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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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passierte die Zufahrt zu einem anderen Anwesen mit dem Namenszug McConnell über dem Tor.
    Voraus erblickte Lucas eine Gruppe von gepflegten, einfachen und gut erhaltenen Gebäuden, die ihm unter dem hohen Himmel und der aufragenden Bergkette wie verloren vorkamen.
    „Wer führt mich gleich herum?“, fragte er, als sie sich dem langen, niedrigen Ranchhaus näherten. „Sie?“
    „Das überlasse ich Joe Grant. Oder seiner Tochter.“ Jim parkte direkt vor dem Haus. „Offensichtlich seiner Tochter. Rebecca. Reba, wie sie jeder hier nennt.“
    Sie musste auf der Veranda gesessen und auf ihre Ankunft gewartet haben. Als Lucas sie aus dem Schatten des Hauses treten sah, klopfte sie sich gerade mit beiden Händen den Staub vom Hosenboden ihrer Jeans.
    Sie hatte sich nicht gekleidet, um Eindruck zu schinden, wie ihm auffiel, als sie in den Sonnenschein trat. Sie trug alte Jeans, abgewetzte Stiefel und ein kariertes Flanellhemd. Dunkle Haare umrahmten ihr Gesicht und fielen ihr in üppiger glänzender Pracht weit auf den Rücken hinab.
    Während sie zu den Männern trat, holte sie ein rotes Haargummi aus der Tasche. Als sie sich einen Pferdeschwanz oben auf dem Hinterkopf band, war der Ansatz ihrer Brüste im Ausschnitt des Hemdes zu erkennen.
    „Hi“, sagte sie mit einem Lächeln, das angespannt wirkte und sehr flüchtig war. Ihr misstrauischer Blick ließ ihre Augen wie Meerwasser glitzern.
    „Guten Morgen, Reba“, murmelte Jim, dann machte er sie und Lucas miteinander bekannt.
    Als Lucas ihr die Hand schüttelte, fiel ihm der überraschende Kontrast zwischen ihren langen feingliedrigen Fingern und ihrem kraftvollen Händedruck auf.
    „Ist dein Dad in der Nähe?“, fragte Jim.
    „Er hat Mom nach Cheyenne gefahren.“
    „Zum Arzt?“
    Sie nickte.
    „Hast du ein Programm für Mr Halliday aufgestellt?“ Sie nickte erneut. „Ich dachte mir, dass wir uns heute ganz auf das Wirtschaftliche konzentrieren, also darauf, wie diese Ranch betrieben wird. Mit den zusätzlichen Annehmlichkeiten können wir uns dann morgen befassen, Mr Halliday, falls Sie dann noch interessiert sind. Dann können wir uns die Blockhütte in den Bergen, die Angelplätze und die Jagdreviere anschauen. Und wenn Sie dann immer noch hier sind, schauen wir uns den Viehbestand genauer an.“
    „Klingt gut.“
    „Fangen wir am besten mit dem Haus an. Dann nehmen wir uns vielleicht die Stallungen und die Geräteschuppen vor.“
    „Vergessen Sie das Haus“, entgegnete Lucas in dem Wissen, dass Raine Wert auf ein wesentlich größeres, vornehmeres Haupthaus legte. „Es wird sowieso abgerissen.“
    Betroffen presste Rebecca die Lippen zusammen und reckte das Kinn vor. Vermutlich war dieses Gebäude ihr Leben lang ihr Zuhause gewesen. Er hingegen konnte sich nicht vorstellen, irgendwo verwurzelt zu sein. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, als er gerade mal drei Jahre jung gewesen war, und seitdem hatte seine Mutter an vier und sein Vater an mindestens sieben verschiedenen Adressen gewohnt. Lucas war zwischen diesen Wohnsitzen hin und her gependelt, bis er mit achtzehn aufs College gegangen war.
    Einerseits hatte es Spaß gemacht, und doch … Er erinnerte sich, dass es ihn irgendwie auch verunsichert hatte, und jetzt beneidete er Rebecca beinahe.
    Er erwog, sich für die unbedachte Bemerkung zu entschuldigen, aber das hätte ihr nur noch mehr Gewicht verliehen. Mit solchen Situationen konnte er schlecht umgehen. Für gewöhnlich tat er mit seinen Käufen und Übernahmen nicht jemandem persönlich weh.
    Schlagartig wurde ihm bewusst, was ihr steifes Lächeln, der misstrauische Blick und der schroffe Händedruck vorhin bei der Begrüßung zu bedeuten hatten.
    Sie will nicht verkaufen.
    „Möchtest du einen Kaffee, bevor wir anfangen, Jim?“, fragte Rebecca.
    Der Makler schüttelte den Kopf und fragte: „Fährst du Mr Halliday nachher zurück in die Stadt?“ Sie nickte. „Ja, ich oder Dad.“
    Ich hätte mit dem Leihwagen herkommen sollen, dachte Lucas, anstatt auf Jims Warnungen vor komplizierter Straßenführung und holperigen Feldwegen zu hören. Nun war er abhängig von der kratzbürstigen, faszinierenden Rebecca Grant, und das gefiel ihm gar nicht.
    „Diese Ranch wird Sie echt beeindrucken“, versprach Jim, bevor er sich verabschiedete und davonfuhr.
    „Tja, ich hätte gern einen Kaffee“, verkündete Lucas.
    Rebecca machte auf dem Absatz kehrt und schritt missmutig zum Haus. Verglichen mit den Frauen, mit denen er

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