BIANCA EXKLUSIV Band 0187
der Ranch erledigen. Macht es dir etwas aus …?“ Indem er mit dem Kopf auf William wies, fragte Harry seinen Bruder stumm, ob er auf seinen Sohn aufpassen könnte.
Deston nickte. „Schicke mir nur in einer Stunde einen Wagen.“ Er stand auf und ging zu seinem Neffen, während Harry den Spielplatz verließ.
Am Sandkasten häufte William gerade viel Sand auf.
„Eine Sandburg?“, wollte Deston wissen.
William nahm die Hand seines Onkels und ebnete den Hügel wieder ein. Wortlos häuften sie mehrere Sandhügel auf und gaben den „Gebäuden“ verschiedene Namen. Nach einer Weile stand William auf und wischte sich den Sand von den Shorts. Er ging zu seinem Onkel und lehnte sich an dessen Arm.
Diese Geste rührte Deston, und er drückte seinen Neffen an sich. Der Junge berührte Destons Gesicht mit einer Hand. Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm, Familienvater zu sein.
Plötzlich spürte Deston, dass er beobachtet wurde. Er schaute vom Sandkasten auf. Sunny stand auf dem Spielplatz und sah Deston intensiv an. Sofort stand er auf. Fröhlich ließ William ihn los und ließ sich in den Sand fallen.
Deston ballte die Hände zu Fäusten, um sich vor den Gefühlen zu schützen, die ihn jetzt überkamen. Am liebsten hätte er die Arme für Sunny ausgebreitet, aber er wusste, was dann geschehen würde. Sie würde weglaufen, und er bliebe wieder mit leeren Händen zurück.
Inzwischen dachte er gar nicht mehr an Juliet, sondern hatte nur noch Sunny vor Augen: Sunny am Teich, in ihrem pinkfarbenen Kleid und jetzt auf einem Spielplatz auf dem Weg zu ihm.
„Überrascht?“, fragte sie.
Er konnte nur nicken. Sie war also seiner Einladung gefolgt.
Das hatte doch etwas zu bedeuten, oder?
„Wer ist das?“
Der Kleine grinste sie fröhlich an.
„Mein Neffe William.“
„Willsss“, sagte der Junge und wälzte sich im Sand, bevor er Sunny einer gründlichen Betrachtung unterzog.
„Hallo.“ Sunny bückte sich, schüttelte die Hand des Jungen und berührte kurz seine Wange.
„Saukel“, sagte William und zog Sunny mit sich.
Sie wirkte glücklich und zufrieden mit dem Kind an ihrer Hand. Impulsiv ging Deston an Williams andere Seite. In stillschweigendem Einvernehmen schwangen sie den Jungen in die Luft, sodass er lauthals lachte. Dann setzte Deston ihn auf eine kleine Schaukel und gab ihm Schwung. Er wusste nicht, was er sagen sollte, Sunnys Anwesenheit hatte ihn seiner Sprache beraubt. Sie redeten nicht viel, sondern genossen einfach ihre Gesellschaft und amüsierten sich über Williams Energie.
So werden wir in einigen Jahren sein, dachte Deston. Dann spielen wir mit unserem Kind und freuen uns, wenn es lacht und fröhlich ist.
Wäre es wirklich so?
Nach einer Weile ging Sunny mit William zu einer Rutsche.
„Fertig?“, rief sie.
„Fertig!“, antwortete er.
Sie hielt seinen Neffen auf dem Schoß und rutschte mit ihm über die glatte Oberfläche. Der kleine Junge jubelte, und Sunny lachte.
Unten nahm Deston beide in Empfang und hob William auf den Arm. Sunny half er beim Aufstehen und behielt ihre Hand in seiner.
„Sandkasten!“, rief William nun zappelnd.
„In Ordnung.“
Deston ließ ihn los, und der Junge lief wieder zum Sand.
„Was für ein niedlicher Kerl“, bemerkte Sunny.
Ihre nackte Schulter berührte seinen Arm, und Deston spürte einen wohligen Schauer. „Ich kann mir gut vorstellen, wie es wird, wenn unser Kind erst da ist und wir uns beide um sie oder ihn kümmern“, sagte er.
Sunny ging einen Schritt vor ihm her und kreuzte die Arme. „Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir gesagt habe, ich will keine Geliebte sein?“
„Ja.“
„Das meine ich immer noch so.“ Sie seufzte tief und schaute in die Ferne. „Ich habe meine Fehler gemacht und aus ihnen gelernt. Genau wie du.“
Deston konnte nicht anders, er berührte Sunnys Haar. „Erzähl mir davon.“
Während William im Sandkasten ein großes Loch buddelte, sprach sie weiter. „Ich war im Ausland, als ich mich zum ersten Mal verliebte. Er sah sehr gut aus, machte mir den Hof, lud mich in schöne Restaurants ein, ritt mit mir aus und sagte mir, wie wunderbar ich sei.“
„Das bist du ja auch.“
Zweifelnd sah sie ihn an. „Wahrscheinlich falle ich viel zu leicht auf schöne Worte herein. Erst viel später habe ich herausgefunden, dass seine Familie einmal reich gewesen war und versuchte, diesen Reichtum wiederzuerlangen. Seine Mutter hielt mich für eine Opportunistin, also komplimentierte sie mich aus
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