BIANCA SPEZIAL Band 04
wette ich“, murmelte Heather. „Du versuchst immer noch, mich zu retten. Aber ich brauche nicht gerettet zu werden. Ich bin durchaus fähig …“
„Für dich selbst zu sorgen“, schloss er für sie. „Ich weiß. Aber ich brauche eine Buchhalterin. Du brauchst einen Teilzeitjob mit flexibler Arbeitszeit, und mir ist es gleich, wann du arbeitest. Außerdem kann ich mein Herzblatt dadurch öfter sehen.“
Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie, dass er sie meinte. Dann kehrte sie auf den Boden der Tatsachen zurück und erkannte, dass er von Diane sprach.
„Was ist also das Problem?“, hakte er nach.
Du, dachte sie bei sich, aber sie konnte es nicht aussprechen. Er hätte es nicht verstanden. Sie wusste, dass er nicht für sie bestimmt war. Und andernfalls wäre sie nicht interessiert gewesen. Warum war sie also versucht, sein Angebot anzunehmen? Es war verrückt. Sie wollte keinen anderen Mann in ihrem Leben. Ihre Freundschaft verstieß bereits gegen ihren Schwur, sich nicht zu engagieren.
Doch Jim sprach nicht von einer privaten, sondern einer geschäftlichen Beziehung. War es ungefährlich? Konnte sie mit ihm befreundet bleiben, ohne verletzt zu werden?
Sie holte tief Luft. Das Problem lag darin, dass sie sich immer mehr verstrickte. Sie brauchte ihn zu sehr. Es war der perfekte Zeitpunkt, um ihm zu sagen, dass ihre Freundschaft zu intensiv wurde und sie sich unbehaglich fühlte. Für ihn zu arbeiten würde die Dinge nur noch mehr komplizieren. Sie musste ablehnen.
5. KAPITEL
„Ich wollte eigentlich nie zustimmen“, murrte Heather vor sich hin, während sie Diane aus dem Babysitz nahm. „Ich habe Nein gesagt, oder? Ich kann mich deutlich erinnern, dass ich Nein gesagt habe.“
Doch als sie sich aufrichtete, fiel ihr Blick auf ein großes Schild, auf dem Valley Helicopter Services geschrieben stand. Wenn sie Jims Stellenangebot nicht angenommen hatte, was, in aller Welt, tat sie dann vor seinem Büro?
Die einzig logische Erklärung bestand darin, dass Jim ihr ein unwiderstehlich großzügiges Angebot unterbreitet hatte. Sie hatte nicht gewusst, dass Engel die Erscheinung von gut gebauten Männern annehmen konnten, aber sie wollte sich nicht darüber beklagen. Sie hatte die Chance abzulehnen nicht wahrgenommen, sodass sie nun im Begriff stand, ein Teil seiner Welt zu werden.
Heather hängte sich die Handtasche über die Schulter, verschloss den Wagen und eilte zum Haupteingang des Gebäudes. Vor der Glastür blieb sie stehen und holte tief Luft, um Mut zu schöpfen. Sie zweifelte nicht an ihrer Fähigkeit, gute Arbeit für Jim zu leisten. Der Umgang mit Zahlen hatte ihr schon immer Spaß gemacht. Sie beunruhigte vielmehr, wie sie mit den übrigen Angestellten zurechtkommen würde. Sie hoffte, dass sich niemand daran störte, dass sie Diane mit ins Büro brachte.
Gerade wollte sie eintreten, als sich die Tür öffnete und eine Frau Anfang fünfzig mit einem unglaublichen Busen und flammend roten Haaren erschien.
„Sie müssen Heather sein“, vermutete sie. „Jim hat mir gesagt, dass Sie kommen, und ich war schon sehr gespannt auf Sie und Ihre Kleine.“ Sie nahm Heather die Tragetasche ab und strahlte Diane an. „Du bist ja ein entzückendes Ding! Ich muss mit deinem Onkel Jim ein ernstes Wort reden. Er hat gesagt, dass du wundervoll bist, aber das reicht nicht. Du bist perfekt.“
Diane schlief. Nun rührte sie sich verschlafen und lächelte zwar, aber sie öffnete nicht die Augen.
Die Frau reichte Heather die Hand. „Ich bin Flo. Willkommen bei Valley Helicopter . Es freut mich, Gesellschaft im Büro zu bekommen. Es ist ziemlich einsam, wenn alle unterwegs sind, und wenn sie da sind, sind sie zu machohaft für meinen Geschmack. Sämtliche Piloten bilden sich ein, Gottes Geschenk an die Frauen zu sein, ganz zu schweigen von den Technikern in ihren Overalls und schmutzigen Stiefeln. Ich habe Jim in den Ohren gelegen, dass wir Gardinen an den Fenstern brauchen, und was hat er gekauft? Jalousien! Als ob ein paar Rüschen jemandem schaden würden.“
Verblüfft starrte Heather die große, kurvenreiche Frau an. Nie zuvor hatte sie jemanden wie Flo gesehen. Ihr leuchtend rotes Haar war hoch auf dem Kopf aufgetürmt. Sie trug eine enge schwarze Bluse und einen noch engeren schwarzen Rock. Beide Kleidungsstücke brachten eine äußerst feminine Figur zur Geltung, gegen die Heather sich in etwa so reizvoll wie eine Bohnenstange fühlte.
Flo schüttelte ihr die Hand, ließ sie los und
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