Bianca Extra Band 2
einzog. Für sie war es keine Frage mehr, dass sie den Künstler bekommen würde. Seine Bilder hatten sie berühmt gemacht und ihrem Vater eine Menge Geld eingebracht. Und Brad wollte sie, sehr sogar. Leider gab es da noch ein kleines Problem – Brad hatte Deenie noch nicht verziehen, dass sie seine Schwester Bailey bei der Kunstauktion bloßgestellt hatte.
Sich bei der Braut einzuschmeicheln, war demzufolge eine sensationelle Idee. Was Bailey Dixon brauchte, war eine Riesenparty zu ihren Ehren – eine Party mit möglichst vielen Gästen und Geschenken. Eine solche Feier würde Deenie organisieren und sich auf diese Weise Brad nähern können und ihm beweisen, wie sehr sie ihren Auftritt bei der Auktion bereute.
Nachdenklich kaute Deenie an einem ihrer langen Fingernägel. Als Michael und Bailey aus dem Juweliergeschäft eilten, lächelte sie zufrieden. Ganz genau, eine Party würde die Sache beleben.
Die Frage war nur, ob sie für die beiden eine Party zu Ehren der Braut oder zu Ehren der Babys ausrichten sollte.
14. KAPITEL
„Eine kombinierte Braut-und-Babyparty zu Ehren von Bailey Dixon und Michael Wade!“ Chili nahm den Blick aus der Lokalzeitung. „Und die Gastgeberin ist Deenie Day!“
„Soll das ein Witz sein?“ Fred eilte herbei und überflog die halbseitige Anzeige. „Jeder ist herzlich eingeladen, aus diesem freudigen Anlass mit uns zu feiern!“, las er verblüfft vor.
„Davon haben Bailey und Michael gar nichts erzählt.“ Curly zog die buschigen Augenbrauen zusammen.
„Meint ihr, Deenie hat …“ Chili sprach es nicht aus und starrte seine Freunde fragend an.
Alle drei sprangen auf und eilten den Hügel hinauf zum Ranchhaus. Michael saß am Tisch und aß mit Cora zu Mittag. „Entschuldigen Sie, dass wir einfach so reinplatzen“, sagte Chili, „aber wissen Sie von der Party heute Abend?“
Erstaunt sahen die beiden ihn an.
„Was für eine Party?“, erwiderte Michael.
Die Cowboys nahmen ihre Hüte ab. „Eine kombinierte Braut-und-Babyparty, komplett mit Barbecue, Erdbeertorte und Deenie Day als Gastgeberin. Die Einladung prangt groß auf Seite eins der Zeitung“, berichtete Chili. Er räusperte sich. „Ich hoffe, Sie erzählen es Bailey, denn wir trauen uns nicht, ihr die Nachricht zu überbringen!“
Entsetzt starrte Michael auf die großen Schmuckbuchstaben der Einladung. Typisch Deenie, dachte er. Sie schaffte es, eine halbseitige Zeitungsanzeige bombastisch aussehen zu lassen.
Bailey würde einen Schreikrampf bekommen.
Es hatte ihn große Mühe gekostet, einen Verlobungsring an ihren Finger zu bekommen. Das hier sah verdächtig nach einer großzügigen Wohltat aus, und Bailey konnte Almosen nicht leiden.
„Sie wird ganz und gar nicht begeistert sein.“
„Ich möchte wissen, was Deenie damit bezweckt“, sagte Cora.
„Vermutlich legt sie es darauf an, dass Brad ihr verzeiht, wenn sie etwas für seine Schwester tut.“ Er legte die Zeitung zusammen und stand auf. „Ich gehe zu Bailey. Wenn du Schreie hörst, reißt sie mir gerade den Kopf ab.“
„ Was?“ Bailey riss Michael die Zeitung aus der Hand und starrte schockiert auf die Einladung. „Wie konnte sie nur?“ Verzweifelt sah sie ihn an. „Wir müssen etwas unternehmen. Ruf im Zeitungsverlag an und sag ihnen, sie sollen die Auslieferung stoppen. Fahr nach Fallen und kauf sämtliche Exemplare auf. Tu irgendetwas!“
„Honey.“ Tröstend zog er sie an sich. „Dazu ist es zu spät. Aber vielleicht sieht ja niemand die Anzeige.“
„Jeder wird sie sehen! Oh mein Gott, wie peinlich!“ Bailey brach in Tränen aus. „Sie will dich noch immer! Sie versucht, dich zu beeindrucken.“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Oh nein, sie versucht, deinen Bruder zu beeindrucken. Ist dir denn nicht aufgefallen, dass Brad seit dem Vorfall bei der Auktion sehr bedrückt ist?“
„Nun ja, er ist etwas still …“ Sie war so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass sie kaum auf Brad geachtet hatte. Aber Michael hatte recht. Für einen Mann, der gerade eine Million Dollar verdient hatte, war ihr Bruder ungewöhnlich wortkarg gewesen.
Deenie hatte Bailey vor ganz Fallen gedemütigt. Brad würde nie wieder etwas mit der Rodeo Queen zu tun haben wollen – es sei denn, Bailey nahm ihr den Auftritt in der Galerie nicht länger übel. Brad war zutiefst loyal. „Ich denke, ich verstehe jetzt, worauf du hinauswillst. Ich wusste zwar, dass Brad etwas für Deenie empfindet, aber ich hatte keine
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