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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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brauchte. Die vielen Fische glänzten unter der Wasseroberfläche wie bemalte Alufolie. Die Strömung flocht plastische Muster in das Wasser und plätscherte fröhliche Lieder vor sich hin.
    Der Spaziergang dauerte zwanzig Minuten, weil sie es gemächlich angingen. Sie redeten nicht viel. Die Sonne schien, der Wind fuhr durch die Bäume. Rebecca gefiel es, dass Lucas Halliday es verstand zu schweigen. Manche Leute konnten das nicht.
    Schließlich blieb sie an einem stillen, schattigen Teich stehen. „Das hier ist die Stelle, von der aus man die Hütte sehen kann.“
    „Ja? Zeigen Sie sie mir?“
    Rebecca nickte. „Etwa 200 Yards flussaufwärts reicht ein Bergrücken bis ans Wasser heran. Sehen Sie ihn?“
    Lucas stellte sich hinter sie und folgte mit dem Blick der Verlängerungslinie ihres ausgestreckten Arms. „Da drüben, wo man einen Streifen Fels unter den Bäumen sehen kann?“
    „Genau. Und jetzt schauen Sie von da aus nach oben. Da liegt eine umgestürzte Pinie, etwa ein Drittel von der Spitze entfernt.“
    „Die sehe ich nicht.“ Lucas beugte sich näher zu Rebecca und atmete ihren Duft ein: Sonnenlotion, saubere Haare und in der Sonne getrocknete Baumwolle. Warum rochen derartig schlichte Dinge nur so gut? Er war an Designerparfums gewöhnt, aber in Wahrheit bevorzugte er diesen Geruch.
    „Schauen Sie nach einer helleren Stelle. Ein Blitzschlag hat den Stamm im letzten Sommer gespalten.“
    „Jetzt hab ich’s.“ Seine Brust streifte ihre Schulter, und er spürte, wie sie zitterte. Es war eher ein Vibrieren als eine echte Bewegung, und Rebecca wich nicht zurück. Zweifellos spürte sie es auch.
    In erhöhter Tonlage und gedämpfter Lautstärke verkündete sie ein wenig atemlos: „Direkt dahinter, in der Bodenfalte des nächsten Berghangs, kann man das Dach der Hütte sehen.“
    „Oh ja. Dunkle Schindeln und ein Fenster.“
    „Richtig. Es ist wunderschön dort oben, aber das Haus wird kaum noch genutzt. Früher ist mein Großvater dort öfters mit seinen Jagdkumpanen eingekehrt.“
    „Zeigen Sie es mir morgen?“
    „Reiten Sie?“, fragte sie unvermittelt.
    „Manchmal. Wenn ich kann.“
    „Dann reiten wir hinauf, wenn wir aus Steamboat Springs zurück sind.“
    „Das klingt großartig.“ Er war nur wenige Zentimeter von ihr entfernt und sehr versucht, noch näher zu treten und diese mächtige Anziehungskraft zu testen. Rebeccas Augen wirkten wie das Meer im Nebel oder ein sommerlicher Teich im Regen. Wie zufällig lehnte Lucas sich erneut an ihren Rücken, doch dann wich er zurück, bevor sie sich dagegen verwehren konnte – oder bevor sie sich ihrerseits an ihn lehnen konnte.
    So oder so galt es zu verhindern, zu viel Gefühl in diese geschäftliche Angelegenheit einzubringen, die für seinen Geschmack ohnehin schon allzu persönlich geworden war.
    „Ich glaube, für heute habe ich erst einmal genug gesehen“, murmelte Lucas, und er meinte damit Rebecca selbst ebenso wie ihre Ranch.

3. KAPITEL
    „Sag mir, was du an meinem Verhalten zu bemängeln hast“, forderte Lucas Rebecca auf. „Was hätte ich anders machen sollen? Was hättest du gern anders gemacht? Bereust du das, was im September passiert ist?“
    Sein Blick glitt zu Rebeccas dickem Bauch, und er runzelte die Stirn. Sie waren immer noch nicht zur Sache gekommen. Beide waren sie noch zu sehr in Erinnerungen an ihre erste Begegnung verhaftet, die selbst nach sechs Monaten noch schmerzlich lebendig waren.
    Rebecca suchte nach der richtigen Antwort, während das Ziehen in Rücken und Bauch ein wenig heftiger wurde und länger anhielt als zuvor. Sie sank auf den Stuhl am Schreibtisch, als ein flüchtiges Klopfen ertönte und sich die Tür öffnete.
    „Gordie ist hier und will dich sprechen“, verkündete eine der Kellnerinnen. „Oh nein“, stöhnte Rebecca ungehalten. „Was soll ich ihm sagen?“
    „Sag ihm … sag ihm, dass …“
    „Sagen Sie ihm, er soll endlich begreifen, dass er schon seit acht Monaten nicht mehr erwünscht ist“, warf Lucas ein. „Nein, sagen Sie ihm einfach, dass sie nicht hier ist.“
    Die Kellnerin nickte, zog sich zurück, schloss die Tür.
    „McConnell ist also immer noch nicht von der Bildfläche verschwunden. Läuft da etwa wieder etwas?“
    „Nein“, erwiderte Rebecca nachdrücklich. Sie war sich sehr sicher in dieser Hinsicht. Gordie hingegen war unbeständig wie ein Fähnlein im Wind. Sein Verhalten im letzten September hatte sie förmlich in Lucas’ Arme getrieben. Ständig hatte er

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