Bianca Extra Band 2
„Warum?“
„Warum nicht? Sie braucht das Geld. Ich brauche das Wasser, und etwas mehr Weideland kann meinen Rindern nicht schaden.“
„Halt dich bloß von Bailey fern, Gunner.“
„Ich denke nicht daran. Sie ist eine tolle Frau.“
„Raus aus meinem Haus, Gunner. Und komm mir nie wieder unter die Augen.“
„Ich verstehe.“ Gunner neigte den Kopf zur Seite. „Du sitzt lieber hier herum, bemitleidest dich und wartest, bis es ihr richtig schlecht geht, damit du den Helden spielen und ihr den großen Gefallen tun kannst, sie endlich zu heiraten, was?“ Lachend setzte er den Hut auf. „Aber freu dich nicht zu früh. Ich habe dein Wasser und sogar einen deiner besten Cowboys. Und jetzt will ich auch noch Bailey.“ Er nickte Cora zu. „Gute Nacht, Mrs Wade.“
Michael schloss die Augen, als Gunner hinausging.
Er rieb sich das Kinn, und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gar nicht wütend auf den Mann war. Er fühlte sich sehr einsam.
Und er hätte nicht rotgesehen, wenn sein Rivale nicht recht gehabt hätte.
Ich liebe Bailey. Ich wollte sie zwar nicht heiraten, aber ich liebe sie. Und ich will sie nicht verlieren.
Es war Zeit zu handeln.
„Verdammt! Das war knapp!“, sagte Gunner zu den drei Männern, die im Gebüsch neben dem Haus der Wades auf ihn warteten. „Wenn Cora ihn nicht zurückgehalten hätte, wäre er auf mich losgegangen.“
„Gute Arbeit, Boss“, erwiderte Fred.
Gunner seufzte. „Wenn es nicht funktioniert, muss ich Bailey doch noch heiraten!“
„Keine Sorge“, beruhigte Fred ihn. „Michael hat jetzt kapiert, dass er etwas tun muss.“ Grinsend rieb er sich die Hände. „Sie sind der Gewinner, Boss, er weiß es nur noch nicht. Übrigens, ich habe gehört, dass da ein neues Mädchen in der Stadt ist. Sie kommt aus New York. Vielleicht sollten Sie mal ein wenig mit ihr plaudern.“
„Klar.“ Gunner schnaubte. „Genau das brauche ich jetzt, eine Yankee-Lady aus New York City.“
„Sie soll echt hübsch sein! Und angeblich macht sie auch im Sattel eine gute Figur.“ Chili lachte. „Dabei fällt mir ein … Ich möchte wissen, ob Mr Day seine Tochter ab sofort in einen Käfig sperrt.“
Die anderen stimmten in sein Lachen ein und machten sich auf den Weg zu Gunners Haus, um sich ein wohlverdientes Bier zu gönnen.
Bailey hätte fast laut aufgeschrien, als sich eine dunkle Gestalt auf ihre Bettkante setzte und sie weckte.
„Psst! Ich bin es!“
„Michael! Was tust du hier?“ Sie setzte sich auf. „Lass mich die Lampe anschalten.“
„Nein. Ich bleibe nur kurz. Du brauchst deine Ruhe.“
„Ja, sicher. Erst erschreckst du mich beinahe zu Tode, und dann soll ich sofort wieder einschlafen. Was willst du? Traust du dich nicht, mir bei Tageslicht vor die Augen zu treten?“
Michael ignorierte die Spitze. „Ich wollte dich schon lange fragen, warum du nicht mehr zu mir kommst.“
Bailey schluckte. „Als ich herausfand, dass ich schwanger bin … brauchte ich etwas Zeit, um über alles nachzudenken. Ich wusste nicht, was du sagen würdest.“
Sie fühlte, wie die Matratze sich unter ihm bewegte. Der Duft seines Rasierwassers wurde stärker, und sie roch sein frisch gewaschenes Hemd.
„Du hättest es mir erzählen müssen. Mir hat überhaupt nicht gefallen, wie ich es erfahren habe.“
„Es tut mir leid, Michael. Aber das ist Schnee von gestern.“
„Nicht ganz“, widersprach er. „Gunner war heute Abend bei mir.“
Michael saß auf ihrem Bett, so nahe bei ihr, dass sie daran denken musste, wie oft sie beide in der Dunkelheit miteinander geschlafen hatten. An Gunner wollte sie jetzt nicht denken.
„Er hat die Der-Beste-möge-gewinnen-Nummer abgezogen.“
„Na und? Hältst du dich etwa nicht für den Besten?“, entgegnete sie.
„Ich will nicht der Beste sein, sondern der Einzige, und zwar für dich. Ich will dich heiraten.“
11. KAPITEL
Baileys Lächeln verblasste. „Das sagst du nur wegen des Babys, oder!?“
„Natürlich.“ Michael schluckte. „Ich glaube, ich habe noch gar nicht richtig begriffen, dass ich Vater werde. Es gibt einen Menschen, der mich braucht.“
„Zwei“, flüsterte sie.
„Zwei!?“ Verwirrt starrte er sie an. „Ja, du natürlich auch. Deshalb bin ich ja hier.“
Er hatte sie missverstanden, aber ihr gefiel seine Antwort nicht. „Ich will nicht, dass du mich nur heiratest, weil du glaubst, dass ich dich brauche. Ich brauche dich nämlich nicht, Michael.“
Er hob eine Hand. „Na ja, finanziell nicht
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