Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
Vom Netzwerk:
und eine Frau. Die Jahre der Verwirrung waren vorüber.
    – ENDE –



Plötzlich ist es Liebe

1. KAPITEL
    Es war ein seltsames Gefühl, frei zu sein.
    Endlich frei.
    Fünf Jahre nach der Explosion, durch die seine Welt aus den Fugen geraten war, betrat Drew Pierce eine schäbige Raststätte auf der Suche nach vorübergehendem Schutz vor dem Regen und der hereinbrechenden Nacht.
    Seine Kleider waren feucht, und sie waren billig – kostenlose Gefängnisware ohne Markenzeichen. Mit einer gewissen Belustigung dachte er zurück an die Zeit, als ihm derartige Dinge noch wichtig gewesen waren. Er bahnte sich einen Weg zwischen den Tischen hindurch und fand einen Platz an dem verchromten Tresen. Er setzte sich auf einen Hocker und verspürte eine Müdigkeit, die nichts mit dem Augenblick oder der Situation zu tun hatte.
    Ein freundlicher Autofahrer hatte ihn ein Stück mitgenommen und vor dem Wirtshaus abgesetzt. Nach einer kurzen Rast wollte er per Anhalter weiterfahren. Vielleicht fuhr ja einer der Lastwagenfahrer in seine Richtung. Er war auf dem Weg nach Hause – gewiss ein Zeitpunkt der Hochstimmung. Doch niemand frohlockte und am wenigsten er selbst.
    Eine Kellnerin mittleren Alters briet Hamburger und Zwiebeln auf einem Grill. Sie sah zum Umfallen müde aus, schenkte ihm aber dennoch ein Lächeln. „Was soll’s sein?“
    Drew sah sie verdutzt an. Es war so lange her, seit ihm jemand eine Auswahl angeboten hatte.
    Entscheidungen. Er hatte so viele falsche getroffen. Aber sie hatten ihn an diesen Ort geführt, zu diesem Zeitpunkt.
    Das Tagesangebot – Hackbraten, Kartoffelbrei und Bohnen – prangte zusammen mit dem üblichen Angebot an Snacks auf einer Schiefertafel. Das Wirtshaus war eindeutig kein Viersternerestaurant. Er war tief gesunken.
    Die Kellnerin wartete auf seine Bestellung.
    „Nur Kaffee. Schwarz“, erwiderte er mit erhobener Stimme über den Lärm aus der Musikbox hinweg. Er kannte die Melodie nicht, aber es war Countrymusic pur.
    „Wollen Sie was dazu?“
    „Das ist alles“, erwiderte Drew in Anbetracht seiner dünnen Brieftasche. Er hatte kaum genug Geld, um die nächsten Tage zu überstehen. Sein leerer Magen knurrte protestierend. Hungrig glitt sein Blick über den Kuchen unter Glas. Der Teig war dünn, die Füllung dick und rotblau.
    Sie folgte seinem Blick. „Wir schließen bald. Das letzte Stück kostet nur die Hälfte.“
    Ihre Freundlichkeit überraschte ihn. Er schluckte seinen Stolz hinunter und murmelte: „Danke.“
    Kurz darauf biss er in das große Stück Torte. Die Blaubeeren schmeckten so wild und süßsauer, wie er es erinnerte. Wie verbotene Früchte, zweifellos die besten aus dem Norden von Maine. Der Kaffee war so stark, wie er ihn mochte – nicht, dass er sich andernfalls beklagt hätte.
    Er hatte gelernt, kleine Unannehmlichkeiten zu akzeptieren, auch kleine Demütigungen und sogar große, um ehrlich zu sein. Und er war überaus ehrlich – eine hart erlernte Lektion. Nachdem ihm alles genommen worden war, hatte er sich selbst gründlich betrachtet und zu seinem Missfallen einen leichtsinnigen Playboy, einen Egoisten gesehen. Sein Vater hatte immer prophezeit, dass er schlimm enden würde, und Drew hatte es ihm bestätigt.
    In einer Ecke lief ein Fußballspiel im Fernsehen. Einige Männer hatten sich vor dem Apparat versammelt. Gelangweilt blickte auch Drew zum Bildschirm hinüber. Jemand stellte den Ton lauter, der mit der Musikbox, dem Stimmengewirr und dem Gelächter um die Wette plärrte.
    Als die Stimmen abrupt verstummten, reagierte Drew bedächtig. Er hob seine Tasse an die Lippen und starrte nicht wie die anderen Männer zur Tür. Doch er hielt den Blick auf den Spiegel hinter dem Tresen geheftet. Durch Rauchschwaden verschleiert, bot sich ihm ein toller Anblick.
    Er hatte die Redensart gehört, dass gute Dinge in kleinen Portionen kommen. Klein und schlank, in einer schwarzen Lederjacke, den Saum der hautengen schwarzen Jeans in Lederstiefel gesteckt, war sie wie Dynamit.
    Einen kurzen geladenen Augenblick lang begegneten sich ihre Blicke im Spiegel. Etwas Warmes flammte in ihren Augen auf, bevor sie sich abwandte. Drew unterdrückte ein Stöhnen und versuchte, seine körperliche Reaktion zu ignorieren. Wie lange war es her, seit er eine wundervolle verführerische Frau aus der Nähe gesehen hatte?
    Zu lange.
    Der Mann, der neben Drew am Tresen saß, entzündete eine Zigarette mit einem Streichholz. Die Frau nahm sich die Kappe ab und schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher