Bianca Exklusiv Band 229
Mich erwartet ein ziemlich schwieriger Job.“
„Viel Glück“, wünschte er und sah sie dabei so intensiv an, als ob er sich ihr Gesicht für immer in sein Gedächtnis einbrennen wollte.
Kit errötete. „Danke.“
Er antwortete nicht, sondern folgte ihr hinaus in den Gang. Er überragte sie gute fünfzehn Zentimeter, und Kit trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Er muss mindestens ein Meter neunzig sein, dachte Kit und schaute zu, wie er mit einer eleganten Bewegung ihren kleinen Koffer aus dem Ablagefach holte.
Nun gut, dachte Kit ein wenig melancholisch, als er sich wenige Sekunden später seinen schwarzen Sportmantel überzog. Ein letztes Mal glitt ihr Blick über sein schwarzes Polohemd, das sich über seinen breiten Schultern und der muskulösen Brust spannte, bis hin zu den schwarzen Jeans, die seine unglaublich schmalen Hüften und die langen, durchtrainierten Beine zur Geltung brachten. Wer immer dieser Mann war, er war verflixt gut in Form. Er wirkte so überwältigend männlich, dass selbst die grauhaarige Frau hinter Kit versuchte, einen besseren Blick auf dieses Prachtexemplar zu werfen.
Die Frau drängelte so sehr, dass Kit unvermittelt das Gleichgewicht verlor und direkt in die Arme des Fremden fiel. Instinktiv legte sie eine Hand an seine Brust, die so hart, so muskulös war, dass … Kits Knie wurden weich. Sein würziger, männlicher Duft umgab sie, und ihr wurde auf einmal schwindlig. Aber es war kein unangenehmes Gefühl, im Gegenteil, eher so, als ob man Champagner getrunken hätte, und auf einmal wünschte sie, immer in diese wunderschönen braunen Augen schauen zu können und …
„Geht es Ihnen gut?“
Die leise Frage brachte sie abrupt in die Wirklichkeit zurück, und rasch trat sie einen Schritt zurück.
„Natürlich geht es mir gut“, schwindelte sie. Ahnte er, wie sehr er sie eben mit seiner unverschämten Frage in Versuchung gebracht hatte? Sein Gesichtsausdruck verriet keine Gefühlsregung, und sein Blick, in dem eben noch so viel Wärme gelegen hatte, wirkte plötzlich kühl. Kit wusste, dass sie etwas unternehmen musste. Dieser Mann würde sie bis in ihre Träume verfolgen, und sie kannte noch nicht mal seinen Namen. Sie musste herausfinden, wie er hieß. Sie musste ihn unbedingt nach seinem Namen fragen.
„Kommen Sie schon, Süße. Ich muss meinen Anschlussflug nach San Juan bekommen. Könnten Sie sich bitte zur Seite bewegen?“
„Was?“ Kit drehte sich ungläubig um und rückte rasch zur Seite, um die Frau hinter ihr vorbeizulassen. „Ja natürlich, entschuldigen Sie.“
„Ist schon in Ordnung“, erwiderte die Frau. Doch ihr kaltes Lächeln verriet ihren Ärger und ihre Ungeduld.
Nachdem die Frau vorbeigegangen war, legte Kit ihr bezauberndstes Lächeln auf und wollte sich wieder dem aufregenden Fremden zuwenden. „Es war wirklich nett, Ihre Gesell…“
Doch der Gang vor ihr war leer. Der Fremde war verschwunden.
Als Kit eine Stunde später die Tür zu ihrer Kabine öffnete, fragte sie sich, worauf sie sich bei diesem Auftrag bloß eingelassen hatte. Es sah nicht so aus, als ob der Raum dem Standard entsprach, an den sie gewöhnt war und den sie auch erwartet hatte.
„Zumindest hat die Kabine ein Fenster“, murmelte Kit, während sie die einzige Unterbringungsmöglichkeit betrat, die in der kurzen Zeit noch verfügbar gewesen war. Obwohl die „Island Voyager“, als modernes komfortables Schiff bezeichnet wurde, schien das auf die Kabinen der unteren Gänge nicht zuzutreffen.
Kit zog die Nase kraus, als sie den kleinen rechteckigen Raum betrachtete, den sie mit einer weiteren Mitreisenden teilen würde. Das Fenster befand sich genau gegenüber der Tür, und links und rechts davon standen zwei jeweils doppelstöckige Betten. Kit schaute wieder zum Fenster hinüber, unter dem sich ein kleiner Schreibtisch befand, der wohl auch als Frisiertisch diente. Auf der linken Seite hinter dem Doppelbett stand eine Kommode, auf der rechten Seite befand sich die Tür zur Toilette und Dusche. Hier gab es kaum Platz für eine Person, geschweige denn für zwei. Selbst ihr Badezimmer zu Hause war größer als diese Kabine.
Doch sie hatte keine andere Wahl. Dieser Raum musste ihr die drei Nächte, die sie auf dem Schiff verbringen würde, genügen. Die dreitägige Kreuzfahrt war speziell für die Fans von „Last Frontier“, einer beliebten Fernsehserie, organisiert worden. Und einer der Mitwirkenden dieser bekannten Serie würde wahrscheinlich ihr
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