Bianca Extra Band 2
Dixon-Wade?“, wollte Chili wissen. „Falls jemand Handtücher zur Hochzeit schenken will, sollten wir ihm sagen, dass er D-W draufsticken lassen muss.“
Diese Vorstellung gefiel Michael nicht. Die Ranch war immer die Walking W gewesen. Walking D-W klang in seinen Ohren nicht gut. „Nein, ich brauche keine Handtücher.“
„Ist doch egal. Man bekommt alle möglichen nutzlosen Geschenke, wenn man heiratet“, sagte Curly. „Das ist ja das Lustige an einer Hochzeit.“
„So lustig hört sich das überhaupt nicht an.“ Michael runzelte die Stirn. „Aber das ist nicht das Problem. Mit getrennten Konten kann ich mich noch abfinden, aber ein Doppelname? Das mit dem Bindestrichnamen passt mir überhaupt nicht.“
„Na ja, wie sie sich nennt, spielt doch keine Rolle“, erwiderte Fred, als wäre er ein Fachmann auf dem Gebiet. „Hauptsache, sie ist mit Ihnen verheiratet, oder?“
Trotzdem fühlte sich Michael in seinem Stolz verletzt. Er wollte, dass seine Ehefrau eine Wade wurde, aber wenn es die alten Cowboys und seine Mutter nicht zu stören schien, dann würde auch er damit leben können.
„Darf ich dir einen kleinen Rat geben, Michael?“, fragte seine Mutter.
„Genau so was brauche ich jetzt – kleine, leicht verdauliche Ratschläge …“
Sie zwinkerte ihm zu. „Sag ihr immer, wie du dich fühlst. Sei ehrlich zu ihr. Lass alles raus.“
Die drei Cowboys nickten zustimmend.
„Ich weiß.“ Das hatte er inzwischen gelernt. Sein Stolz war allerdings nicht so leicht zu besänftigen. „Ich dachte nur, die Leute werden darüber tuscheln, und vom dummen Gerede haben wir nun wirklich genug.“
„Ist doch egal, was die Leute sagen“, warf Cora ein. „In einer Ehe kommt es nur auf die beiden Menschen an, die verheiratet sind. Ich glaube, Bailey fragt sich gerade, wie sie in dein Leben passt, Michael. Vergiss nicht, dass sie mit viel mehr Bällen jonglieren muss als du.“
„Na gut.“ Er seufzte. „Ich gehe jetzt besser duschen. Danke.“
„Sie können jederzeit zu uns kommen, wenn Sie einen Rat brauchen“, bot Fred an.
„Wieso bist du überhaupt hier, Fred?“, entgegnete Michael. „Ich dachte, du arbeitest jetzt woanders?“ Er versuchte, streng zu klingen. Schließlich war Fred ein Verräter.
Der alte Cowboy zuckte die Achseln. Offenbar störte es ihn kein bisschen, für einen Mann zu arbeiten und am Esstisch eines anderen zu sitzen. „Hier schmeckt es besser. Und die Gerüchte sind spannender. Bei Gunner ist es etwas langweilig. Bei dem ist alles so perfekt organisiert, dass ich kaum etwas zu tun habe. Und viel friedlicher ist es dort auch.“
„Danke. Genau das wollte ich hören“, erwiderte Michael mürrischer, als er sich fühlte. Eine brummige Antwort erwarteten sie von ihm, doch in Wirklichkeit freute er sich über ihre moralische Unterstützung.
„Ich will das hier wirklich nicht!“, protestierte Bailey. „Ein schlichter Goldring reicht völlig.“
Michael ließ den Blick über die Schmuckvitrinen wandern und drückte ihre Hand. „Du hast dich mit dem Nachnamen und der getrennten Konten durchgesetzt, Bailey. Entweder du suchst dir jetzt einen Ring mit einem Diamanten aus oder ich tue es für dich, aber wir verlassen dieses Geschäft auf alle Fälle nicht ohne etwas Schönes für meine Braut.“
Sie wusste, dass er es ernst meinte. So ein wertvoller Beweis für seine Zuneigung erschien ihr nicht richtig, zumal sie sich noch immer nicht sicher war, warum Michael sie heiraten wollte. In der ganzen Stadt war bekannt, dass sie eine unverheiratete werdende Mutter war und da wollte sie nicht auch noch mit einem auffälligen Ring darauf hinweisen, dass sie sich mitsamt ihrer Schwangerschaft einen wohlhabenden Ehemann geangelt hatte.
„Michael, Bailey, wie geht es Ihnen?“ Lächelnd kam der Juwelier auf sie zu. „Ich habe mich schon gefragt, wann Sie bei mir auftauchen.“
Bailey errötete. Mr Dawson und alle, die sie hier im Geschäft sahen, konnten sich denken, warum sie gekommen waren. Nach Deenies Auftritt in der Galerie gab es in Fallen niemanden mehr, der nicht Bescheid wusste.
Michael warf ihr einen Blick zu. „Wir brauchen einen Verlobungsring. Haben Sie so etwas?“
„Natürlich“, erwiderte Mr Dawson fröhlich. „Und darf ich Ihnen gratulieren?“ Er schloss einige Vitrinen auf. „Obwohl es mich nicht wundert, dass Sie endlich heiraten wollen.“
Bailey erstarrte und wäre am liebsten im Boden versunken. Jeder in dieser Kleinstadt kannte sie, seit
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