BIANCA SPEZIAL Band 06
zurückzugehen?“
Während er mit der sanften Massage fortfuhr, schaute Bobbi ihn über die Schulter an. „Bekomme ich mein Fondant?“
„Selbstverständlich.“
„Dann lass uns gehen.“
Vor Erschöpfung vermochte Bobbi kaum die Augen offenzuhalten. Sie saß gemütlich in einem der Schaukelstühle, während Sin ihr gegenüber in dem anderen Platz genommen hatte. „Die Nachrichten beginnen“, verkündete er und lachte leise. Er wusste, was Bobbi bedrückte. Sie glaubte, er würde darauf bestehen, mit ihr zu schlafen.
„Hast du vor dem Zubettgehen noch einen Wunsch?“, fragte er.
„Nein. Vielen Dank.“
Sin half ihr beim Aufstehen.
Bobbi zögerte. „Ich dachte, ich sehe mir noch die Nachrichten an.“
„Du brauchst acht Stunden Schlaf.“
„Ich kann ja morgen früh ausschlafen.“
Sin schüttelte bedauernd den Kopf. „Gegen neun Uhr dreißig müssen wir in McMinnville bei deinem Gynäkologen sein.“
„Mein Gynäkologe? Du hättest mich vorher fragen müssen.“
„Als ich den Termin absprach, lagst du noch im Krankenhaus. Mach dir keine Sorgen, er hat einen ausgezeichneten Ruf. Ich habe das überprüft.“
Bobbi stieg die Treppe hinauf, immer eine Stufe vor Sin. Oben drehte sie sich mit erhobenem Zeigefinger zu ihm um. „Eines Tages gehst du zu weit, Sinclair. Dann werde ich …“
Aber Sin schlang nur einen Arm um sie und fuhr ihr mit der anderen durchs Haar. Schweigend ging sie weiter, das Herz beklommen und doch voll freudiger Erregung.
„Warum warten?“, fragte Sin leise und küsste sie, bis sie in seinen Armen alles um sich herum vergaß. Er lehnte an der Wand und bemerkte Bobbis sehnsuchtsvollen Blick. Er sah die Freude, die sie empfand, als er ihre Augen küsste. Doch sobald sie wieder zu sich kam und sich den Grund für seine Küsse zusammenreimte, war er nicht fähig, ihre Besorgnis über das Schlafzimmerarrangement zu ignorieren.
Er wartete, bis sie die Schultern straffte. Dann küsste er sie flüchtig und zurückhaltend. „Gute Nacht“, sagte er und eilte in die Richtung, in der sich sein Schlafzimmer und sein Büro befanden.
Plötzlich war Bobbi hellwach. Sie ging zu Bett und starrte völlig verwirrt an die Decke. Wütend boxte sie ihre Kissen und schlief ein.
Barbaras Handwerkzeug war eingetroffen. Sin schaltete das Neonlicht über dem Arbeitstisch ein und löste das Klebeband des Pakets mit einem Taschenmesser. Bobbi holte die Werkzeuge heraus, die Ferrarra sorgfältig verpackt hatte, und ordnete sie auf dem Tisch. Es zuckte ihr in den Händen, sie endlich zu benutzen.
Am Vormittag hatte der Arzt bestätigt, dass sie und ihr Baby bei bester Gesundheit waren. Doch er ermahnte sie auch, sich zu schonen und jeden Tag einen Mittagsschlaf zu halten.
Endlich hatte Bobbi ihre gewohnten Gegenstände wieder zur Hand, und in der Ecke wartete das Zweiersofa auf seine Restaurierung. Bobbi wollte am liebsten bei ihrer Arbeit bleiben, wusste jedoch, dass Sin andere Pläne hatte. Sich diesen zu widersetzen erschien ihr vergnüglicher, als auf sie einzugehen. Glücklich lächelte sie Sin an. „Warum beginnst du nicht schon mal mit den Vorbereitungen fürs Dinner? Ich möchte noch eine Weile hierbleiben und meine Sachen ordnen.“
Sin erwiderte ihr Lächeln. „Warum machst du kein Mittagsschläfchen, während ich koche?“
„Warum lässt du nicht einen Drachen steigen?“
„Warum tust du nicht endlich, was gut für dich ist, Bobbi?“
„Arbeiten ist gut für mich.“
„Sich meinen Anordnungen zu widersetzen ist nicht gut.“
Bobbi stemmte die Hände in die Hüften. „Soll das eine Drohung sein?“
„Ich bin hier, um auf dich und das Baby aufzupassen. Es wäre besser, wenn du kooperieren würdest.“
Da sie wusste, dass Sin wirklich das Beste für sie und das Baby wollte, beschloss sie, nicht laut zu werden. „Glaubst du, alle Frauen, die gezwungen sind, bis zum achten Monat zu arbeiten, können an ihrem Arbeitsplatz jeden Tag einen Mittagsschlaf halten?“
„Nein. Aber sie haben sicherlich auch nicht alle vorzeitige Wehen erleiden müssen.“
„Du bist wirklich ein Besserwisser. Wahrscheinlich wirst du auch in meinem Bett nachschauen, sodass ich mich nicht heimlich aus dem Schlafzimmer schleichen kann. Das habe ich nämlich früher, als ich noch ein kleines Kind war, oft getan.“
Sin wollte sich gerade in die Küche zurückziehen, als Bobbi auf der Treppe stehen blieb. Wieder blickte Sin mit dem frech-charmanten Lächeln zu ihr, das ihr Herz jedes Mal
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