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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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spürte, dass sich sein Körper spannte.
    „Bin ich denn gut genug für dich, April?“
    Welch seltsame Frage, dachte sie und blickte ihn verwundert an. „Du bist mein bester Freund. Du warst es immer und wirst es immer bleiben.“
    „Das habe ich nicht gemeint“, entgegnete er bedeutungsvoll.
    Verlegen wurde April sich bewusst, dass er von seiner Eignung als Vater ihres Kindes sprach. „Ach so, das meinst du. Natürlich. Du bist klug. Du hast eine großartige Persönlichkeit. Du bist körperlich gut in Form.“ Und sie wünschte sich, dass ihr Kind all diese Züge erbte.
    Glen knirschte mit den Zähnen. Unter dem Vorwand, Rocky zu suchen, trat er von April zurück und blickte hinauf in den Baum. Wenn sie ihn für so wundervoll hielt, warum weigerte sie sich dann, sich von ihm lieben zu lassen?
    Er hatte gehofft, dass sie durch ihre Rolle als seine Ehefrau den Irrtum einsehen würde, ihn als Liebhaber abzulehnen. Doch leider schien er seinem Ziel, sie für sich zu gewinnen, nicht nähergekommen zu sein. Er hatte so viele Jahre als Junggeselle vergeblich auf ihre Einsicht gewartet, dass sie füreinander bestimmt waren. Er hatte nicht die Absicht, auch seine Zeit als ihr Ehemann zu vergeuden und tatenlos abzuwarten, bis sie sich ihrer Liebe zu ihm bewusst wurde.
    Er entspannte sich, während er darüber nachsann. Sie mochte es nicht zugeben, aber er war sich sicher, dass sie ihn liebte, und zwar nicht nur wie einen guten Freund.
    Vielleicht musste er ihr beweisen, dass ihre vermeintlich nur freundschaftliche Beziehung eine größere Täuschung war als ihre Scheinehe.
    Er bückte sich und hob den leeren Käfig auf. „Es wird Zeit, Rocky Lebewohl zu sagen. Er kann sein neues Leben nicht beginnen, solange er nicht mit dem alten abgeschlossen hat.“
    Es war außerdem an der Zeit, ihrer alten Beziehung Lebewohl zu sagen. In ihrem Fall war es jedoch umgekehrt. Sie konnten ihr altes Leben nicht abschließen, solange sie ihr neues nicht vorantrieben.
    Also musste er April in dieses neue Leben führen. Er lächelte vor Vorfreude. Es konnte sich als recht zufriedenstellend erweisen. Für sie beide.
    Deputy Alexander Dugg lehnte an der Tür des Pick-ups, den Glen am Spielplatz stehen lassen hatte.
    „Das ist unbefugtes Betreten“, eröffnete Glen ohne Vorrede. „Verlassen Sie mein Grundstück. Sofort.“
    „Da irren Sie sich.“ Der Deputy wedelte mit einem dicken Schreibblock. „Ich bin im Dienst und in einer offiziellen Angelegenheit hier.“
    „Wie diensteifrig Sie doch sind“, entgegnete Glen ungerührt.
    Zu Aprils Erstaunen erglühten Duggs Wangen, und es lag nicht an der heißen Sonne.
    „Es ist erst Freitagnachmittag“, fuhr Glen fort. „Beginnen Sie Ihren Wochenendjob nicht ein bisschen zu früh?“
    April stieß ihn mit dem Ellbogen an, um zu verhindern, dass er den Deputy noch mehr reizte.
    „Lachen Sie ruhig, wenn Sie wollen, aber bei der nächsten Wahl werde ich der neue Sheriff.“ Dugg klang wie ein trotziger, kleiner Junge auf einem Spielplatz, der zu erklären versuchte, dass er auf der Rutsche als Nächster an die Reihe kam. Offensichtlich merkte er es selbst, denn als er fortfuhr, legte er mehr Autorität in seine Stimme. „Ich habe erfahren, dass Sie beide ein wildes Tier als Haustier beherbergen. Ohne Genehmigung.“
    April fragte sich, welche Strafe auf diese Gesetzesübertretung stehen mochte. Hoffentlich bedeutete es nicht einen erneuten Aufenthalt im Gefängnis.
    Glen breitete die Arme aus, so als wüsste er nicht, dass er den Käfig trug. „Ich habe kein wildes Tier.“ Mit Unschuldsmiene wandte er sich an April. „Hast du etwa ein wildes Tier?“
    Sie hob die Hände. Die rote Leine baumelte von ihrem rechten Zeigefinger. „Ich habe auch kein wildes Tier.“
    Glen zwinkerte ihr zu, stellte den Käfig ab und nahm ihre freie Hand. „Vielleicht haben Sie von meiner Frau gehört. Sie kann manchmal ein wildes Tier sein.“
    „Nur weil Sie beide die Besitzer des führenden Geschäfts in Harmony Grove sind, haben Sie noch lange nicht das Recht, die Gesetze zu brechen, die ich zu schützen geschworen habe. Ich werde keine Nachsicht walten lassen, damit meine Wähler nicht denken, dass ich Günstlingswirtschaft betreibe.“
    Er hielt inne, wie um die Bedeutung seiner Aussage einsinken zu lassen.
    „Ich beschuldige Sie eines Vergehens der Klasse vier, welches eine Strafe bis zu hundertfünfzig Dollar bedeutet.“
    Er hatte gerade den Strafzettel ausgefüllt, als er den Kopf hob und

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