BIANCA SPEZIAL Band 03
hier ist, Liebling.“
Alarmiert reagierte Kitt sofort. Sie lächelte Rutherford strahlend an und verdrängte alle negativen Gefühle, die sie gerade noch empfunden hatte. Es war Showtime, und O’Rourke, dieser große, einfältige Idiot, brauchte sie.
Sie ging auf den Mann zu und streckte ihm eine Hand entgegen. „Hallo, Mr. Rutherford.“
„Hallo, Mrs. O’Rourke.“ Er schüttelte ihr die Hand und schaute sich um. „Was für ein Radio?“, wandte er sich dann an O’Rourke. „Ich höre nirgendwo ein Radio spielen.“
Kitt sprang rasch ein. „Das habe ich ausgeschaltet, nachdem es an der Tür geklingelt hat. Wir hören gern Radio. Es hilft, Shawna am Abend zu beruhigen.“
Sie sah die Dankbarkeit in O’Rourkes Augen und musste zugeben, dass sie ihr gefiel.
In der Zwischenzeit war Mr. Rutherford an den Tisch getreten und schaute nun auf ihre Bewerbungsunterlagen. Er hob eine Augenbraue und wies mit dem Kopf auf die Papiere. „Was ist das?“
„Eine Bewerbung.“ Sie nahm die Unterlagen auf und reichte sie ihm. „Ich würde gern wieder arbeiten gehen.“
Seine Aufmerksamkeit war eher auf O’Rourke als auf sie gerichtet. „So?“
„Ich bin eine unabhängige Frau, Mr. Rutherford“, erklärte sie. „Nur weil ich verheiratet bin, erwarte ich nicht, dass mein Mann für mich aufkommt. Mir gefällt die Idee, selbst etwas zum Budget der Familie beizutragen.“
Rutherford betrachtete sie einen Moment. Wie immer verriet sein Gesicht keinerlei Regungen. Sein Schweigen machte Kitt fast verrückt.
„Es läuft also alles gut?“, fragte Rutherford schließlich. „Im Allgemeinen, meine ich“, fügte er hinzu.
„Sehr gut“, erklärte Kitt mit Enthusiasmus und schlüpfte wieder in die Rolle der liebenden, hingebungsvollen Frau. Sie konnte ihr Ego ruhig eine Weile zurückstellen. Schließlich ging es hier um O’Rourke und nicht um sie. „Shawn Michaels Firma hat die Mittel bekommen, die sie benötigt.“
„Wirklich?“ Zum ersten Mal lagen echtes Interesse und so etwas wie Freude auf dem Gesicht des Mannes.
O’Rourke war erleichtert, über ein Thema reden zu können, das ihm vertraut war. „Ein Bekannter meines Vaters hat hier Beziehungen und …“ Ihm wurde klar, dass er zu weit ausholte. „Um eine lange Geschichte kurz zu halten, wir haben endlich das benötigte Geld, um unsere Arbeit an den Computern zu beenden. Die Emerald-Computer sollten noch vor Thanksgiving auf dem Markt sein.“
„Und die sind anders als all die vielen, die sich bereits auf dem Markt befinden?“, fragte Rutherford neugierig.
„Wir haben einen anderen Prozessor“, erklärte O’Rourke nicht ohne Stolz. „Er eignet sich vor allem für kleinere Unternehmen. Er ist viermal schneller als die Standardcomputer, die heute auf dem Markt sind und …“ O’Rourke spürte, dass die Begeisterung über seine Arbeit ihn mitriss, und hielt inne. „Wollen Sie wirklich alles hören? Wenn ich erst einmal anfange, bin ich kaum noch zu stoppen.“
„Da kann ich ihm nur recht geben“, warf Kitt ein und strich O’Rourke sanft über die Wange. „Seine Arbeit nimmt den Großteil seiner Zeit in Anspruch. Aber er ist immer da, wenn ich oder das Baby ihn brauchen.“
Es lag so viel Gefühl in ihrer Stimme, dass Rutherford sie aufmerksam ansah. „Ich verstehe. Ist diese Ehe so, wie Sie sie sich vorgestellt haben, Mrs. O’Rourke?“
Sie wusste, dass er misstrauisch werden könnte, wenn sie jetzt zu dick auftrug. Also küsste sie O’Rourke nur leicht auf die Wange und legte einen Arm um seine Taille. „Wir sind noch in der Phase, in der wir uns anpassen müssen, Mr. Rutherford. Schließlich muss man einige Kompromisse eingehen, wenn zwei Individuen beginnen zusammenzuleben. Aber ich glaube, dass es uns gelingen wird, eine stabile, von Liebe und Respekt getragene Beziehung aufzubauen. Außerdem ist mein Mann ein bemerkenswert guter Vater. Das allein trägt schon sehr zum Gelingen dieser Ehe bei.“
„Danach habe ich nicht gefragt“, bemerkte Rutherford.
„Aber das ist meine Antwort.“ Kitt warf mit einer stolzen Kopfbewegung die Haare nach hinten. „Und ich finde, dass meine Antwort besser als Ihre Frage ist.“
Rutherford hob eine Augenbraue und schaute dann O’Rourke an. „Ich sehe schon, mit dieser Frau haben Sie alle Hände voll zu tun, Mr. O’Rourke.“
O’Rourke lachte amüsiert. „Und Sie kennen nur einen Teil.“
„Vielleicht mehr.“ Beide schauten Mr. Rutherford fragend an. „Ich will ehrlich mit Ihnen
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