BIANCA SPEZIAL Band 04
selbst, weil ich bereits alles weiß, was in meinem Leben passiert. Es ist interessanter, über dich zu reden.“ Er drehte sich zu ihr um. „Was willst du wissen, Heather?“
Sie wollte, dass ihr Magen nicht jedes Mal flatterte, wenn er ihren Namen sagte. Doch statt es zu erwähnen, fragte sie: „Wie bist du der Besitzer einer Helikopterfirma geworden? War sie im Familienbesitz?“
Er schüttelte den Kopf. „Mein Dad ist in der Baubranche. Zumindest war er das, als er meine Mom und mich verließ. Ich habe das College besucht und mein Examen als Ingenieur gemacht. Dann bin ich zur Marine gegangen. Ich wollte eigentlich Jets fliegen, aber dann bin ich einmal mit einem Kumpel in einem Helikopter mitgeflogen und habe erkannt, dass mir das eher liegt. Also habe ich den Pilotenschein gemacht und mich nach einem Job umgesehen.“
„Und du hast einen in deiner jetzigen Firma gefunden?“
„Ja. Zuerst war ich als Charterpilot angestellt. Mac – Philip J. Mackenzie – war damals der Besitzer. Er hat das Geschäft aus dem Nichts aufgebaut. Ich hatte einige gute Ideen zur Expandierung, die ihm zusagten. Ich habe meine Ersparnisse eingebracht, und er hat mich als Partner aufgenommen. Als er sich dann zur Ruhe gesetzt hat, habe ich ihn ausgezahlt. Ich schulde ihm immer noch drei Jahre Ratenzahlung, obwohl ich ihn bei dem jetzigen Geschäftsgang morgen auszahlen könnte. Ich habe es ihm kürzlich angeboten, aber er meint, ich soll lieber in neues Material investieren. Ihm ist es lieber, sein Geld in monatlichen Raten zu kriegen, damit er nicht so viel auf Pferde setzen kann.“
Heather rutschte auf dem Sofa umher. Ihre Brüste wurden schwer. Sie blickte zur Uhr. Innerhalb der nächsten halben Stunde würde Diane hungrig aufwachen. „Er scheint ein großartiger Typ zu sein.“
„Der Beste, den man sich vorstellen kann. Ich habe viel von ihm gelernt.“
In seiner Stimme lag ein verehrender und liebevoller Unterton. Heather erkannte, dass Mac für ihn nicht nur ein Geschäftspartner, sondern wie ein zweiter Vater war. Sie dachte an seine flüchtige Bemerkung, dass sein Vater ihn und seine Mutter verlassen hatte. Er war darüber hinweggegangen, als wäre es unwesentlich, doch es musste hart für ihn gewesen sein. Ein Kind brauchte seinen Vater. War das der Grund, aus dem er in ihr Leben getreten war? Um Diane zu geben, was ihm entgangen war?
Ihr wurde bewusst, dass Jim viel über sein Geschäft gesprochen, ihr aber nichts Persönliches mitgeteilt hatte.
Er sprach sehr selten von sich selbst. Sie kannte nur wenige Details. Was war mit seinen Gefühlen und Gedanken und Träumen?
Sie wusste, dass er sie mochte und ihre Tochter anbetete. Sie wusste außerdem, dass ihr Herz ein wenig schneller schlug, wann immer er den Raum betrat, aber das war praktisch schon alles. Sie rief sich in Erinnerung, dass sie Freunde waren und er ihr nichts schuldete. Vielleicht brauchte er mehr Zeit, um sich ihr zu öffnen.
„Heather, ich muss etwas mit dir besprechen.“
Er klang so ernst, dass sich ihr Magen verkrampfte. War er es leid geworden, sie zu besuchen?
„Ich weiß nicht, was du denkst, aber vergiss es“, befahl er. „Was ich sagen will, verdient nicht diesen panischen Ausdruck in deinen Augen.“
„Ich bin nicht in Panik“, log sie, während ihr voller Unbehagen bewusst wurde, dass Jim ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden war. Wenn er plötzlich verschwand, würde sie ihn furchtbar vermissen – vielleicht sogar mehr, als sie Luke jemals vermisst hatte.
„Ich habe mit meinem Steuerberater darüber gesprochen, deine Dienste in Anspruch zu nehmen“, eröffnete er. „Aufgrund der Art, in der die Bücher geführt werden, und des Computerprogramms, das ich benutze, kannst du es aber nicht hier zu Hause tun. Es müsste im Büro geschehen.“
Sprachlos vor Verblüffung starrte sie ihn an.
„Ich möchte dir also einen Teilzeitjob in meiner Firma anbieten“, fuhr er fort. „Mein Steuerberater wird dich einweisen, und du kannst dir die Arbeitszeit aussuchen.“ Er beugte sich zu ihr vor. „Ich bitte dich nicht nur darum, weil wir Freunde sind, sondern weil ich weiß, dass du gute Arbeit für mich leisten wirst.“
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Du kannst dir die Zeit ganz nach Dianes Bedürfnissen einrichten und sie mitbringen. Wir haben einen kleinen Lagerraum, der sich perfekt als Kinderzimmer eignet. Flo, die Büroleiterin, liebt Kinder. Sie wäre begeistert, Diane um sich zu haben.“
„Darauf
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