Bianca Exklusiv Band 0226
Sie holte tief Luft und warf sich schnurstracks in seine Arme.
Er drückte sie an sich. „Du weißt, dass ich mit dir schlafen möchte. Aber ich will dich zu nichts drängen. Du musst es auch wollen.“
Sie schluckte schwer. „Vielleicht ist es noch zu früh. Wir kennen uns doch kaum“, wandte sie matt ein, ohne große Überzeugungskraft.
„Es ist nicht zu früh“, entgegnete er entschieden, während er den blaugrauen Seidenschal um ihren Hals befühlte, dessen Schattierungen die Farbe ihrer Augen zu verändern schien wie Sonnenstrahlen ein fließendes Gewässer. „Glaubst du etwa, dass sich etwas an unseren Gefühlen ändert, wenn wir einen Tag oder eine Nacht warten?“
„Ich weiß es nicht.“
Der Schal glitt zu Boden.
„Glaub mir, es würde nichts ändern“, versicherte er. „Ich habe mein Leben lang auf dich gewartet.“
In seiner Stimme schwang ein besitzergreifender Unterton mit, der sie beinahe so sehr ängstigte wie erfreute.
Er senkte den Kopf und küsste sie zärtlich. Er verspürte Triumph, als sie seufzte und die Arme um seinen Nacken schlang. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und schmiegte sich an ihn.
Er wich zurück. „Wenn wir es tun, dann lass es uns richtig tun.“
Belustigt angesichts ihrer verwirrten Miene hob er sie hoch und trug sie über die Schwelle in sein Zimmer.
Es war eindeutig die Erfindung eines hoffnungslosen Romantikers. Olivia kicherte, als sie die Blumengirlanden und die Amorfiguren aus Stuck an der hohen Decke sowie den herzförmigen Kranz aus Trockenblumen über dem Himmelbett erblickte.
„Lach nicht“, sagte Drew.
„Ich lache gar nicht. Ich finde es hübsch.“ Sie hob eine Hand, streichelte die markanten Konturen seines Gesichtes und beobachtete, wie es sanfter wurde. „Aber ich verstehe das nicht. Wenn du nicht vorhattest, die Ehe zu vollziehen, wieso dann die Hochzeitssuite?“
„Du kennst doch das alte Pfadfindermotto – allzeit bereit.“
„Warst du je bei den Pfadfindern?“
Er lachte. „Nein.“
Olivia schmiegte sich an ihn. „Das ist das Netteste, was jemals jemand für mich getan hat. Danke.“
Er legte sie sanft auf dem Bett ab und gesellte sich zu ihr. „Die Ehe ist für mich auch neu. Also guck mich nicht so an wie ein verängstigtes Kaninchen.“
„Sehe ich so aus?“
Er musterte ihr herzförmiges Gesicht. „Du siehst sehr hübsch aus.“
Als er den Kopf senkte, kam sie ihm auf halbem Wege entgegen. Wie eine zarte Blüte der Sonne öffneten sich ihre Lippen unter seinen.
„Dein Hemd ist nass“, flüsterte sie, als er den innigen Kuss unterbrach. Sie knöpfte es auf und streichelte mutig seine Brust.
Er erschauerte unter der sanften Liebkosung, nahm ihre Hand und hielt sie fest. Sein Verlangen nach ihr war geradezu schmerzhaft, aber er wollte diese sinnliche Reise auskosten. Er knöpfte die Manschetten ihrer Bluse auf, liebkoste aufreizend die empfindsame Innenseite ihres Handgelenks und hörte sie nach Atem ringen. Ihrer anderen Hand widmete er dieselbe Aufmerksamkeit, bevor er sich ihrem Hals zuwandte. Langsam öffnete er die lange Reihe der kleinen Perlmuttknöpfe.
Er wollte ihr Lust bereiten und den Höhepunkt hinauszögern, aber es fiel ihm schwer, da sie so heftig auf seine Zärtlichkeiten reagierte. Durch den dünnen Seidenstoff zogen sich ihre Knospen unter seinen Lippen zusammen. Sie stöhnte auf, als er eine Hand unter ihren Rock schob.
Wo er sie auch berührte, reagierte sie. Er streifte ihr den Rock ab und dann das spitzenbesetzte Mieder. Sie fröstelte, als die kalte Luft ihre nackten Brüste berührte.
Der Tag war grau, doch ihre Haut leuchtete rosig frisch.
Und schließlich war nichts mehr zwischen ihnen. Sie waren beide nackt.
Er suchte nach Worten, doch ihm fiel nichts anderes ein als: „Ich will dich.“
„Ich will dich auch“, flüsterte Olivia.
Sein Blick wurde zärtlich. Sanft küsste er ihre Lippen. Nur noch ein Geheimnis blieb. Behutsam vereinte er ihre Körper. Er spürte ihre Spannung wachsen und wachsen und sich schließlich entladen. Und dann ließ auch er sich gehen und fand Erfüllung.
Miteinander vereint lagen sie in den zerwühlten Laken. Er drückte sie stumm an sich, denn er fand keine Worte für seine Empfindungen.
Am Morgen strömte Sonnenschein zu den Fenstern herein. Drew erwachte als Erster und bestellte das Frühstück aufs Zimmer.
Seine Stimme weckte Olivia. Sie reckte sich genüsslich, bis ihr auffiel, dass etwas fehlte – ihr Nachthemd. Verlegen bedeckte sie
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