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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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Sie richtete ihren Blick auf Susan, und sogleich erhellten sich ihre kalten Züge. Sie kauerte vor der Kleinen nieder und sagte in viel wärmerem Tonfall: „Tag, meine hübsche kleine Susan. Komm in Grannys Arme!“
    Freudig warf Susan sich in die geöffneten Arme ihrer Großmutter.
    Allison hatte gespürt, welche Feindseligkeit von der Frau ausgegangen war. Doch diese Feindseligkeit bezog sich ganz offensichtlich nicht auf Susan.
    „Komm herein, Susan. Großvater ist im Garten. Sieh dir nur mal den neuen Fütterungsapparat an, den er aufgestellt hat. Die Vögel lieben ihn.“ Charlotte nahm Susan bei der Hand und wandte sich mit ihr dem Haus zu. Ganz beiläufig sah sie noch einmal über die Schulter und sagte: „Ihr könnt auch hereinkommen, wenn ihr wollt.“
    Justin seufzte und blickte Allison entschuldigend an. „Wie könnte man eine solche Einladung abschlagen?“ Dann legte er Allison den Arm um die Schulter.
    Sie wusste nicht, wie sie diese Geste verstehen sollte. Wollte er damit ihr oder sich selbst das Unbehagen nehmen? Sie durchschritten eine weite Eingangshalle, während Susan und ihre Großmutter durch eine Terrassentür gingen, ohne sich um die anderen Gäste zu kümmern.
    „Mir scheint, die Atmosphäre ist ein wenig unterkühlt“, flüsterte Allison Justin zu.
    „Sie war nicht allzu begeistert über die Wahl ihrer Tochter“, entgegnete Justin leise. „Und sie hat mir Carolines Tod niemals verziehen.“
    Allisons Abneigung gegen die Frau wuchs. „Caroline würde doch sicher wünschen, dass ihr gut miteinander auskommt, schon um Susans willen.“
    „Wenn es nicht um Susan ginge, würde ich nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen“, entgegnete Justin. „All die Jahre habe ich das in Kauf genommen, weil ich finde, Susan sollte Kontakt zu ihren Großeltern haben. Und die beiden lieben sie ganz zweifelsohne.“
    „Ja, das sieht man, und Susan liebt ihre Großeltern.“ Allison fasste seine Hand, die auf ihrer Schulter ruhte. „Es ist wunderbar, dass du ihr das ermöglichst. So, wie es aussieht, gibt es nicht allzu viele Menschen in ihrem Leben.“
    Er blickte auf Allison hinab, und etwas von dem Schmerz und dem Zorn in den Tiefen seiner blauen Augen schwand dahin. „Ich bin froh, dass es jetzt noch einen weiteren gibt.“
    Er drückte ihre Schultern, und einen Augenblick dachte Allison, er würde sie küssen. Doch er zog sich zurück, wohl weil ihm bewusst wurde, dass sie sich in dem nicht sehr gastlichen Haus seiner Schwiegereltern befanden.
    Susan und Charlotte kamen zurück, und die Kleine plapperte von den Vögeln, die sie gesehen hatte. Justin sah auf seine Armbanduhr. „Sag deinen Großeltern Auf Wiedersehen, Susan. Wir müssen jetzt gehen, wenn wir die Show der ‚101 Dalmatians‘ sehen wollen.“
    „Lass Susan doch über Nacht bei uns, Justin“, schlug Charlotte vor. „Morgen hat sie keine Schule, und wir können sie nach Hause bringen.“
    Allison spürte, dass Justin der Vorschlag nicht recht war, aber er fragte seine Tochter: „Würdest du gern bleiben, Susan?“
    „Ja, Daddy, bitte. Großmutter will mit mir zu ‚Baskin-Robbins‚ gehen.“
    „Dann lauf hinaus und hol dir Kleidung zum Wechseln.“ Er reichte ihr den Wagenschlüssel.
    Sie beeilte sich und kam ein paar Minuten später mit einem Paar Jeans und einem T-Shirt zurück.
    „Du meine Güte, Kind, hast du keine besseren Hosen als diese?“, rief Charlotte aus. „Die sind ja ganz ausgeblichen.“
    „Aber Großmutter“, erwiderte Susan aufgebracht, „so müssen sie doch aussehen. Sie sind ganz neu.“
    „Sie sehen schäbig aus. Also, zu meiner Zeit hätte man ein Kind nicht in solchen Lumpen …“
    „Komm, gib mir einen Kuss, Susan“, fiel Justin Charlotte ins Wort. „Miss Greene und ich müssen jetzt gehen.“ Die Kleine warf sich ihm in die Arme und drückte ihn fest.
    „Auf Wiedersehen, Charlotte“, verabschiedete Justin sich kühl. „Es wäre mir lieb, wenn Susan morgen vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause ist.“
    Charlotte nickte und brachte sie zur Tür.
    „Nett, Sie kennengelernt zu haben“, log Allison höflich.
    „Ich freue mich auch“, erwiderte Charlotte mit gleicher Unaufrichtigkeit.
    Bis sie das Nobelviertel hinter sich hatten, wechselten, gleichsam als könne jede Äußerung von ihnen mit angehört werden, Allison und Justin kein Wort miteinander. Erst als sie eine längere Strecke zurückgelegt hatten, brach Allison das Schweigen: „Jetzt weiß ich, warum du von Denver fortgezogen

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