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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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abzuholen.
    Er öffnete die Seitentür zur Garage, betrat das Gebäude und entkam somit dem Schnee, der ihm auf den Wangen gebrannt und ihm die Stiefel durchnässt hatte. Erleichtert atmete er auf, als er den Schlitten der Mädchen erblickte, der an der Wand hing.
    „Sophie, nimm meine Hand, damit du nicht stolperst. Wir hatten einen Stromausfall, deshalb gibt es auch gerade kein Licht“, erklärte Max, während er Sophie in das dunkle Haus führte.
    „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mich gerade mit einem Schlitten abgeholt hast“, sagte sie und lachte leise. So etwas Romantisches hatte noch nie ein Mann für sie getan.
    „Man muss sich nur zu helfen wissen“, erwiderte er, während er die Stufen zur Hintertür hinaufstieg und Sophies Hand dabei ganz fest hielt. „Hast du Taschenlampen im Haus?“ Er schloss die Tür auf, und sie betraten die Küche.
    „Ja, in der dritten Schublade von oben in dem Schrank, der neben dem Kühlschrank steht.“
    „Wie gut, dass du so perfekt organisiert bist“, sagte Max und ließ ihre Hand los, um sich zum Schrank vorzutasten. Bald hatte er zwei Taschenlampen gefunden. Er schaltete beide ein und überreichte Sophie eine davon. „Hier, bitte. Du musst dir jetzt unbedingt warme, trockene Kleidung anziehen, du bist ja völlig durchnässt. Und halb erfroren“, fügte er hinzu und fuhr ihr durch die dunklen Locken, um sie vom Schnee zu befreien.
    „Du aber auch“, erwiderte sie, als sie ihn mit der Taschenlampe anleuchtete. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du auf die Idee mit dem Schlitten gekommen bist.“ Sie lachte. „Ich wünschte, du hättest James’ Gesicht sehen können. Es war einfach unbezahlbar.“
    „Ja, ich kann mir lebhaft vorstellen, dass ihn das beeindruckt hat“, bemerkte Max und gab sich gar nicht erst die Mühe, die Verachtung zu verbergen, die er dem anderen Mann gegenüber empfand. „Jetzt geh aber nach oben und stell dich erst mal unter die Dusche, damit du dich nicht erkältest. Das Wasser wird zwar nicht mehr so richtig heiß werden, weil wir ja im Moment keinen Strom haben, aber wahrscheinlich ist es immer noch warm. Und dann zieh dir bitte dicke Sachen an, ich kümmere mich solange um unser Abendessen.“
    „Abendessen?“, wiederholte Sophie überrascht. „Aber Max, wenn wir hier keinen Strom haben, kannst du doch auch nichts kochen.“
    Herausfordernd sah Max sie an. „Wollen wir wetten? Wenn ich in meinem Beruf eines gelernt habe, dann das, mir in Ausnahmesituationen zu helfen zu wissen. Glaub mir einfach: Wir werden heute warm zu Abend essen.“
    Sophie zuckte mit den Schultern. Sie war viel zu erschöpft, um noch weiter mit ihm darüber zu diskutieren. „Also gut, dann gehe ich jetzt duschen.“

8. KAPITEL
    „Max, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich schwören, dass du früher bei den Pfadfindern warst“, sagte Sophie und lachte leise. Dann lehnte sie sich auf dem Wohnzimmersofa zurück und nippte an ihrem Wein. Überall im Zimmer waren flackernde Kerzen verteilt, und im Kamin loderte ein helles, warmes Feuer.
    „Tut mir leid, Sophie, aber in einem Waisenhaus oder auch einer Pflegefamilie bekommt man normalerweise nicht die Gelegenheit, sich Pfadfindergruppen anzuschließen“, gab er zurück und schürte das Kaminfeuer, bevor er sich wieder neben sie setzte und gegen den Sofarücken lehnte. Dann zog er Sophie und sich die Decke über die Beine. Obwohl Strom und Heizung immer noch nicht funktionierten, war ihnen dank Feuer und Wolldecke inzwischen nicht mehr kalt.
    „Also, dann erklär mir das doch mal … wie kommt es bloß, dass du dir so gut zu behelfen weißt?“, erkundigte sie sich neugierig. Immer, wenn Max über seine Kindheit sprach, tat er das ohne jegliche Verbitterung. Darüber wunderte Sophie sich immer wieder aufs Neue, denn sie selbst fand es einfach nur traurig, dass er und Michael als Kinder keine liebende Familie an ihrer Seite gehabt hatten.
    „Na ja, wenn du fünfunddreißig Jahre lang ohne großartige Unterstützung gelebt hast, dazu noch in entlegenen Orten der Welt, dann lernst du dabei entweder, dir zu behelfen, oder aber du verhungerst. Oder aber es kommt noch schlimmer“, fügte er leise hinzu und nippte an seinem Wein.
    „Ich kann dazu nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass du dir so gut zu helfen weißt, sonst hätten wir heute Abend nämlich kein warmes Essen gehabt.“ Sophie seufzte und lehnte den Kopf gegen Max’ Schulter.
    Die Kartoffeln hatten sie in den glühenden

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