Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
alte Kräuterhexen mit Schlapphüten und bunten Schultertüchern. Und die Frisuren erst: lange Haare, kurze Haare, glatte Haare, gelockte Haare, Turmfrisuren und wallende Mähnen, Igelköpfe und Kullerlocken.
Langsam schwebten Barbara und Bibi ein und landeten auf dem dafür vorgesehenen Platz. Mit großen, weit aufgerissenen Augen betrachtete Bibi das Ganze. Sie war noch nie in ihrem Leben so aufgeregt gewesen. Es kam ihr vor, als würde sie das alles nur träumen!
Barbara blickte ihre Tochter zärtlich an. „Willkommen auf dem Blocksberg, Bibi“, sagte sie. „Komm, gib deinen Besen ab.“
Sie gingen zu der Garderobe, wo in einem Gestell fein säuberlich die verschiedensten Besen standen: kleine und große, alte und neue, schlichte, borstige Schrubber, und durchgestylte High-Tech-Feger. Bibi erkannte den getunten Kawakasi von Schubia Wanzhaar und Arkadias Besen Fetzi. Die Punkerhexe und die flippige Junghexe waren also auch da!
Eine alte Hexe kam angeschlurft. Sie war klein und ging leicht gebeugt, hatte eine lange, gekrümmte Nase, eine Warze am Kinn und auf dem Kopf trug sie einen schon etwas mitgenommenen verbeulten Hut.
„Das ist also deine Bibi, Barbara“, sagte sie mit freundlicher, ein wenig krächziger Stimme. „Ein hübsches Mädchen!“
„Und klug, Geratria!“, fügte Bibis Mutter lächelnd hinzu.
„Ganz wie die Mama. Entzückend!“
Die alte Geratria nickte beifällig.
Da schoben sich zwei Junghexen zwischen sie und hakten Bibi unter. Die eine war Schubia, gekleidet wie ein Punkgirlie mit bunten Haaren und wild bemalten Schuhen, die andere, Arkadia, ging ganz in Rosa und hatte den Kopf voller kleiner blonder Spirallocken. An den Füßen trug sie rosa Lackschuhe.
„Ich sehe, Schubia und Arkadia kümmern sich um dich, meine Kleine“, sagte Geratria. „Aus denen werden bestimmt noch einmal die gruseligsten Traditionshexen. Sie sind unsere Internatsbesten!“
Die Ankunft von Bibi und Barbara war natürlich nicht unbemerkt geblieben und schon wurden sie von einer Gruppe neugieriger Hexen umringt.
„Wie groß Bibi geworden ist!“, staunte eine.
„Und dieses Lächeln!“, fügte eine andere hinzu.
„Ganz die Mama!“, fand die dritte.
„Entzückend!“, rief die vierte.
„Bist du noch mit diesem Bernhard zusammen, Barbara?“, wollte eine andere wissen.
Bibi wurde es ungemütlich zu Mute, sie fühlte sich beengt. Das alles auf einmal war zu viel für sie. Schubia und Arkadia befreiten Bibi mit sanfter Gewalt und zogen sie mit sich fort.
„Komm, weg hier“, sagte Schubia und bald waren sie in Sicherheit.
„Puh!“ Bibi seufzte und wischte sich verwirrt eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich wär fast erstickt.“ Da fiel ihr Blick auf Schubias gefärbten Schopf. „Hey! Die Strähnen sind superschön!“
„Alles selbst gehext“, erklärte Schubia lässig. „Nur Tante Walpurgia findet’s nicht so toll. Sie meint, die Internatshexen sollten schwarze Haare haben.“
„Sag mal, wieso bist du eigentlich nicht bei uns auf dem Internat“, wollte Arkadia wissen.
„Och, ich wohne eigentlich bei meinen Eltern“, antwortete Bibi. „Das heißt, im Moment ziehe ich gerade aus.“
„In ’ne eigene Wohnung?“ Arkadia war beeindruckt.
„Nö! In unser Gartenhaus!“ Bibi lachte. Dann fügte sie hinter vorgehaltener Hand hinzu: „Könnt ihr mir mal sagen, wo ich hier… Na, ihr wisst schon.“
Arkadia und Schubia kicherten.
„Bist du aufgeregt?“, fragte Schubia.
„Und wie!!!“
Die beiden Junghexen führten sie zwischen zwei Felsen hindurch eine tiefe Treppe hinunter. Hier befanden sich der Waschraum und die angrenzende Toilette. Natürlich gab es keine Herrentoilette – schließlich waren Männer auf dem Blocksberg nicht zugelassen!
Vor den Waschtischen saßen die jüngeren Semester unter den Hexen, stylten sich für den Abend auf und unterhielten sich angeregt. Andere standen in einer Schlange vor der Toilettenkabine an. Auch hier ging es nicht gerade leise zu. Alle schnatterten und kicherten durcheinander. Bibi blickte sich verwundert in dem hohen Raum um und bekam ein paar Gesprächsfetzen mit.
„Hast du Rabia vorhin gesehen?“, fragte die pummelige Hexe Edwina, die sich in ein schräges lila Kleid gezwängt hatte, die neben ihr sitzende Lalita. „Total gealtert!“
„Und außerdem ist sie pleite!“, fügte Lalita kichernd hinzu und drückte den Hut ihres Hexencowboyanzuges kess aufs Haar.
Da flog eine der Toilettentüren auf und die Hexe Rabia kam
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