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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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enttäuscht? Sie wirkte so. Was sollte das bedeuten?
    „Ich bleibe nicht lange“, sagte er.
    „Okay. Genieß es.“
    Die Badezimmertür schloss sich, und Ben stand in der Flitterwochensuite und starrte auf das über den Bettpfosten drapierte Nachthemd aus schwarzer Spitze.
    Es würde eine lange Nacht werden.

8. KAPITEL
    Ben war immer noch irgendwo draußen im Dunkeln, um seine Frustration loszuwerden, und Josie hatte sich in ihrem übergroßen Nightshirt ins riesige Bett gelegt. Sie war wütend.
    Warum kam Ben nicht zurück? Wenn er nun überfallen worden war? Oder überfahren? Oder erschossen? So etwas passierte ja immer öfter.
    Josie überlegte, ob sie in die Nacht hinausrennen sollte, um Ben zu suchen, oder sich doch lieber in die Kissen zurücklegen und die Augen schließen sollte. Vielleicht würde sie ja auf diese Weise den ersehnten Schlaf finden. Das würde Ben nur zeigen, was sie von seiner Flucht hielt. Nämlich gar nichts.
    Sie könnte natürlich auch auf ihn warten und sich bis dahin mit Lesen die Zeit vertreiben. Sie holte das Buch aus ihrem Koffer und las den Titel. Aah, ja, richtig – ein Gedichtband von Edgar Lee Masters. Seine Poesie handelte von toten Menschen und ihren toten Träumen. Alles in allem ein angemessenes Thema, wenn man Josies augenblickliche Situation in Betracht zog.
    Ihr Blick fiel auf die letzten vier wehklagenden Zeilen eines Gedichtes.
    Und dies ist des Lebens Schmerz:
    Dass man nur glücklich sein kann zu zweit,
    Und dass unsere Herzen sich zu den Sternen hingezogen fühlen,
    Die uns nicht haben wollen.
    Josies Stern trieb sich irgendwo in den Straßen von Biloxi herum und wollte sie nicht, und es gab nichts, woran sie sich kuscheln konnte. Sie hatte nur das Buch. Sie warf es quer über den Raum, wo es gegen die Wand knallte und zu Boden glitt.
    In diesem Moment hörte sie Schritte im Korridor, dann den Schlüssel, der sich im Schloss drehte. Ben war zurück! Josie knipste das Licht aus, kroch tief unter die Bettdecke und tat, als ob sie schlief.
    Dem Himmel sei Dank, Josie war eingeschlafen. Ben ging auf Zehenspitzen zu seiner Bettseite und zog sich bis auf die Shorts aus. Er würde morgen früh duschen. Wenn er es jetzt täte, würde es womöglich Josie aufwecken.
    Er glitt unter die Decke und war sich nur allzu deutlich der verführerischen Kurve von Josies Hüften unter ihrem Teil der Zudecke bewusst. Und der Duft! War es ihr Haar, das wie irgend so eine exotische Blume roch?
    Josie tat niemals etwas nur halbwegs. Alles an ihr musste doppelt beunruhigend sein.
    Sie lag völlig reglos da, und er konnte nicht einmal ihren Atem hören. Gab sie vor, zu schlafen? Es sähe Josie überhaupt nicht ähnlich, irgendwas vorzugeben.
    Ben spielte mit dem Gedanken, „Gute Nacht, Josie“, zu sagen, dann ließ er es doch lieber bleiben. Je weniger er sagte, desto besser war es, wenn man bedachte, dass es nicht viel brauchte, sie beide entweder zum Küssen oder zum Zanken zu bringen.
    Josie träumte in Farbe. Sie befand sich mitten in einem Filmaufnahmestudio, wo die Heldin – und das war ihre Rolle – gerade mit dem Helden zusammen ins Bett gefallen waren. Sie hielten sich so dicht umschlungen, dass man bei oberflächlichem Hingucken nicht erkennen konnte, welche Glieder ihm und welche ihr gehörten. Sie waren so in Schwung gekommen und das so überzeugend, dass jeder im Studio – vom Produktionsleiter angefangen bis zum letzten Statisten – glaubte, die beiden wären wirklich ineinander verliebt.
    „Josie ist verliebt“, sagten sie, und der Regisseur hatte sogar ein Flugzeug gechartert, das mit einem Banner über der Stadt kreiste, um das Wunder öffentlich zu verkünden.
    Josie Belle Pickens war ein Star, bekannt dafür, dass sie sich Hals über Kopf verliebte und Hals über Kopf wieder entliebte. Als sie sich dann wirklich verliebte, machte das zwangsläufig Schlagzeilen.
    Sie seufzte und schmiegte sich enger an ihren Helden. Es war ein unglaublich wohliges Gefühl, das sie dabei durchströmte. Und sie hatte sich gerade vorgenommen, dem Regisseur zu sagen, dass sie etwa fünfzig Aufnahmen dieser Szene haben wolle, als jemand ganz plötzlich ein Serviertablett mit Essen im Studio fallen ließ.
    Oder war es draußen im Korridor?
    Josie öffnete die Augen … Sie war gar nicht in einem Filmaufnahmestudio. Sie war in der Flitterwochensuite, klebte so dicht an Ben Standing Bear, dass man hätte denken können, sie hätten die ganze Nacht damit verbracht, sich auf die

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