Bibi Blocksberg - 13 - Bibi und die Vampire
Stewardess. Sie schob die Familie Blocksberg unsanft in den bereitstehenden Flughafenbus, wo sich außer ihnen kein weiterer Fluggast befand. Der Bus fuhr über das Rollfeld und hielt wenig später vor einer schwarz lackierten
Maschine, auf deren Heck zwei Fledermäuse aufgemalt waren. Herr Blocksberg musterte das Flugzeug argwöhnisch. So also sah ein transsilvanisches Flugzeug aus!
Bibi und ihre Eltern stiegen aus dem Bus und gingen die steile Treppe hinauf, die gegen den Rumpf der Maschine gerollt worden war. Als sie das Innere betraten, stieß Frau Blocksberg überrascht einen kleinen Schrei aus.
„ Guck doch nur, Bernhard! Ist das nicht fantastisch? Wir sind die einzigen Fluggäste an Bord!“
Ihr Mann sagte nichts, sondern schaute sich nur vorsichtig um. Bibi dagegen war total begeistert.
„ Mann! Super! Klasse! Dann hat ja jeder von uns mindestens zwanzig Fensterplätze!“
In diesem Moment kam auch schon die Stewardess auf sie zu. „Familie Blocksberg?“, fragte sie mit zischelnder Stimme. Frau Blocksberg nickte. ,,Prima! Sehr schön!“ Die Stewardess rang sich ein Lächeln ab. ,,Dann kann ich Sie ja von der Liste streichen. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein und schnallen Sie sich an.“
Bibi und ihre Mutter folgten der Anweisung, nur Herr Blocksberg zögerte.
,,Also, Barbara…“, meinte er und verzog das Gesicht, ,,ich glaube… weißt du… ich hab es mir überlegt. Ich will hier wieder raus!“
In diesem Moment heulten die Triebwerke des Flugzeugs auf, und es rollte langsam in Richtung Startbahn. Herr Blocksberg wollte aufstehen, doch seine Frau drückte ihn in seinen Sitz zurück.
,,Das geht nicht mehr, Bernhard! Wir starten gleich!“ Aber ihr Mann gab keine Ruhe, so dass ihn Barbara schließlich festhexen musste: „ Eene meene mei, Bernhards Gurt geschlossen sei. Hex-hex!“
Da saß er nun und starrte ängstlich zu dem kleinen Kabinenfenster hinaus. Schließlich hatte das Flugzeug seine Startposition erreicht. Das Geheul der Triebwerke verstärkte sich, ein Zittern durchlief die Maschine, und dann rollte sie schneller und schneller.
,,Es geht los, Mami!“, rief Bibi aufgeregt und drückte ihre Nase an die Fensterscheibe.
,,Nein! Es soll nicht losgehen!“, zeterte Herr Blocksberg. ,,Ich will aussteigen!“
Einige Sekunden später hatte das Flugzeug abgehoben und stieg steil in den Himmel hinauf.
Bernhard Blocksberg machte die Augen zu und ergab sich seinem Schicksal. Kurz darauf knackte es in dem Bordlautsprecher über ihren Köpfen.
„ Werte Passagiere!“, ertönte eine grabestiefe Stimme. „Hier spricht Kapitän Dracula von Grusel Tours. Ich heiße Sie herzlich willkommen an Bord unsres Fluges Grusel 3 nach Transsilvanien. Ich wünsche Ihnen einen schaurigen Flug und viele Luftlöcher! Hohohohoho!“
Im selben Moment sackte das Flugzeug ruckartig ab und geriet ins Schlingern. Bibi jubelte. Das war ja wie in der Geisterbahn. Ihr Vater hatte sich jedoch tief in seinen Sitz verkrochen und wimmerte leise vor sich hin: „Nein! Ich will hier raus! Ich will nach Hause! Lasst mich aussteigen! Ich will nach Hause!“
Barbara redete beruhigend auf ihn ein, aber es nützte nichts. Schließlich wurde sie energisch.
„ Bernhard! Stell dich nicht so an! Was soll denn der Flugkapitän von dir denken? Ich habe dich vor dieser Reise gewarnt, aber du hast nicht auf mich gehört. Jetzt musst du in den sauren Apfel beißen! Du hast es doch selber so gewollt!“
„ Aber jetzt will ich es eben anders!“ Wie ein Häufchen Elend blickte Bernhard seine Frau an. „Ich will nach Hause! Ich will in meinen gemütlichen Lieblingssessel! Hilfe! Ich will hier raus!“
Nun half nur noch ein Hexspruch. „Darf ich, Mami?“, fragte Bibi mit einem Blick auf ihre Mutter. Die nickte. Bernhard streckte seiner Tochter abwehrend die Hände entgegen, doch da sagte Bibi bereits: „ Eene meene mei, Papi ganz schnell ruhig sei! Keine Angst und gute Laune, so vergeht der Flug im Traume! Hex-hex!“
Das Hexgeräusch ertönte, und Vater Blocksbergs Laune verbesserte sich schlagartig.
„ Na, Kinderchen, wie geht’s?“, fragte er freundlich und lehnte sich gemütlich in seinem Sitz zurück. „Jetzt sind wir also unterwegs in den wohlverdienten Urlaub. Bibi, mein Schatz…“, er deutete aus dem Fenster hinaus, „siehst du, wie wunderbar die kleinen Puff-Wölkchen aussehen?“
„ Ja, Papi!“, kicherte Bibi und zwinkerte ihrer Mutter zu. „Das sehe ich. Hups!“ Sie hüpfte ein Stück aus ihrem Sitz,
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