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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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erinnern, dass dies Pontotoc im Staate Mississippi ist und nicht Chicago?“ Tante Tess hatte es Chi-ca-goo ausgesprochen, in drei gesonderten Silben mit der Betonung auf der letzten Silbe.
    „Ich weiß, wo ich bin, Tante Tess. Und ich weiß, wo ich jetzt hingehe. Ich gehe in die Highschool, um den Kursus für den Herbst vorzubereiten.“
    „Das wirst du unterlassen, meine Liebe. Du wirst jetzt ans Telefon gehen und dich bei Jerry Bob und seiner Mutter entschuldigen.“
    „Es ist vorbei, Tante Tess. Jerry Bob hat den Ring zurückverlangt, und es wird keine Hochzeit geben.“
    Josie warf ihrer Mutter einen flehenden Blick zu, aber ihre Mutter saß auf ihrem Stuhl wie festgeklebt und vermied es, auch nur den Kopf zu heben, um ihre Tochter oder ihre Schwester offen anzusehen.
    „Was ist nun mit dem Hochzeitskleid, das im Schrank hängt? Ganz zu schweigen von den Käsebällchen, die den ganzen Kühlschrank füllen. Und den dreihundert Miniaturquiches in der Tiefkühltruhe. Vier ganze Tage haben Betty Anne und ich in der Küche geschuftet.“
    „Ich bringe das Kleid zurück, und das Essen schenken wir der Heilsarmee.“
    „Das wirst du nicht tun. Einhundertundfünfzig Leute werden am nächsten Samstag zur Hochzeit erscheinen. Und es wird eine Hochzeit geben! Auf keinen Fall lasse ich es zu, dass du kneifst.“
    Josie blickte wieder Hilfe suchend ihre Mutter an. Aber Betty Anne starrte auf ihre Hände im Schoß.
    „Du lieber Himmel, Tante Tess! Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert. Niemand regt sich über eine rückgängig gemachte Hochzeit auf.“
    „Sprich du mit deiner Tochter, Betty Anne.“ Tante Tess kreuzte die Arme und schaute ihre Schwester herausfordernd an.
    „Was kann ich dazu sagen?“ Wenn Betty Anne weinte, dann vergoss sie nicht nur ein paar Tränen. Es musste gleich ein ganzer Tränenfluss sein, und ein ganzer Karton mit Papiertaschentüchern war nötig, um sie abzuwischen.
    „Siehst du, was du angestellt hast, Josie? Dein armer Vater wäre entsetzt. Wir alle sind entsetzt. All die Jahre hindurch habe ich versucht, den Mund zu halten. Aber jetzt, wo du die gesamte Pickens-Familie vor der ganzen Stadt zum Gespött gemacht hast, werde ich mich nicht mehr zurückhalten.“
    Tante Tess redete sich in einen solchen Koller hinein, dass ihr Gesicht rot war und ihr Kleid unter den Armen große feuchte Stellen bekam und das, obwohl die Klimaanlage auf Hochtouren lief.
    „Ich werde es einfach nicht dulden, dass du uns obendrein auch noch Schande bereitest“, setzte sie hinzu. „Bring das, was du vermasselt hast, wieder in die Reihe, und vertrag dich wieder mit Jerry Bob.“
    Betty Anne ließ sich mit dem Oberkörper quer über den Küchentisch fallen und schluchzte, als ob das Weltende über sie hereingebrochen wäre.
    Josie war zumute, als ob etwas in ihr einschnappte. Sie verschloss sich. „Nun gut“, sagte sie fast gleichmütig. „Ich gebe dir eine Hochzeit.“
    Mit erhobenem Kopf marschierte sie aus der Küche. In der Eingangshalle pfiff sie nach Bruiser, der die Treppe heruntergerannt kam mit heraushängender Zunge und einem doofen Grinsen um die haarige Schnauze. Josie schnappte sich die Leine und hakte sie an dem Halsband fest.
    „Lass uns spazieren gehen, Junge.“
    Josie hatte die Tür noch nicht ganz geöffnet, als Bruiser wie eine Rakete draußen war und Josie hinter sich herzog. Sie brachten die kleine Stadt in einem schwindelerregenden Tempo hinter sich. Und als sie die große Rasenfläche im Stadtpark erreicht hatten, setzte Bruiser sich auf die Hinterbeine und blickte zu Josie hoch, hechelte mit weit geöffnetem Maul und seitlich baumelnder Zunge.
    Josie ließ sich neben ihn ins Gras fallen und legte den Arm um seinen dicken Nacken.
    „Was soll ich jetzt machen, Bruiser?“ Er hielt den Kopf schräg und hörte ihr zu. „Du kannst es dir nicht vorstellen, wie es ist, eine Tante Tess zu haben, die versucht, dir dein Leben vorzuschreiben, während deine Mutter in Tränen zerfließt.“
    Jetzt, wo sie aus der Bedrängnis heraus war, bedauerte Josie es sehr, dass sie Tante Tess und ihrer Mutter die Hochzeit zugesagt hatte. Wie hatte sie nur so etwas tun können? Sie würde Jerry Bob Crawford nicht heiraten, und wenn er der letzte Mann auf der Welt wäre.
    „Vielleicht kann ich am Samstag in der Kirche kurz auftauchen und verkünden, dass es keine Hochzeit geben wird, dass sie aber alle zum Empfang eingeladen sind, um die Käsebällchen und die Quiches zu essen. Und auch die

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