Bianca Spezial Band 8
Kohlen des Kaminfeuers zubereitet, die Rinderfilets hatten sie gegrillt. Dafür hatte Max einen Rost aus dem Ofen geholt und das Fleisch daraufgelegt. Sophie hatte in der Zwischenzeit einen Salat zubereitet, und auf diese Weise war ein fantastisches Abendessen entstanden.
Jetzt waren sie beide satt und zufrieden, und Sophie entspannte sich.
„Hattest du einen guten Tag?“, erkundigte sich Max und legte ihr den Arm um den Oberkörper, um sie dichter an sich zu ziehen. Max genoss es, wenn sie sich bei ihm anlehnte. Dann spürte er ihre weichen, weiblichen Rundungen.
Sie lachte und nahm noch einen Schluck Wein. „Ich weiß nicht genau, ob ich das unbedingt als guten Tag bezeichnen würde. Die meiste Zeit habe ich einfach nur dagesessen und mir viel angehört.“ Sie kuschelte sich enger an ihn. „Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe mir so viele Gedanken über das Wetter gemacht und mich gefragt, ob ich es wohl bis nach Hause schaffen würde, dass ich nicht besonders viel mitbekommen habe.“
Entspannt streichelte er sie mit der Hand, die er ihr auf die Schulter gelegt hatte, und streifte dabei hin und wieder die bloße Haut an ihrem Schlüsselbein. Sein Puls beschleunigte sich, und ein Schauer durchrieselte Sophie.
Nachdem sie geduscht hatte, hatte sie sich den dicksten und wärmsten Frotteebademantel übergezogen, den sie besaß, doch in diesem Moment wünschte sie sich, sie hätte sich für etwas Dünneres entschieden. In diesem Moment sehnte sie sich nämlich danach, Max’ Berührung auf ihrer bloßen Haut zu spüren.
Erneut nahm sie einen Schluck Wein.
„Es ist so ruhig hier, wenn die Mädchen nicht da sind“, sagte Max, und er klang dabei ein wenig sehnsüchtig. Immer noch streichelte er ihr die Schulter. „Wir waren noch nie allein hier, glaube ich. Jedenfalls nicht ganz allein.“
„Ich weiß“, gab Sophie zurück und seufzte. „Und sosehr ich mir an manchen Abenden auch wünsche, ich könnte zumindest ein paar Minuten lang meine Ruhe haben … muss ich an den Abenden, an denen die Mädchen woanders übernachten, doch feststellen, dass mich die Stille hier geradezu verrückt macht.“
Max musste lächeln. „Also vermisst du die beiden?“
Sophie nickte. „Immer“, gab sie zu. „Sogar in der Schule überkommt mich manchmal das plötzliche Bedürfnis, sie sofort sehen zu müssen.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht, wie so oft, wenn sie von ihren Töchtern sprach. „Vorher hätte ich nie damit gerechnet, dass mich zwei kleine Mädchen so glücklich machen würden.“
„Ich weiß, Sophie“, sagte Max leise. „Ich hätte auch nie für möglich gehalten, wie viel Freude einem Kinder schenken können.“ Ihm war durchaus bewusst, dass er sich gerade auf dünnes Eis begab. „Du bist eine ganz wunderbare Mutter“, fügte er hinzu, als Sophie schwieg, weil sie darauf wartete, dass er weitersprach. „Die beste, die ich mir vorstellen kann.“
Verlegen schaute sie in ihr Weinglas. „Na ja, ich gebe mir Mühe, Max. Ich tue mein Bestes und hoffe auch auf das Beste.“
Einen Augenblick lang blickte Max ins Feuer und dachte darüber nach, wie er das Gespräch einleiten sollte, das er heute Abend mit ihr führen wollte. „Sophie, kann ich mal etwas mit dir besprechen?“
Seine Stimme klang so ernst, dass Sophie sich sofort zu ihm umwandte. „Natürlich, Max, wir können über alles sprechen.“
Als sie jedoch seinen Gesichtsausdruck bemerkte, trübte das sofort ihre Stimmung. „Nun sag mir nicht, dass du dich schon wieder mit mir über James unterhalten willst?“, stöhnte sie. Das war nämlich das Letzte, was sie an diesem einen ruhigen Abend, den sie allein mit Max verbringen durfte, tun wollte. James war zwar ein sehr netter Mann, und sie war sich auch sicher, dass er einmal ein wunderbarer Liebhaber, Freund und Ehemann sein würde … aber nicht für sie. Auf gar keinen Fall für sie.
Allerdings würde sie niemandem gegenüber, schon gar nicht Max, zugeben, dass James’ Schicksal in dem Moment besiegelt gewesen war, als sich herausgestellt hatte, dass die Mädchen ihn nicht mochten. Und als er Carrie auch noch angeschrien hatte, war alles vorbei gewesen. Niemals würde Sophie es zulassen, dass jemand ihre Töchter schlecht behandelte. Dieses Recht durfte sich niemand herausnehmen.
Allerdings wäre es ihr viel zu peinlich, Max gegenüber zuzugeben, dass sie sich in dem Mann geirrt hatte. Eigentlich hätte sie es besser wissen sollen, aber sie hatte nun mal nicht allzu viel
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