrer Entscheidung, ihm ihre wahre Identität zu offenbaren. Aber selbst wenn ihre Täuschung in einer Katastrophe endete, würde Emmy damit leben können.
Deston war nicht bereit für eine Ehe, erst recht nicht für eine Beziehung zu einer Köchin. Erstens würde seine Familie es nie erlauben, und zweitens würde er Emmy nie verzeihen.
Ich könnte mir ja in San Antonio ein Postfach mieten, dachte sie. Dann könnte Deston darüber mit ihr in Kontakt bleiben, ohne zu erfahren, wo sie wohnte und wer sie wirklich war. Oder vielleicht sollte sie sich doch ein Handy leisten? Dann könnten sie über das Besuchsrecht reden, ohne sich begegnen zu müssen.
Jetzt war sie noch verwirrter als vorher.
Vorsichtig legte Deston ihr eine Hand auf den Bauch. Ihre Atemzüge entspannten sich, wurden immer gleichmäßiger …
Als Nächstes bemerkte Emmy, dass es langsam Tag wurde. Um Deston nicht zu stören, bewegte sie sich ganz vorsichtig.
„Sunny“, flüsterte er und zog sie an sich.
Von Anfang an hatte sie gewusst, dass er unter der Bettdecke nackt war. Als sie nun
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