Bianca Extra Band 2
alle anderen angerufen.“ Sie machte einen Schritt auf Rebecca zu. „Das ist alles meine Schuld. Nicht Seths.“
„Ich bin froh, dass ihr alle da seid“, sagte Rebecca und meinte das ganz ernst. „Ich weiß, das ist jetzt nicht so aufregend, wie ein neugeborenes Baby. Aber ich habe wirklich Cookies und Limonade.“ Sie hielt die Tüte hoch. „Und Schokoladen-Marshmallow-Eis. Hat jemand Interesse?“
Oh ja, da gab es Interessenten. Alle setzten sich, und Rebecca entschuldigte sich, um die Snacks zurechtzumachen. Seth folgte ihr in die Küche.
Dann holte er tief Luft. „Ich habe wirklich gedacht, sie ist schon da.“
Rebecca gab Seth ein paar Schüsseln und einen Löffel fürs Eis. „Tut mir wirklich leid. Du musst so enttäuscht sein.“
„Das bin ich“, sagte Seth und füllte die Schüsseln mit Eis. „Aber sei mir bitte nicht böse, ich bin auch erleichtert. Ich äh … ich habe doch noch keine Ahnung, wie man das macht, Vater zu sein.“
„Ich weiß auch nicht, wie man eine Mutter ist.“ Rebecca schenkte das letzte Glas Limonade ein und machte die Dose mit den Schokoladenkeksen auf. „Insofern verstehe ich dich gut.“
„Du bist nervös?“, fragte Seth erstaunt. „Ich habe gedacht, du bist auf alles vorbereitet.“
„Ich habe noch nicht mal angefangen, das Haus kindersicher zu machen. Ich habe noch kein einziges Babybuch zu Ende gelesen. Und ich habe in meinem Leben noch keine zwölf Windeln gewechselt. Also, ich … schiebe die totale Panik.“ Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, das jemandem zu sagen, am allerwenigsten Seth. Aber jetzt fühlte sie sich irgendwie besser. „Ich sage mir immer, dass ich das schon im Laufe der Zeit herausbekommen werde.“
„Das wirst du. Das werden wir .“ Seth legte den Löffel ins Spülbecken. Er drehte sich zu ihr um und berührte ihr Kinn mit den Fingern. „Du bist nicht allein, Becca. Nicht mehr.“
„Das weiß ich. Und … ich sehe ein, dass unsere Tochter durch dich und durch deine Familie ein besseres Leben haben wird. Seth, das tut mir wirklich alles so leid. So furchtbar leid. Ich … wenn ich ändern könnte, was ich getan habe, dann würde ich das tun. Das musst du mir glauben.“
Er blinzelte. Mit diesen langen, schwarzen Wimpern. Sie konnte nicht mehr klar denken. Ihr Plan, sich von Seth fernzuhalten, löste sich in Luft auf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zog ihn an sich, bis ihre Lippen sich berührten. Zuerst küsste er sie ganz vorsichtig, als ob er darauf wartete, dass sie ihn wegstoßen würde.
Aber das tat sie nicht. Warum, wollte sie lieber gar nicht wissen. Doch sie wollte diesen Kuss.
Er ließ die Hände hinunter zu ihren Hüften gleiten, während er seinen Mund auf ihren presste. Wärme durchströmte sie, nach und nach, bis ihr ganzer Körper sanft erglühte. Verlangen und Lust und ein Gefühl, das sie gar nicht benennen konnte, vermischten sich und entfesselten ihre lange unterdrückte Leidenschaft für Seth.
Er streichelte ihr über den Rücken und stöhnte leise. Ein Laut, der aus seinem tiefsten Inneren kam. Der ihr sagte, dass er sich genauso nach ihr sehnte wie sie sich nach ihm. Sie genoss es, das zu wissen. Dadurch fühlte sie sich stark. Mit der Zunge brachte sie ihn dazu, die Lippen für sie zu öffnen. Sie vertiefte den Kuss. Als sie ihn kostete, spürte sie Schmetterlinge im Bauch. Die Knie wurden ihr weich. Ihre Haut kribbelte vor Leidenschaft.
Sie war ganz in ihre Gefühle versunken, als die Küchentür aufging. Überrascht versuchte sie zurückzuweichen, aber Seth hielt sie fest.
Jace räusperte sich. Zweimal. „Tut mir leid, wenn ich euch störe, aber …“
„Raus hier“, sagte Seth, ohne Rebecca loszulassen. „Du bist ein großer Junge. Du kannst noch fünf Minuten auf Eis und Kekse warten.“
„Tut mir wirklich leid“, wiederholte Jace. „Aber da ist ein Mann mit einem Baseballschläger auf deiner Veranda, Rebecca. Er sagt, er ist dein Vater. Aber Grady lässt ihn nicht rein, wenn du das nicht bestätigst.“
Bevor Rebecca verstand, was er sagen wollte, hörte sie die Stimme ihres Vaters. Laut und bestimmt verkündete er, dass er die Polizei rufen würde, wenn seine Tochter nicht in zwanzig Sekunden vor ihm stand. Oh, verdammt. Die Nachricht, die sie auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hatte …
6. KAPITEL
Wenn Seth darüber nachgedacht hätte, wie er Rebeccas Eltern kennenlernen wollte, dann wäre ihm wahrscheinlich ein Essen in einem schönen Restaurant eingefallen. Oder
Weitere Kostenlose Bücher