Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
Vom Netzwerk:
aber die Sonne schien noch hell vom Himmel, die Luft duftete würzig nach Pinien, wilden Blumen und Wasser. Bobbi blieb stehen und atmete tief ein.
    Zärtlich legte Sin ihr einen Arm um die Schulter und führte sie über den Rasen zu dem Weg, der sich durch den kleinen Wald wand.
    „Leider ist es ja unumgänglich, dort zu wohnen, wo man seinen Unterhalt verdient“, seufzte Bobbi. „Schon hundertmal habe ich daran gedacht, woandershin zu ziehen.“
    „Wohin, Bobbi?“
    „Oh, ich weiß es nicht.“ Sie deutete auf die Sonne hinter den Bäumen. „Irgendwo dort.“
    „Im Westen? Dann müsstest du auf einem Hausboot leben.“
    „Ich meine, hinter der Sonne“, träumte Bobbi weiter.
    „Ach so. Du sprichst von deinem kleinen Versteck hinter der Sonne.“
    Bobbi blickte ihn überrascht an. „Woher weißt du davon?“
    Sin wunderte sich über ihre Frage. „Du hast es mir selbst erzählt, in der Nacht nach Ginas Hochzeit.“
    „Wirklich?“ Vergeblich versuchte Bobbi sich zu erinnern. Nicht einmal Gina hatte sie ihre geheimen Gedanken verraten.
    Sin nickte. „Du batest mich, dich dorthin zu bringen.“
    Dann lächelte er zärtlich. „Bildlich gesprochen natürlich.“
    Deutlich erinnerte sie sich an die Leidenschaft und den Glanz jener Nacht. „Und, hast du meine Bitte erfüllt?“
    „Natürlich.“ Sin legte die rechte Hand aufs Herz und verneigte sich vor Bobbi.
    „Dabei ist es nur eine verrückte Idee von mir.“ Bobbi ging langsam weiter. „Sie half mir, den Seelenfrieden zu bewahren, als meine Eltern starben und als Joey fortging. Ich stellte mir vor, meine Eltern wären irgendwo in der Ferne, wo ich sie nicht sehen konnte. Und ich war auch sicher, dass es irgendwo einen liebevollen, fürsorglichen Mann geben würde.“ Sin drückte ihre Schulter. „Und die ganze Zeit über war ich in Malibu, praktisch direkt vor deiner Nase.“
    Mit leichter Ungeduld blickte Bobbi Sin an. „Du bist liebevoll, beinahe ein wenig zu fürsorglich, und ich vermute, niemand könnte sich deiner Art, die Verantwortung an dich zu reißen, erwehren. Aber ich habe dir klarzumachen versucht, dass ich durchaus in der Lage bin, alles selbst in die Hand zu nehmen. Ich weiß, du bist nicht der Richtige.“
    „Doch“, erwiderte Sin ruhig. „Das bin ich. Aber lass uns nicht an einem so bezaubernden Abend streiten. Darüber können wir noch fünf Monate lang diskutieren.“
    „Du diskutierst nicht, du diktierst.“
    Er lächelte und bog einen herabhängenden Zweig zur Seite. „Ich habe herausgefunden, dass das die erfolgversprechendste Art ist, mich durchzusetzen.“
    Bobbi musste über die Kühnheit seiner Bemerkung lachen. „Schamlos“, bemerkte sie.
    Er nickte. „Das bestreite ich ja nicht. Komm schon. Lass uns schneller gehen. Dein Blut und deine Atmung müssen in Gang kommen.“
    Während sie den Pfad entlangliefen, war Bobbi bemüht, ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Und bald waren auch ihre Sinne von dem intensiven Grün der Kiefern, Zedern und des dichten Unterholzes ganz in Anspruch genommen. Plötzlich hörte sie vor sich das leise Plätschern von Wasser. Die Natur bereitete sich auf den Abend vor, und Bobbi fühlte sich in wunderbarer Harmonie mit ihr. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, die Schwangerschaft zu akzeptieren und die Tatsache, dass diese für immer Veränderungen in ihrem Leben bewirkte, an dem auch Sin teilhaben würde.
    Sin führte Bobbi zu einer alten Bank unter einer Zeder am Ufer des Flusses. Selbst im Dämmerlicht vermochte sie noch Felsen und Kieselsteine im glasklaren Wasser zu erkennen.
    Bobbi verstand, wie sehr Sin diesen Platz lieben musste. Ihre Begeisterung über diese Landschaft ging so weit, dass sie übermütig eingestand, eines Tages Sins Hütte abzukaufen und hier zu wohnen.
    Das war nicht das Ziel, das Sin vor Augen hatte, aber er hielt es für ratsamer, Bobbi einfach nur träumen zu lassen.
    Als sie aufstand und mit schmerzvoll verzogenem Gesichtsausdruck den Rücken streckte, war Sin augenblicklich an ihrer Seite. „Bist du okay?“ Sanft massierte er ihren Rücken, wobei er sorgfältig darauf achtete, nicht die aufreizende Rundung ihres Pos zu berühren.
    „Mir geht es gut.“ Bobbi ließ die Schultern kreisen und seufzte. „Ich bin nur ein bisschen steif. Ich fürchte, der Schmerz wird sich noch steigern, ehe er später ganz verschwindet.“
    „Wenn du dich mehr bewegst, werden diese Beschwerden sicher noch vor dem letzten Monat erträglicher. Bist du bereit

Weitere Kostenlose Bücher