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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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schriller Schrei ertönte. In der Befürchtung, dass jemandem etwas zugestoßen sein könnte, blickte April sich besorgt um. Mr. Morgan stand von seinem Klappstuhl auf und ging zu seinen drei Kindern. Er schien es nicht eilig zu haben. Demnach war nichts Schlimmes passiert. Dann sah sie Rachels Sandburg.
    Mit einem leeren Plastikeimer in der Hand stand David tri umphierend vor der missgestalteten Struktur. Wasser tropfte aus dem Behälter. Ganz offensichtlich hatte er die Burg ge schmolzen . Mit tränenüberströmtem Gesicht berichtete Ra chel ihrem Vater, was geschehen war. Dabei deutete sie von ihrer Kreation zu David. Der kleine Jason tätschelte ihr tröstend den Arm.
    Die Szene erinnerte April unwillkürlich an ihre Ehe mit Glen. Wie die Sandburg war ihre Verbindung nur Schau. Sie würde sich bald auflösen. Wie bei Rachel und Jason würde die Ankunft einer dritten Partei zerstören, was sie geschaffen hatten. Und in Aprils und Glens Fall war diese dritte Partei ebenfalls ein Kind.
    Aus unerklärlichen Gründen betrübte es sie.
    Sie wusste nicht, welch magische Worte gesprochen wurden, aber Mr. Morgan gelang es, Frieden zwischen seinen Nachkommen zu schaffen. Rachel ging den Strand hinauf und begann, eine neue Burg zu bauen, diesmal mit dem Mädchen, das den ersten Preis gewonnen hatte.
    April vermutete, dass auch sie eines Tages eine neue Beziehung mit jemand anderem aufbauen würde. Welch ein Jammer, dachte sie, denn die erste Sandburg hatte ihr sehr gefallen.
    „Hast du Jod?“, fragte Steven.
    „Sicher. Hast du dich verletzt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Clyde hat ein paar Kratzer am Arm abbekommen, weil Rocky nicht zurück in den Tragekorb wollte.“ Steven hielt einen Moment inne, während sie die Konsequenzen erwog. „Es ist an der Zeit, April.“
    Sie überließ die Kinder der Obhut ihrer Eltern und ging mit Steven zurück zum Laden. Von Anfang an hatte sie beabsichtigt, Rocky wieder freizulassen. Sie hatte nur nicht gedacht, dass es so bald nötig sein würde. Und es fiel ihr sehr schwer, sich von ihm zu trennen.
    Steven stieß sie mit dem Ellbogen an. „Er wird gut zurechtkommen“, versicherte er. „Du hast ihm hervorragend beigebracht, Nüsse und so weiter zu finden.“
    Er öffnete die Ladentür und ließ sie vorangehen. Er hatte recht. Sie hatte Rocky mehrfach an der Leine mit in den Wald genommen und ihn in die Kunst der Nahrungssuche eingeführt.
    Clyde saß hinter dem Ladentisch und schaute finster auf den blauen Plastikkorb, der am Ende stand. Beide Arme wiesen vom Rand der kurzen Hemdsärmel bis zu den Handrücken rote Kratzer auf. „Dein Eichhörnchen wird allmählich aufmüpfig.“
    April holte den Verbandskasten aus dem Schrank und begann, die Wunden zu reinigen. „Hat er dich gebissen?“
    „Nein.“ Clyde zuckte zusammen, als sie einen der tieferen Kratzer versorgte. „Er hat mich in den Finger gezwickt, aber er hat die Haut nicht verletzt.“
    Sie lächelte erleichtert. Sie glaubte zwar nicht, dass die Gefahr von Tollwut bestand, aber Bisswunden entzündeten sich besonders leicht. Als sie Clydes Arme mit dem roten Jod betupft hatte, sah er aus, als hätte er mit einem Bären gekämpft und verloren.
    Sie ging zum Ende des Ladentisches und nahm den Tragekorb. Der Kampf mit Clyde musste Rocky ermüdet haben, denn er lag nun zu einem Ball zusammengerollt auf seinem Bett aus Handtüchern.
    „Kann ich mitkommen?“, fragte Steven.
    Sie nickte, und er nahm ihr den Korb ab.
    „Warte einen Moment!“, rief Clyde, als sie zur Tür hinausgingen. Er zog eine Tüte unter dem Ladentisch hervor. „Hier ist ein Abschiedsgeschenk für die kleine Ratte.“
    Es war eine Tüte mit ungesalzenen, ungeschälten Erdnüssen. Clydes persönlicher Vorrat. Er war nicht der Typ, der lange grollte. Sie lächelte dankbar, als sie die Gabe in Rockys Namen entgegennahm.
    „Wohin bringen wir ihn?“, fragte Steven, als sie draußen waren.
    „Zurück zu der Eiche, unter der ich ihn gefunden habe.“
    Er nickte zustimmend. „Das ist weit genug entfernt, damit er die Camper nicht um Nahrung anbettelt.“
    Sie überquerten die Wiese, auf der sie vor drei Wochen beim Familientreffen Ball gespielt hatten. Glen, der die Schrauben der Schaukel auf dem Spielplatz nachgezogen hatte, kletterte gerade vom Gerüst hinunter.
    Steven stellte den Korb ab, lief zu ihm und weihte ihn in ihr Vorhaben ein. Glen packte das Werkzeug in den kleinen Pick-up, mit dem er auf dem Campingplatz umherfuhr, und entschied zu Aprils

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