Bianca Spezial Band 8
zweite Haut an ihren Körper an. Vorn war es genauso tief ausgeschnitten wie hinten, sodass man viel von Sophies heller, cremefarbener Haut zu sehen bekam. Der Schnitt des Kleides unterstrich ihre üppigen Brüste, die schmale Taille sowie die langen, wohlgeformten Beine.
Während Sophie Stufe für Stufe hinunterschritt, klammerte sie sich fest an das Treppengeländer. Sie befürchtete, sie könnte in den Schuhen mit den unglaublich hohen Absätzen stolpern, die ihrer Mutter gehörten, und direkt vor Max zu Boden stürzen. Dabei würde sie wohl kaum eine so elegante Figur abgeben, wie sie das heute Abend eigentlich vorhatte.
Geistesabwesend fuhr sie sich über die Locken. Ihre Mutter hatte ihr das Haar mit einer schönen Spange hochgesteckt, dabei jedoch einzelne Strähnen ausgespart. Die Locken rahmten nun Sophies Gesicht ein, das Carm kunstvoll zurechtgemacht hatte: Das Make-up unterstrich ihre dunklen Augen, die hohen Wangenknochen und den vollen Schmollmund. Als Sophie am Ende des Schminkvorgangs in den Spiegel geschaut hatte, hatte sie kaum glauben können, dass sie selbst es war, die ihr da entgegenblickte.
„Entschuldige bitte, dass ich so lange gebraucht habe“, sagte sie leise. Dann reichte sie Max die Hand – genau wie ihre Mutter es ihr gesagt hatte – und trat von der untersten Stufe.
Staunend betrachtete er Sophie, dann führte er ihre Hand an die Lippen, um sie zärtlich zu küssen. „Sophie.“ Mehr konnte Max im Moment nicht sagen. Er war einfach nicht in der Lage, einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen. Sophie war schon immer eine schöne Frau gewesen, aber er hatte noch nie so deutlich gespürt, wie unglaublich weiblich sie eigentlich war. Allmählich sah er sie in einem ganz neuen Licht.
Erneut berührte er ihre Hand mit den Lippen und atmete dabei ihren neuen Duft ein. Er war ein wenig herb und so ungemein verführerisch, dass Max wie berauscht war. „Du siehst unglaublich schön aus.“
„Danke.“ Sophie errötete und versuchte zu verbergen, wie sehr er sie aufwühlte – durch seinen Kuss und die Art, wie er sie betrachtete. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ein Mann sie zuletzt so angesehen hatte, und es kribbelte ihr am ganzen Körper.
„Mom, du bist richtig hübsch“, meldete sich Mary zu Wort.
„Nicht wahr?“, erwiderte Carm stolz und kam in einem schwarzen Kaftan und passenden hochhackigen Pantoffeln die Treppe heruntergerauscht.
„Genau, Mom, du bist richtig hübsch“, bestätigte Carrie. Ihre Augen glänzten, als sie sich auf die Sitzfläche des Sessels kniete, um besser sehen zu können.
„Nun müsst ihr aber los, Max und Sophie“, forderte Carm die beiden auf und freute sich an Max’ Gesichtsausdruck und dem Lächeln, das auf den Lippen ihrer Tochter lag. „Ihr wollt doch schließlich nicht zu spät ins Restaurant kommen.“
„Der Wagen wartet draußen vor dem Haus, Sophie“, sagte Max und bot ihr seinen Arm, während sie nach der zum Kleid passenden Jacke griff, die sie ebenfalls von ihrer Mutter geliehen hatte. Obwohl ihr Kleid lange, schmale Ärmel hatte, war es doch immerhin schon Ende Oktober, und in der kühlen Nachtluft lag bereits ein Hauch von Winter.
„Der … Wagen?“, wiederholte Sophie und hob eine Braue, dann hakte sie sich bei ihm unter.
Max lächelte. „Ja, ich dachte mir, ich bestelle uns ein Taxi.“ Er schaute auf die Armbanduhr. „Aber wenn wir uns nicht beeilen, kommen wir zu spät.“ Er öffnete die Haustür und wandte sich anschließend noch mal zu den Mädchen und Carm um. „Gute Nacht, ihr Lieben. Wartet nicht auf uns.“
„Max, das war ein wirklich zauberhafter, wunderschöner Abend.“ Sophie seufzte zufrieden und lehnte sich entspannt gegen Max. Dabei legte sie ihm den Kopf auf die Schulter, während Max sie mit sicherer Hand über die Tanzfläche des edlen kleinen Clubrestaurants im Herzen von Chicago führte.
Signierte Fotografien berühmter Gäste zierten die mit Seide bespannten Wände des Clubs, der für seine vorzügliche Küche und den hervorragenden Service bekannt war. Dazwischen hingen Originalgemälde, Leihgaben aus dem Kunstmuseum wenige Straßen weiter.
Es herrschte eine romantische, kultivierte Atmosphäre. Die Deckenbeleuchtung war gedämpft, und Wandleuchter spendeten dezentes bernsteinfarbenes Licht. An den kleinen Tischen mit den Spitzendecken und den kleinen, flackernden Teelichtern saß man sehr intim.
Ein wenig versteckt in einer Ecke des Raumes spielte eine kleine Band ruhige,
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