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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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zog Sophie dabei noch fester an sich.
    Sie lächelte traurig. „Na ja, es muss nun mal immer jemanden geben, der gewisse Pflichten übernimmt, und in diesem Fall bin das wohl ich.“
    „Aber manchmal kann es auch nicht schaden, sich bei jemandem anzulehnen. Meinst du nicht, Sophie?“
    Ernst schüttelte sie den Kopf. „Das habe ich doch schon mal versucht“, sagte sie leise. „Erinnerst du dich? Ich habe mich auf Michael verlassen, und du weißt ja, was daraus geworden ist.“ Dann lächelte sie ihn an. „Außerdem habe ich dabei eine wichtige Lektion gelernt: Wenn sich eine Frau auf einen Mann stützt und der sich aus welchem Grund auch immer plötzlich aus dem Staub macht, dann bleibt die Frau nicht bloß einsam und allein zurück, sie gerät dazu auch noch ziemlich aus dem Gleichgewicht. Nein, Max, sobald man sich auf jemanden verlässt, macht man sich verletzbar.“ Sie musste es wissen.
    Hätte es eigentlich besser wissen müssen, genauer gesagt. Denn auch diesmal hatte sie nicht auf ihre innere Stimme gehört und es schon wieder dazu kommen lassen, dass sie sich auf Max gestützt, sich auf ihn verlassen hatte. Und wenn er nun ging, würde es ihr umso mehr wehtun … und sie würde sich nur noch einsamer fühlen.
    „Ja, aber nicht alle Männer sind wie Michael, Sophie.“ Max zögerte einen Augenblick lang. Obwohl er sich seinem Bruder nach wie vor verbunden fühlte, konnte er dessen Verhalten dennoch nicht entschuldigen. „Es tut mir schrecklich leid, dass er dich so enttäuscht hat.“
    Erstaunt sah sie Max an. Bisher hatte sie kaum mit ihm über Michael und ihre Ehe gesprochen. Max hatte genug davon gehört und auch selbst miterlebt, um zu wissen, dass es keine schöne Zeit gewesen war, aber ob ihm wohl auch bewusst war, wie schrecklich das alles tatsächlich für sie gewesen war? Diese Frage hatte Sophie sich oft gestellt.
    „Es ist nicht deine Schuld, dass es so gelaufen ist“, sagte sie leise. „Michael konnte sich einfach nicht seinen Dämonen stellen.“
    „Das gibt ihm aber noch lange nicht das Recht, das an dir oder den Mädchen auszulassen.“ Max runzelte die Stirn. „Gerade die Mädchen waren bei der ganzen Sache doch wehrlose Opfer.“
    „Ich weiß“, seufzte Sophie. „Zum Glück waren sie noch ganz klein, als Michael gestorben ist, sodass sie sich nicht mehr daran erinnern können, wie kaltherzig er sich ihnen gegenüber verhalten hat.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Und dafür bin ich dankbar.“
    „Wann genau kommt deine Mom eigentlich morgen mit den Mädchen wieder nach Hause?“
    Sophie lächelte, ihr war klar, dass er mit Bedacht das Thema wechselte. „Ach, wahrscheinlich sind die drei erst nach dem Abendessen wieder hier.“
    „Dann könnten wir beide doch essen gehen, oder? Da Freitag ist, könnten wir auf diese Weise stimmungsvoll das Wochenende einläuten. Es sei denn, du hast schon etwas anderes geplant?“
    „Nein, ich habe nichts geplant.“
    Also war sie nicht mit Beardsley verabredet! Max lächelte erleichtert. „Also, was meinst du zu meinem Vorschlag?“
    Sie nickte. „Abgemacht – aber nur, wenn ich dabei bequeme Kleidung tragen darf. Wir haben morgen ja diesen Fortbildungstag, da weiß ich noch nicht genau, wann ich nach Hause komme. Soll ich dich vielleicht von der Schule aus anrufen, bevor ich mich auf den Weg mache?“
    „Hört sich gut an. Ich kann dich ja abholen. Außerdem bringe ich dich morgens hin, dann brauchst du dein Auto nicht übers Wochenende auf dem Schulparkplatz stehen zu lassen.“
    „Würdest du das wirklich tun?“
    „Auf jeden Fall.“
    Sophie legte sich die Hand auf den Mund und unterdrückte ein Gähnen, dann blinzelte sie. Bis eben war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie müde sie eigentlich war. Bisher hatte sie an jedem Abend, an dem Max im Keller gewerkelt hatte, auf ihn gewartet, damit sie danach noch etwas Zeit zusammen verbringen konnten. „Es ist schon spät“, sagte sie nun. „Ich gehe jetzt lieber ins Bett, ich muss morgen früh aufstehen.“
    „Okay“, erwiderte Max, machte aber keine Anstalten, sie loszulassen.
    „Max?“ Sophie hob das Kinn, dann suchte sie seinen Blick. „Stimmt etwas nicht?“
    „Doch, Sophie. Ich hoffe sogar, dass schon in wenigen Tagen alles in schönster Ordnung sein wird.“ Ihre Nähe erregte ihn so sehr, dass er es kaum noch aushalten konnte. Er zog Sophie noch dichter an sich.
    „Max.“ Sie griff in sein Hemd und versuchte vorsichtig,

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