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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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zeigen, was es ihn kostete, Josie zu verlieren.
    In der zweiten Woche fern von Josie hielt Ben es nicht mehr aus. Sobald er am Freitag seinen letzten Patienten entlassen hatte, rief er sie an. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein: „Hi, hier sind Josie und Ben. Hinterlassen Sie eine Nachricht.“
    Josie und Ben. Sie zwei. Zusammen. Ein Team. Beste Freunde. Für immer und ewig.
    Josie hatte die Nachricht auf dem Anrufbeantworter nicht gewechselt. War sie zu beschäftigt, um sich darum zu kümmern? Oder etwa zu traurig?
    Er musste es erfahren!
    Ben setzte sich in den Wagen und fuhr an seinem früheren Apartmenthaus vorbei, wo Josie jetzt allein wohnte. Kein Zeichen von ihr. Niedergeschlagen lenkte er den Wagen zurück zu seinem möblierten Apartment.
    Und dann entdeckte er sie. Auf dem Platz vor dem Gerichtsgebäude. Sie führte Bruiser spazieren. Wenn er nach links einbog, würde es sich nicht vermeiden lassen, dass Josie ihn bemerkte.
    Ben bog nach links ein.
    Josie hatte in den Spiegel geschaut, auf die verweinte Person mit dem fleckigen Gesicht, die aus ihr geworden war, und hatte gesagt: „Okay, genug ist genug. Kein Mann ist dieses Getue wert.“
    Sie hatte ihr Gesicht gewaschen, ihr Haar gekämmt und sogar ein wenig Make-up aufgelegt. Dann hatte sie Bruiser an die Leine genommen und hatte sich auf den Weg zu ihrer Freundin Ashley gemacht.
    Sie hatte die Tür geöffnet und erwartet, dass der Hund sie wie eine fliegende Gewehrkugel aus dem Haus und auf die Straße ziehen würde. Zu ihrer Überraschung hatte Bruiser sich so ruhig und gelassen benommen wie eine alte Dame, die sich auf den Weg zum Nachmittagstee machte.
    Als Mrs Wages sie direkt vor dem Simpson’s Drugstore aufgehalten hatte, zerrte Bruiser Josie nicht den Arm fast aus dem Gelenk, sondern ließ sich zu ihren Füßen nieder und wartete.
    „Josie, es sieht mir ganz danach aus, dass Ihr Hund endlich Manieren gelernt hat.“
    „Ja, Ma’am, so sieht es aus. Wie geht es Ihnen, Mrs Wages?“
    „Kann mich nicht beklagen. Bis auf meine Knie. Letzte Woche musste ich zum Arzt, zu Dr. Ben, um genau zu sein.“ Sie warf Josie einen listigen Blick zu. „Er ist ein soo guter Arzt und scheint ein soo netter Mann zu sein.“
    „Ja, das ist er, beides.“
    „Wie kommt’s dann, dass Sie ihn rausgeworfen haben?“
    „Reden so die Leute?“
    „Ich hab’s aus erster Hand, von Dr. Ben selbst.“
    Ben, Ben, warum tust du nur so etwas?
    „Nun, manchmal laufen die Dinge in einer Ehe nicht so, wie sie laufen sollten“, erklärte Josie lahm.
    Mrs Wages schnalzte mit der Zunge, dann tätschelte sie Josies Hand. „Wir alle hier sind auf Ihrer Seite. Sie sind eine von uns, und Dr. Ben ist … Nun, ich brauche Ihnen das nicht zu erzählen.“
    Das brachte Josie in Wut. Es gab nur eins, was sie wirklich hasste, und das waren Vorurteile. Und sie würde sie bekämpfen – ohne Rücksicht auf Verluste.
    „Nein, Mrs Wages, ich fürchte, ich weiß nicht, wovon sie reden.“
    „Nun, meine Liebe, immerhin ist er Indianer.“
    „Er ist ein eingeborener Amerikaner, vollblütiger Sioux und sehr stolz auf sein Volk und Erbe. Genauso wie Sie es auf Ihre Weise sind.“
    Glennella May Wages war Gründerin des Pontotoc Vereins der Töchter der Amerikanischen Revolution und nahm jede Gelegenheit wahr, um ihren Stammbaum vorzuführen. Also plusterte Glennella May sich auf wie eine wütende Henne und schickte Josie einen zornigen Blick zu.
    „Sie sollten wissen, dass meine Vorfahren für ihr Land gekämpft haben.“
    „Genau das haben auch Bens Vorfahren getan. Und sie sind zuerst hier gewesen.“
    „Das ist ja unerhört!“
    Glennella May lief fast schneller, als ihre Schuhe es zuließen, um von Josie wegzukommen.
    „Da hast du’s, Bruiser, das hab ich wieder einmal verbockt. Doch ich habe ihr einen Dämpfer aufgesetzt, und das allein zählt.“
    Bruiser sah sie nicht einmal an. Er hatte sich aufgestellt und schien sehr aufgeregt zu sein. Ganz plötzlich schoss er vom Gehweg, riss ihr die Leine aus der Hand und rannte über die Straße direkt auf den Platz zu.
    Zum Glück kam kein Auto bis auf das von Buford Langston, der niemals schneller als fünfundzwanzig Meilen fuhr, weil, wie er sagte, ein zu hohes Tempo sein Auto ruinieren könne. Es war ein Oldtimer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, der Buford Langston noch überleben würde, falls sich seine Vorhersage erfüllen sollte. Er hatte bekannt gegeben, dass er vorhabe, nicht vor seinem zweiundneunzigsten

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