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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Erleichterung, sie zu begleiten.
    Er kniete sich vor den Korb, steckte einen Finger durch die Käfigtür und kraulte Rocky. „Du ziehst also in dein eigenes Reich um? Sei vorsichtig. Es ist ein Dschungel da draußen.“
    Er stand auf, schob sich den Stetson in den Nacken und rieb sich die Stirn. „Es wird ihm gut gehen“, versicherte er. Dann wandte er sich an Steven. „Aber ich bin mir da nicht so sicher, was seine M-u-t-t-e-r angeht“, fügte er hinzu und buchstabierte dabei das Wort.
    „Seiner Mutter wird es sehr gut gehen“, entgegnete April. Auch wenn sie es den beiden Männern gegenüber nicht eingestehen wollte, widerstrebte es ihr jedoch, Rocky in der Wildnis auszusetzen. Was war, wenn er in einen Kampf mit einem älteren, größeren Eichhörnchen geriet? Wenn er von einem hohen Baum fiel?
    Sie bemühte sich, ihre Nervosität zu unterdrücken, während sie zu Rockys Geburtsort gingen. Bestimmt spürte er ihren Zustand, und sie wollte verhindern, dass sein Wiedereintritt in die Wildnis mit Angst verbunden war.
    Viel zu schnell erreichten sie die Eiche. April schindete Zeit, indem sie ihm eine Erdnuss gab. Als er den Leckerbissen verspeist hatte, nahm sie ihn aus dem Korb und drückte ihn an sich, während Glen das Halsband entfernte. Gemächlich streichelte sie ihren kleinen, pelzigen Freund. Sie wusste, dass sie ihn womöglich das letzte Mal sah, und ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen.
    Steven tätschelte dem kleinen Kerl den Kopf. „Lass mich dir einen Rat mit auf den Weg geben. Halte dich von Beas Bäumen fern. Die Giftschlange macht nichts als Ärger.“
    April war nicht danach zumute, ihn wegen seines Mangels an Respekt zu schelten. Später, wenn sie nicht mehr so rührselig war, wollte sie ein ernstes Wort mit ihm reden.
    Glen legte ein paar Erdnüsse auf einen niedrigen Ast der Eiche. „Setz ihn doch hierher“, schlug er vor.
    Rocky begann, sich in ihren Armen zu winden. Sie konnte den Abschied nicht länger hinauszögern. Schweren Herzens setzte sie ihn auf den Zweig. Das undankbare Tier ignorierte die Erdnüsse und sprang sogleich auf einen höheren Ast.
    „Der Glückspilz“, murmelte Steven.
    April blickte ihn überrascht an.
    Er zuckte die Achseln und beobachtete Rocky weiterhin. „Er hat seine Freiheit.“
    „Ach, Steven“, murmelte April gerührt und legte ihm einen Arm um die schmalen Schultern. Sie hatte ihn sehr ins Herz geschlossen, und obwohl sie ihn vermissen würde, wenn seine Bewährungszeit vorüber war, wollte sie, dass er sich in die Gesellschaft eingliederte. Und sie befürchtete, dass seine Zusammenstöße mit Mrs. Turner seine Chancen verminderten.
    Steven war ihr Mitgefühl offensichtlich unangenehm. Er zuckte die Achseln und schüttelte ihren Arm ab.
    „Ich muss den Rasen zu Ende mähen.“ Mit einem Gruß an das Eichhörnchen verschwand er.
    Bevor sie sich weiter um Steven sorgen konnte, sah sie etwas aus dem Baum fallen. Ihr Herz pochte vor Schreck.
    „Keine Angst“, beruhigte Glen sie. „Es ist nur ein toter Zweig.“
    Sie standen Seite an Seite und spähten in den Baumwipfel hinauf. Rocky war noch höher geklettert und versteckte sich hinter großen Blättern. Zumindest verstand er es, sich vor Feinden wie Falken zu verbergen.
    „Ich kann mir nicht helfen“, gestand April trotzdem. „Ich mache mir Sorgen um ihn.“
    Glen drehte sich zu ihr um. „Wir haben ihn nach bestem Wissen großgezogen. Alles Weitere liegt an ihm.“
    „Aber wenn er sich nicht an die freie Natur anpassen kann? Wenn er nicht genügend Futter findet?“
    Er streute die restlichen Erdnüsse auf den Boden. „Wenn er uns braucht, sind wir für ihn da.“
    „Und wenn er sich einsam fühlt und uns vermisst?“
    Er steckte die leere Tüte ein und legte ihr einen Arm um die Schultern, wie sie es zuvor bei Steven getan hatte. Sie wehrte sich jedoch nicht dagegen. Sie war vielmehr dankbar für seine tröstende Geste und lehnte sich an ihn.
    „Er wird ein Weibchen finden“, murmelte Glen überzeugt.
    April streckte schmollend die Unterlippe vor. „Wahrscheinlich laden sie uns nicht mal zur Hochzeit ein.“
    „Solange sie sich lieben, ist alles andere unwichtig.“
    Sie wusste, dass er über das Eichhörnchen sprach, aber seine Worte wirkten viel intimer.
    „Und wenn sie nicht gut genug für ihn ist?“, wandte sie ein. Sie wusste, dass es lächerlich war, von einem Eichhörnchen wie von ihrem Sohn zu sprechen, aber sie nahm es sehr persönlich.
    Glen drückte ihre Schulter. Sie

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