Bianca Spezial Band 8
gesehen.“
„Ach, die Leute verstehen aber auch keinen Spaß“, erwiderte Carm abfällig. Doch dann hellte sich ihre Miene plötzlich auf. „Hm, da fällt mir ein, dass wir fast schon Halloween haben. Dann nehmen wir doch einfach Knallorange, passend zur Farbe der Kürbismasken!“
Sophie seufzte. „Na ja, wir müssen jetzt los.“ Sie griff nach ihrer Handtasche. „Macht euch schnell fertig, Mary und Carrie, ich fahre schon mal den Wagen raus.“ Dann wandte sie sich an Max. „Und du holst sie dann um halb elf wieder ab?“
„Worauf du dich verlassen kannst.“ Er hielt den Zettel mit der Adresse der Tanzschule hoch. „Großes Pfadfinderehrenwort.“
Nun rutschten Carrie und Mary von den Stühlen, um ihre Großmutter und ihren Onkel zum Abschied zu küssen.
„Hast du heute Abend wirklich ein Date mit Mom?“, flüsterte Mary ihm zu.
„Ja, wir haben heute ein richtiges, echtes Date“, bestätigte er und wies mit dem Daumen nach oben.
„Das ist aber auch allerhöchste Zeit“, raunte Carm ihm lächelnd zu, als die beiden Mädchen aus dem Zimmer liefen, um zu ihrer Mutter ins Auto zu steigen. „Das ist wirklich allerhöchste Zeit, Maximilian.“ Sie hob ihren Becher, um ihm damit zuzuprosten. „Ich hatte mir nämlich schon Sorgen um dich gemacht, Max, aber jetzt hast du mein Vertrauen in das männliche Geschlecht wiederhergestellt.“ Unwillkürlich lachte sie auf. „Und das ist eine beachtliche Leistung, wenn man sich mal meine bewegte Vergangenheit anschaut.“
Als Sophie endlich alle Besorgungen erledigt hatte und wieder nach Hause zurückkam, war es bereits halb fünf Uhr nachmittags. Sie war ganz erledigt, überall hatte sie sich durch große Menschenmengen kämpfen müssen. Dazu hatte sie Hunger, fürchterliche Kopfschmerzen und hätte sich am liebsten ihre Kleidung aus-und einen Schlafanzug angezogen, um sich einfach nur aufs Sofa fallen zu lassen und nichts zu tun.
Im Haus war es relativ ruhig, nur die Stimmen von Max und den Mädchen waren durch die Lüftungsschächte der Heizung zu hören. Also waren die drei unten im Keller.
„Ich bin wieder da!“, rief Sophie und ging zur Kellertür. Niemand antwortete, also entlud Sophie erst mal weiter den Wagen. Gerade stellte sie die letzte Einkaufstüte auf der Arbeitsplatte in der Küche ab, da klingelte es an der Haustür.
„Sind Sie Mrs. McCallister?“, fragte der uniformierte junge Mann, der draußen auf der Matte stand. „Ich habe hier eine Lieferung für Sophie McCallister.“
„Das bin ich.“
Der Mann lächelte, dann hob er eine längliche, weiße Schachtel auf und überreichte sie ihr. „Jetzt muss ich Sie nur noch bitten, hier zu unterschreiben, um den Empfang zu bestätigen“, sagte er und reichte ihr ein kleines Klemmbrett.
Verwundert betrachtete Sophie die weiße Box. Sie sah aus wie eine klassische Blumenschachtel, aber Sophie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer ihr Blumen geschickt haben sollte. „Sind Sie sicher, dass das hier auch wirklich für mich ist?“, hakte sie deshalb nach.
„Ja, Ma’am.“ Er trat ein Stück zurück und schaute auf die Hausnummer, die an der Mauer angebracht war. „Das hier ist eindeutig die richtige Adresse, und der Name stimmt auch. Wenn Sie also kurz unterschreiben würden …?“
„Selbstverständlich.“ Sie schenkte dem Boten ein Lächeln, dann holte sie einen Eindollarschein aus der Jeanstasche und überreichte ihn dem Mann als Trinkgeld. Als sie sich verabschiedet und die Tür geschlossen hatte, musste sie unwillkürlich lächeln. Seit der Highschool hatte ihr niemand mehr Blumen geschickt.
Sophie ging in die Küche und legte die Schachtel dort auf dem Tisch ab, dann öffnete sie die Karte, die mitgeliefert wurde.
Sophie, ich freue mich schon so auf heute Abend. Um sechs hole ich Dich ab. Für sieben habe ich uns einen Tisch bestellt. Max.
„Einen Tisch bestellt“, murmelte Sophie leise vor sich hin. Das konnte nur bedeuten, dass er sie in ein feines Restaurant ausführen wollte, schließlich brauchte man in einem Schnellrestaurant keine Reservierung. Und wenn sie in ein feines Restaurant wollten, dann musste sie sich auch entsprechend anziehen. Obwohl es schon mehrere Jahre her war, dass sie in einem eleganten Restaurant gegessen hatte, wusste selbst sie, dass sie dort schlecht in Jeans und T-Shirt erscheinen konnte.
Als Nächstes hob Sophie den Deckel von der Blumenschachtel … und erstarrte. „Ach, du liebe Güte!“, rief sie leise aus und
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