Bibi Blocksberg - 13 - Bibi und die Vampire
vergessen?“
,,Du meine Güte, Amanda!“ Frau Blocksberg versuchte ihre Freundin zu beruhigen. ,,Schrei doch nicht so. Dich kann man ja sogar ohne Telefon meilenweit hören.“
,,Allerdings!“, schimpfte Herr Blocksberg aus dem Hintergrund. ,,Sag deiner Freundin, sie soll nicht so kreischen!“
Barbara Blocksberg schirmte die Sprechmuschel des Telefonhörers mit der Hand ab und sprach leise weiter: „Amanda, hör zu… Ich… wir brauchen diese Flugtickets nicht. Wirklich. Verschenk sie an irgendjemanden. Bitte.“
Doch Bibi hatte gute Ohren und den letzten Satz mitgekriegt.
,,Was höre ich da? Verschenken?“, rief sie. ,,Mami, wir verschenken keine Flugtickets!“
,,Genau!“, pflichtete Herr Blocksberg ihr bei, der allerdings nur die Hälfte mitbekommen hatte. ,,Wir haben nichts zu verschenken, wo kämen wir denn da hin? Willst du uns an den Bettelstab bringen, Barbara? Was ist das überhaupt für eine Reise, von der du da redest?“
,,Ach, nur so eine… nur so ein Aufenthalt. Gerade mal eine Woche!“ Frau Blocksberg winkte ab. ,,Du weißt doch, die Reise nach Transsilvanien, dieser Tombolagewinn beim letzten Hexentreffen.“
Doch jetzt war Herr Blocksberg hellhörig geworden. Ohne zu fragen, nahm er seiner Frau den Telefonhörer aus der Hand.
,,Frau Amanda!“, rief er in die Sprechmuschel. ,,Hören Sie nicht auf sie! Selbstverständlich treten wir die Reise nach Transsilvanien an. Dann liegt mir meine Tochter wenigstens nicht mehr in den Ohren! Ist die Reise wirklich kostenlos?“
,,Aber natürlich, Herr Blocksberg!“, sagte Amanda und lachte hexisch. ,,Das kostet Sie alles keinen Pfennig. Ich schicke Ihnen die Tickets sofort vorbei. Tschüss! Und richten Sie der werten Frau Gemahlin einen solidarischen Hexengruß aus. Dem kleinen Bibi-Hexchen natürlich auch. Hähähä! Auf Wiederhören! Ach ja… Viel Spaß in Transsilvanien!“
„ Seltsam. Sehr seltsam“, murmelte Herr Blocksberg, als er den Hörer wieder aufgelegt hatte. „Sag mal, Barbara, warum um alles in der Welt wolltest du denn diese schöne Reise verschenken? Wäre doch schade drum.“
„ Na hör mal!“, empörte sich seine Frau. „ Du warst doch seinerzeit dagegen, dass wir den Gewinn annehmen. Du wolltest doch nicht nach Transsilvanien!“
Bernhard Blocksberg überlegte einen Moment. Richtig! Er erinnerte sich dunkel, dass da mal von einer Reise die Rede gewesen war.
„ Egal! Dann habe ich eben meine Meinung geändert!“, entschied er. „Einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins Maul!“
Auf nach Transsilvanien!
Bibi war natürlich glücklich, dass sie nun doch verreisen würden, wenn auch nur für eine Woche. Aber ausgerechnet nach Transsilvanien? Für ihre Mutter und für sie würde der Aufenthalt dort sicher sehr lustig werden, sie waren schließlich Hexen. Aber was war mit ihrem Vater?
„ Hat Papi vergessen, dass man sich in Transsilvanien furchtbar gruseln muss?“, flüsterte sie ihrer Mutter zu, als die beiden in die Küche gegangen waren.
„ Natürlich weiß er das“, flüsterte ihre Mutter zurück. „Aber manchmal ist er eben stur.“
„ Ihr braucht gar nicht so zu tuscheln, ihr zwei Hexen! Ich habe sehr gute Ohren!“, rief Herr Blocksberg aus dem Wohnzimmer. „Ich weiß sehr wohl, dass man sich in Transsilvanien gruseln muss. Haltet ihr mich etwa für einen Feigling?“ Er reckte energisch das Kinn vor. „Diese Reise wird angetreten, meine Hexendamen, egal, wie gruselig sie auch sein wird. Ich übernehme die Verantwortung. So!“ Er schraubte seinen Füller zu, ordnete seine Papiere fein säuberlich auf einen Stapel und verstaute sie in einer Schublade. „Und jetzt muss ich noch mal ins Büro. Ihr braucht nicht mit dem Essen auf mich zu warten, es kann spät werden.“
Als die Haustür hinter Herrn Blocksberg ins Schloss gefallen war, blickten Mutter und Tochter sich besorgt an.
,,Mannomann! Papi weiß nicht, auf was er sich da einlässt. Der und in Transsilvanien… Wenn das mal gut geht“, murmelte Bibi.
Frau Blocksberg nickte.
,,Für uns beide ist das alles kein Problem. Wir gruseln uns nicht so schnell, und uns macht das bestimmt auch Spaß. Aber mein guter Bernhard? Der wird doch halb verrückt vor Angst, wenn er die ersten Vampire seines Lebens sieht. Hier im Haus spielt er den starken Mann, aber was wird in Transsilvanien sein? Für ihn wird so ein Gruselurlaub kein Zuckerschlecken!“
,,Warten wir einfach ab, was passiert“, meinte Bibi. ,,Außerdem zwingen wir
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