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Bianca Extra Band 2

Bianca Extra Band 2

Titel: Bianca Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Cindy Kirk , Tina Leonard
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schenken?“
    Verblüfft starrte Michael ihn an. „Ich habe den Eindruck, dass Heiratsanträge bei Bailey im Moment nicht gerade willkommen sind.“
    Sie gingen zum Auto und stiegen ein.
    „Meine Schwester ist vor der ganzen Stadt erniedrigt worden. Wer nicht in der Galerie war, wird es spätestens aus der Zeitung erfahren. Jetzt geht sie mit Gunner in die Kirche, und du tauchst auch noch auf. Ihr habt ihr beide einen öffentlichen Antrag gemacht. Das dürfte die Gerüchteküche ganz schön anheizen.“
    Daran hatte Michael nicht gedacht. Er wollte kein Aufsehen erregen. „Und wie passt da ein Diamant ins Bild?“
    „Das kann ich dir sagen“, begann Brad. „Sieh zu, dass sie so schnell wie möglich einen Verlobungsring trägt, damit alle Leute wissen, dass sie bald einen Ehemann hat.“
    Bailey hörte, wie es hinter ihr in der Kirche unruhig wurde und erstarrte. Sie kniete an ihrem Stammplatz in der ersten Reihe. Mit klopfendem Herzen schaute sie sich so unauffällig wie möglich um.
    Brad und die Kinder schritten durch den Mittelgang, mit Ausnahme von Baby, die sich von Michael tragen ließ. Ruckartig drehte Bailey sich wieder zum Altar. Gunner rutschte nervös auf seinem Platz herum. Überall wurde aufgeregt geflüstert. Verlegen senkte Bailey den Kopf. Beim Gottesdienst im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, war ihr schrecklich unangenehm.
    Bitte lass diese Stunde so schnell wie nur möglich vorübergehen!
    Michael setzte sich direkt neben sie. Brad und die Kinder rutschten in die Reihe dahinter. Als wäre das alles noch nicht peinlich genug, herrschte in der Kirche plötzlich atemlose Stille.
    Dann nahm Deenie Day neben Brad Platz. „Ich bete darum, dass du mir verzeihst“, sagte sie leise.
    Der Gottesdienst begann, und für die Dixons, Deenie, Michael und Gunner war es gefühlt der längste, an dem sie jemals teilgenommen hatten.
    Bailey hätte sich am liebsten vor Scham unter der Bank verkrochen. Deenie dachte, dass Brad sich nicht sonderlich freute, sie zu sehen. Michael versuchte, Baileys Wärme zu ignorieren. Er konnte noch immer kaum fassen, dass er Vater von Zwillingen wurde, und er wusste, dass er Bailey so schnell wie möglich heiraten wollte. Und Gunner war alles andere als begeistert darüber, dass sein Rivale sich ausgerechnet in die Kirche getraut hatte. Und dann ging es in der Predigt auch noch um das Sakrament der Ehe. Michael hätte die Hälfte seiner Rinder darauf verwettet, dass der Geistliche schlagartig das Thema wechselte, als er sah, wer sich da in die erste Reihe gesetzt hatte.
    Als wäre das alles nicht schlimm genug, nieste Baby auch noch die ganze Zeit, und Bailey musste ihrer kleinen Schwester andauernd Taschentücher reichen.
    Michael war heilfroh, als der Gottesdienst zu Ende ging, und er entschied sich, die Dixons und sogar Gunner anschließend ins Pancake House einzuladen. Zu seiner Enttäuschung fuhren Bailey und Gunner sofort mit Baby davon. Brad sprach so gut wie gar nicht mit Deenie, die sichtlich betrübt in ihr Cabrio stieg.
    Brad sah auch nicht viel besser aus. Michael lud ihn und die restlichen Kinder in den Wagen.
    Zu Hause erwartete ihn seine Mutter in der Küche, vor sich ihren gepackten Koffer.
    „Was soll das?“, fragte er erstaunt.
    „Ich reise ab“, erwiderte Cora. „Hier werde ich nicht länger gebraucht.“
    Erst jetzt wurde Michael bewusst, dass er eine seltene Chance verpasst hatte. Er hätte seine Mutter besser kennenlernen können. Er hatte ihr noch nicht einmal dafür gedankt, dass sie Bailey gegen Deenies Anfeindung in der Galerie verteidigt hatte. Und dass sie ihn ihrerseits nicht zur Schnecke machte – kein einziges Mal hatte sie ihm vorgeworfen, dass er sie ohne Heirat zur Großmutter machte. Sie hatte einfach nur abgewartet, ob er mit ihr reden wollte. Jetzt, da sie abreiste, hatte er das Gefühl, einen wichtigen Menschen zu verlieren.
    „Wenn du gehen musst, dann musst du eben gehen“, sagte er schroff.
    Sie starrte ihn an, bevor sie nickte. Er betrachtete ihr weißes Haar und die lebhaften blauen Augen. Eigentlich kannte er seine eigene Mutter gar nicht. Er rieb sich den Nacken, kratzte sich das Kinn und räusperte sich. „Wenn du nichts Wichtigeres vorhast“, fuhr er so beiläufig wie möglich fort, „dann kannst du ruhig noch bleiben.“
    Sie lächelte überrascht. „Ich will nur nicht stören.“
    Er schluckte. „Mich störst du nicht.“ Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen. „Ehrlich gesagt, ich habe dich vermisst.

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