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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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es nicht glauben. Noch nie in ihrem kurzen Leben hatte sie so etwas Gemeines getan, und sie musste noch nicht einmal auf den Strafstuhl. Außerdem wurde ihr Vater nicht zu einem Gespräch gebeten. Sie hatte nicht vorgehabt, zwei Mal etwas Böses zu tun. Das eine Mal war schwierig genug gewesen.
    Nach der Pause sollten sie die verschiedenen Arten von Korn und getrocknetem Gemüse benennen. Miss Greene hatte Popcorn mitgebracht: Reis, Weizen und mehrere Bohnensorten. Jeder Schüler durfte die Nahrungsmittel betasten und sie in Messbecher abfüllen. Auch diese Aufgabe machte Susan wieder viel Spaß, und es war ihr zuwider, den anderen alles zu verderben und alles durcheinanderzuwerfen. Aber ein Vorsatz war ein Vorsatz.
    Sie nahm einen Messbecher voll Reis und schüttete ihn in die Butterbohnen. Danach mischte sie Reis unter die Feldbohnen. Als sie den Messbecher mit Popcorn füllen wollte, verpetzte jemand sie bei Miss Greene.
    „Was, um alles in der Welt, machst du da, Susan?“, rief Miss Greene aus.
    „Ich mische alles zusammen“, verkündete Susan und wartete begierig auf die Strafe, die ja jetzt auf sie zukommen musste.
    „Allerdings, das sehe ich.“ Einen Moment lang musterte Miss Greene den Schaden, dann seufzte sie und sagte: „Nun, das war also kreativ. An diesem Wochenende werde ich wohl Gemüsesuppe essen müssen.“
    „Aber ich …“, begann Susan fassungslos, doch die Lehrerin hatte sich schon wieder der Klasse zugewandt: „Und jetzt Kinder, werden wir das Popcorn kochen und einen kleinen Imbiss zu uns nehmen. Glücklicherweise hat Susan das nicht mit anderen Sachen vermischt.“
    Susan sank auf ihrem Stuhl zusammen und stützte das Kinn in die Hände. Es war viel schwieriger, unartig zu sein, als sie es sich je vorgestellt hatte. Wie war es nur möglich, dass es Meagan und Sean so leichtzufallen schien?
    „Susan, willst du nicht zu uns kommen?“
    Miss Greenes freundliche Stimme verursachte große Schuldgefühle bei Susan. Am liebsten wäre sie zu ihrer Lehrerin gerannt, hätte die Arme um sie geschlungen und ihr die Wahrheit gebeichtet. Aber dann dachte sie daran, wie einsam ihr Daddy war, und wie sehr sie sich ein Geschwister wünschte. Ja, sie wünschte es sich so sehr, dass sie sogar mit einem Bruder einverstanden wäre. Sie blickte zu Miss Greene auf. „Ich bin nicht hungrig“, sagte sie leise.
    Miss Greene zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Susan gegenüber. Sie nahm eine Hand der Kleinen in ihre Hände. „Fehlt dir etwas, Susan? Du hast dich heute so … so anders benommen als sonst.“
    Die Kleine schüttelte den Kopf. Es war eine Sache, unartig zu sein, aber Miss Greene anzulügen, das wog schwerer.
    „Geht es deinem Vater gut?“
    Susan nickte.
    „Deinen Großeltern?“
    Wieder nickte sie.
    Miss Greene musterte sie eine Weile still und sagte dann: „Wenn du je mit mir über etwas sprechen möchtest … was es auch ist … ich habe immer für dich Zeit. Wenn du ein Problem hast, werde ich versuchen, dir zu helfen.“ Sie zögerte und fügte dann hinzu: „Wenn dich jemand berührt, wo er es nicht sollte, oder verlangt, dass du ihn berührst, dann sag es mir.“
    Susan war sich nicht ganz sicher, was Miss Greene meinte. Zwar hatte die Lehrerin zu den Schülern über Leute gesprochen, die Kinder an ihren intimen Stellen berührten, aber niemand machte das mit ihr. Vielleicht aber half es, wenn sie es nicht abstritt.
    Als sie nicht antwortete, strich Miss Greene ihr glättend über die dunklen Locken. „Ich bin deine Freundin, Susan. Du weißt doch, wir haben ein besonderes Geheimnis miteinander.“
    Die Kleine nickte. Wie gut erinnerte sie sich daran, und wie sehr wünschte sie sich, es auszuweiten.
    „Wenn du mit jemand anderem ein Geheimnis teilst, dann darfst du mir davon erzählen, außer es geht um ein Überraschungsgeschenk oder etwas Spaßiges. Okay?“
    „Okay.“
    „Möchtest du wirklich kein Popcorn?“
    „Nein danke, Miss Greene.“
    „Wenn du magst, darfst du in eine Spielecke gehen.“ Die Lehrerin stand auf und ging zu den anderen Schülern.
    Eine Weile hockte Susan niedergeschlagen da. Dann ging sie zu den Borden, wo es Dutzende von Spielen und auch viele Puzzles gab. Sie nahm sich ein Puzzlespiel vor. Ein paar Teilchen fielen zu Boden. Sie bückte sich, um sie aufzuheben und entdeckte dabei zwei Stücke von einem anderen Puzzlespiel. Als sie sie aufhob und den dazugehörigen Karton finden wollte, kam ihr eine Idee. Welch ein schreckliches Durcheinander

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