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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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Furcht, die Liebe der Eltern zu verlieren, verfolgte sie rücksichtslos ihr Ziel, immer die Erste, die Beste … die Schönste zu sein.
    Allison zog die zarte Gestalt in ihre Arme. „Deine Mommy liebt dich sehr. Für sie ist es nicht wichtig, ob du langes oder kurzes Haar hast und auch nicht, ob du die besten Schleifen machen oder die Flagge besser tragen kannst als die anderen. Deine Mommy liebt dich, weil du ihr kleines Mädchen bist. Ich habe mich mit deinen Eltern unterhalten. Sie sind sehr stolz auf dich. Nicht wegen der Dinge, die du gut kannst, sondern weil du ihre Tochter bist.“
    Meagan lehnte sich zurück und blickte ihrer Lehrerin forschend in die Augen, ob sie wohl die Wahrheit sagte. Etwas ruhiger geworden sagte sie dann: „Mein Haar sieht schrecklich aus. Alle werden mich auslachen.“
    Allison sagte dazu nichts, weil das Kind durchschauen würde, wenn sie schwindelte. Das Haar sah wirklich unschön aus, wie es in ungleicher Länge um das Gesicht hing. „Wollen mal sehen, was wir tun können, bevor du nach Hause gehst. In meinem Schreibtisch habe ich ein paar Schleifen und Spangen.“ Allison kam hoch und wies die Klasse an, sich in der Arbeitsecke zu beschäftigen. „Und du gehst in den Waschraum, Meagan.“
    Dann wandte sie sich Susan zu. „Ich weiß, dass Meagan gemein zu dir war, aber du hättest ihr nicht das Haar abschneiden dürfen. Das verstehst du doch, oder?“
    „Ja, Miss Greene“, wisperte Susan.
    „Was quält dich, Susan? Gibt es irgendetwas, was du mir erzählen möchtest?“
    Das Kind schüttelte den Kopf.
    „Hat dir jemand etwas angetan?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. Es war genauso wie vor zwei Tagen, doch diesmal blieb Allison keine Wahl. „Ich tue das nicht gern, Susan, aber ich muss mit deinem Vater reden.“
    In Susans Augen flackerte etwas auf. War es Furcht? Ehe Allison etwas Genaues erkennen konnte, hatte das Kind den Kopf tief gesenkt.
    „Hast du Angst vor deinem Vater? Haut er dich, wenn du ungezogen bist?“
    Susan sagte nichts, sondern schüttelte nur wieder den Kopf.
    „Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was du denkst.“
    Schweigen.
    Allison seufzte. „Ich werde ihn anrufen und ein Gespräch vereinbaren. Aber vergiss nicht, dass du jederzeit zu mir kommen und mit mir sprechen kannst. Ich werde dir helfen.“
    Immer noch sagte Susan kein Wort, doch sie schien gelöster zu sein, als sie zu ihrem Tisch zurückging. Ja, Allison kam es so vor, als sei das Mädchen regelrecht erleichtert.
    „Ich kann das einfach nicht glauben. Noch nie hat Susan so etwas getan.“ Justin war zutiefst entsetzt über das, was Allison ihm von dem Vorfall mit dem Zopf berichtet hatte. „Und es war wirklich Susan? Meine Susan?“
    „Leider ja. Ich habe es selbst gesehen“, bestätigte die Lehrerin.
    Justin blickte auf die an den Enden abgerundete Schere, mit der die Untat begangen worden war. „Ich hätte nie gedacht, dass diese Dinger scharf genug sind, um solchen Schaden anzurichten.“
    „Das hätte ich auch nicht gedacht.“ Allison verzog ihre Mundwinkel zu der Andeutung eines Lächelns. „Die meisten schneiden kaum Pappe. Sie muss wohl im richtigen Winkel angesetzt worden sein.“ Einen Moment studierte sie den Stoß von Papieren auf ihrem Schreibtisch, und als sie wieder aufblickte, war jede Spur von Humor aus ihrer Miene verschwunden. „Ich hoffe, es kam Ihnen nicht zu ungelegen, dass wir uns heute sehen. Montag ist ein Feiertag, und ich wollte die Angelegenheit nicht bis nächsten Mittwoch aufschieben.“
    „Kein Problem.“ Eigentlich hatte er eine Verabredung in Breckenridge gehabt, aber alles, was Susan anging, war wichtiger. „Und ich war der Meinung, sie macht sich sehr gut in der Schule.“
    „Das war auch so … bis jetzt. Ihre Mitarbeit in der Klasse ist immer noch außergewöhnlich. Ihr Benehmen wurde immer schlechter.“ Allison nahm die schildpattgerahmte Brille ab, säuberte sie und setzte sie wieder auf. „Wenn derartige Veränderungen mit einem Schüler vor sich gehen, dann steckt dahinter meistens eine Veränderung im familiären Bereich, wie zum Beispiel ein geplanter Umzug.“
    Verneinend schüttelte Justin den Kopf.
    „Hat sich der Tagesablauf verändert?“
    „Eine Veränderung gab es nur durch den Beginn der Schule.“
    „Verbringen Sie mehr Zeit mit Ihrer Arbeit?“
    „Nein. Ich versuche, während der Tage, da Susan zur Schule geht, so viel wie möglich zu erledigen, oder wenn sie schon im Bett liegt.“
    Allison

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