Bianca Spezial Band 8
und Sehnsüchten war.
„Und was willst du mir damit sagen?“, flüsterte er. Zärtlich und verführerisch berührte er sie mit den Lippen, spielerisch strich er ihr immer wieder über den Mund, und sie atmete immer schwerer.
Sophie konnte nun nicht mehr klar denken, dafür waren alle Sinne seltsam geschärft. Sie blinzelte. „Max.“ Es gelang ihr gerade noch, den Namen auszusprechen, bevor Max den Bruchteil einer Sekunde später ihren Mund mit seinem bedeckte. Zunächst küsste er sie nur ganz vorsichtig, und dann, als sie die Liebkosung spürbar willkommen hieß, wurde er fordernder. Immer stärker drängte sie sich ihm entgegen und vergaß darüber ganz, wo sie sich gerade befanden und wer dabei möglicherweise zusah.
Mit seinen warmen Händen fuhr Max ihr zärtlich über den Rücken und entfachte überall, wo er sie berührte, ein kleines Feuer. Es kam ihr so vor, als würde er die Finger auf ihre bloße Haut legen. Sophie war so empfänglich für seine Berührungen, dass der dünne Stoff ihres Kleides ihr Empfinden kaum dämpfte. Sie stöhnte leise, als er die Hände zu ihrer Taille und schließlich noch weiter nach unten gleiten ließ, um zärtlich ihre sanft geschwungenen Hüften zu streicheln.
Ihre Brustspitzen begannen zu schmerzen. Verzweifelt klammerte sie sich an ihn, vor Erregung und Verlangen waren ihr die Knie ganz weich geworden. Nun schob sie ihm die Hände in das volle Haar. Sie konnte ihn gar nicht nah genug bei sich haben. Dabei wurde ihr bewusst, dass sie sich nicht nur rein körperlich zu Max hingezogen fühlte … nein, sie reagierte in jeder Hinsicht auf ihn. Und das machte ihr schreckliche Angst.
Solange er bloß die Rolle des fürsorglichen großen Bruders spielte, kam sie ja gut mit ihm klar, aber ob sie sich auch diesem umwerfenden Mann gewachsen fühlte, den sie heute Abend an ihrer Seite hatte, dessen war sie sich alles andere als sicher.
Max stöhnte leise, als er wahrnahm, wie Sophie am ganzen Körper erschauerte. Er hörte sie seufzen und spürte, wie ihre Lippen unter seinem Kuss nachgaben.
Es war schon so lange her gewesen, dass er zuletzt eine Frau ausgeführt hatte, also hatte er nicht sagen können, ob er überhaupt noch wusste, wie so etwas funktionierte. Seine letzten Beziehungen hatten – nicht zuletzt wegen seines Berufs – selten eine Nacht überdauert, und nie war es dazu gekommen, dass er die betreffende Frau ganz offiziell „ausgeführt“ hatte.
Bei Sophie jedoch schien sich alles ganz natürlich zu ergeben. Aber das war ja auch schon immer so gewesen, wenn er mit ihr zusammen war.
Und wie auch sonst, stellten sich bei Max sofort die Schuldgefühle ein. Schließlich war sie immer noch die Witwe seines Bruders. Andererseits: Wie lange würde er sich noch alles versagen müssen, das ihm im Leben wichtig war? Er hatte schon auf so vieles verzichtet, damit sein Bruder Michael haben konnte, was er wollte und brauchte.
Sogar auf seine eigenen Töchter hatte Max verzichtet. Seinen Bruder Michael hatte die Tatsache, dass er unfruchtbar war, innerlich zerfressen. Er hatte angefangen zu trinken und war immer reizbarer geworden, sodass Sophie um ihre Ehe fürchten musste.
Schließlich hatten Max und Michael ein Abkommen getroffen, einen feierlichen Pakt zwischen Brüdern: Max wollte seinen Samen für eine künstliche Befruchtung spenden, und danach würden sie dem Kind zuliebe nie ein Wort darüber verlieren. Doch statt des einen Babys waren zwei entstanden: atemberaubend schöne Zwillinge, die sofort Max’ Herz eroberten, als er sie zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Und er konnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass die Frau, die er jahrelang heimlich verehrt hatte, nun seine Kinder geboren hatte – auf die er jedoch nie Anspruch haben würde.
Als Sophie durch die künstliche Befruchtung schwanger geworden war, hatte Michael nicht akzeptieren können, dass er selbst nicht in der Lage gewesen war, Kinder zu zeugen. Max war sich nie sicher gewesen, ob Stolz oder verletzte Eitelkeit damals die Wut und den Selbsthass seines Bruders genährt hatten. Was immer es auch gewesen war, es hätte sie fast allesamt zu Grunde gerichtet.
Michael gab Sophie die Schuld an allem und wies mit seiner Gefühlskälte schließlich auch die Zwillinge zurück. Max wusste, dass es Sophie beinahe umgebracht hatte, mit anzusehen, wie Michael sich ihren über alles geliebten Töchtern gegenüber verhielt.
Als die Zwillinge gerade mal drei Jahre alt gewesen waren, hatte Michael sich
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