Bianca Extra Band 2
ich ihm einfach die Wahrheit gesagt habe.“
Neben ihnen nahm Brad die Glückwünsche des Publikums entgegen, das sich für ihn freute. Die Kinder und Cora stellten sich zu Michael und Bailey.
„Vielleicht solltet ihr das später besprechen“, schlug seine Mutter leise vor.
„Nein, wir besprechen es jetzt “, antwortete Michael. „Ich will nämlich wissen, wie Gunner auf die Idee kommt, du würdest ihn heiraten, Bailey Dixon!“
Ihre Augen wurden groß. „Willst du damit etwa andeuten … Wie kannst du es wagen!?“
„Nun mal langsam, Michael“, mischte Gunner sich ein. „Du weißt nicht, was du sagst, also halt dein Maul.“
„Kommen Sie, Boss.“ Fred nahm Gunners Arm. „Es ist sinnlos, mit einem sturen Esel diskutieren zu wollen.“
Zu Baileys Erleichterung nickte Gunner. „Ruf mich an, wenn du mich brauchst, Bailey.“
„Danke.“ Sie kehrte Michael demonstrativ den Rücken zu und umarmte ihren Bruder. Plötzlich hielt sie es in Michaels Nähe nicht mehr aus. Jetzt, da sie wusste, dass Brad sein Bild für ein Vermögen verkauft hatte, konnte sie endlich flüchten. „Warte, Fred!“, rief sie. „Hast du in deinem Wagen genug Platz für die Kinder und mich?“
„Ich setze mich zu den Kindern nach hinten“, bot Gunner an.
„Danke. Bis nachher, Brad. Wir feiern, wenn du nach Hause kommst.“ Hastig scheuchte Bailey ihre Geschwister nach draußen. Ihr war egal, was die Leute dachten. Sie musste weg von hier – weg von dem Mann, der ihr gerade das Herz gebrochen hatte.
Zwei Stunden später saß Michael in seinem Wohnzimmer und versuchte zu verstehen, was passiert war. Das Dach der Dixons war neu gedeckt, sie selbst hatten gepackt und waren wieder in ihr Haus zurückgezogen, bevor er mit Bailey hatte reden können.
Noch nie im Leben war er so durcheinander gewesen.
„Möchtest du reden?“
Er hob kaum den Kopf, als seine Mutter hereinkam. „Nicht wirklich.“
„Na gut.“ Sie verließ das Zimmer so leise, wie sie es betreten hatte.
Michael seufzte. Ausgerechnet Gunner King. Wenn Bailey den Mann heiraten wollte, ließ es sich nicht ändern. Aber kein King dürfte sein Fleisch und Blut aufziehen.
„Da ist jemand an der Tür!“, rief Cora. „Soll ich aufmachen?“
„Wenn es dir nichts ausmacht.“ Vielleicht war es Bailey. Gut möglich, dass sie sich mit ihm aussprechen wollte.
Gunner King kam herein. Michael stand auf.
„Wade“, sagte Gunner. „Ich versohle dich, bis du nicht mehr laufen kannst.“
10. KAPITEL
„Ich stehe dir gern zur Verfügung, King“, erwiderte Michael und hob die Fäuste.
Gunner tat es ebenfalls. „Du hast dir eine Abreibung gehörig verdient.“
„Hört sofort auf!“, rief Cora und stellte sich zwischen die beiden. „Unsere Familien sind zwar seit Jahren verfeindet, aber noch nie ist Blut geflossen.“
„Aus dem Weg, Mutter.“
„Mrs Wade, wenn Sie bitte etwas zur Seite gehen könnten, dann schlage ich Ihren Sohn so schnell k. o., dass er gar keinen Schmerz fühlt.“
Blitzschnell trat Cora einem jeden der beiden Männer gegen das Knie. Hastig wichen sie zurück.
„Verdammt noch mal, Mutter!“
„Achte ein bisschen auf deine Wortwahl, Michael Wade.“ Zornig starrte sie die verhinderten Boxkämpfer an. „Eure Väter haben sich nicht geprügelt, und ihr werdet es auch nicht tun. Aber ihr könnt eine Ohrfeige von mir bekommen, wenn ihr unbedingt wollt.“ Sie holte tief Luft. „Also, was treibt Sie her, Gunner?“
„Bailey Dixon.“
„Das habe ich mir schon gedacht. Die Dixons stehen immer zwischen den Fronten. Sie wollen sie heiraten?“
„Ja, Ma’am. Ihr unfähiger Sohn tut ja nichts für Bailey.“
„Unfähig!“, wiederholte Michael empört. „Ich wusste nicht mal, dass Bailey ein Kind erwartet.“
„Du hast sie im Stich gelassen, Michael“, sagte Gunner. „Brad kann dir nicht die Tracht Prügel verpassen, die du verdienst. Der Künstler muss auf seine Finger aufpassen, die eine Million Dollar wert sind. Außerdem kann er keiner Fliege etwas zuleide tun. Aber ich bin nicht so zartbesaitet!“
„Michael ist doch bereit, Bailey zu heiraten“, warf Cora ein. „ Sie hat ihm einen Korb gegeben.“
„Weil er stinkfaul und zu stur ist, um ihr richtig den Hof zu machen. Sie hat dich immer geliebt, Michael. Wenn du sie nicht glücklich machen kannst – ich kann es und ich freue mich schon darauf. Sie hat mir ihr Land verkauft“, fuhr Gunner fort.
Mit zusammengekniffenen Augen starrte Michael ihn an.
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