Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
langsam und deutlich: „ Eene meene Gartenrechen, die Katze will deutsch mit mir sprechen. Hex-hex!“
Doch die Katze maunzte bloß und blickte ein wenig ratlos drein. Durch das Publikum ging ein Raunen und Rabia konnte ein schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken.
„Entschuldigung“, sagte Bibi leise mit einem Blick auf Walpurgia. Dann versuchte sie es noch mal: „ Eene meene Fensterläden, das Kätzchen wird jetzt mit mir reden. Hex-hex!“
Nichts geschah. Unruhig wisperten einige Hexen und scharrten mit den Füßen. Bibi wurde rot, ihre Hände schwitzten und sie biss nervös auf ihrer Unterlippe herum. Rabia warf ihr einen verächtlichen Blick zu.
„Es ist doch vorher auch gegangen!“, murmelte Bibi verzweifelt. „Ich weiß gar nicht, was los ist.“ Sie versuchte es ein letztes Mal: „ Eene meene Mäuseklappern, du doofe Katze sollst jetzt plappern. Hex-hex!“
Alle Blicke waren auf Bibi gerichtet und niemand bekam mit, dass Rabia leise ihre Lippen zu einem Hexspruch bewegte. Plötzlich hüpfte eine Maus zu Bibis Füßen herum. Die Katze stellte die Ohren auf und wollte sich auf die Maus stürzen, doch die sauste schnell mitten durch die Beine der Anwesenden und verschwand zwischen den Felsen, bevor die Katze sie erwischen konnte.
„Wie schade!“, sagte Rabia bedauernd, doch ihr Gesichtsausdruck strafte ihre Worte Lügen. Barbara warf ihr einen wütenden Blick zu. Bibi war der Verzweiflung nahe. Da stand sie nun und ihr Hexstück war ihr gründlich misslungen!
„Bibi!“ Walpurgia trat auf sie zu. „Wir alle wissen, dass du wunderbar hexen kannst. Das war ja wohl ein klassischer Fall von… na?“
„Lampenfieber“, sagte Bibi leise.
„Genau.“ Die Vorsitzende des Hexenrates lächelte nachsichtig. Dann blickte sie in die Runde. „Wer ist dafür, dass Bibi trotz ihres kleinen Missgeschicks die Kugel erhält?“
Alle Arme reckten sich in die Höhe. Rabia kratzte sich mit ihrem schnell erhobenem Arm am Kopf und schaute Bibi böse an.
„Hexen des Inneren Kreises… vortreten!“, forderte Walpurgia.
Acht Hexen, darunter auch Barbara und Rabia, erhoben sich von ihren Plätzen und bildeten einen Kreis um die beiden.
„Bibi, du kennst die Regeln?“, fragte Walpurgia.
„Ja. Die Kristallkugel darf nur dazu verwendet werden Gutes zu tun. Wer mit der Kugel Missbrauch treibt, wird mit zwei Jahren Moor bestraft.“
„Sehr gut.“ Walpurgia nickte anerkennend. „Und nun geschehe, wie der Brauch es will…“ Sie ließ sich die Kugel reichen, hielt sie mit ausgestreckten Armen von sich und blickte Bibi dabei tief in die Augen. „ Lang wie deine sieben Leben soll die Kugel Glück dir geben!“
Nun wurde die Kugel weitergereicht, jede Hexe schaute Bibi an und sagte dazu den Spruch. Als Nächste war Lalita an der Reihe: „ Lang wie deine sieben Leben soll die Kugel Glück dir geben!“
Jetzt kam Geratria dran: „ Lang wie deine sieben Leben soll die Kugel Glück dir geben!“
Sie reichte die Kugel an Barbara weiter. Die strahlte vor Stolz und sagte mit hörbarer Bewegung in der Stimme: „ Lang wie deine sieben Leben soll die Kugel Glück dir geben!“ Dann gab sie die Kugel vorsichtig an Rabia weiter.
„ Lang wie deine sieben Leben… Hoppla! Ups!“ Rabia ließ die Kristallkugel fallen. Sie krachte auf den harten Boden und zersprang in tausend kleine Stücke!
Unterdrücktes Kreischen, Stöhnen, laute Aufschreie! Alle waren zu Tode erschrocken. Noch nie zuvor hatte jemals eine Hexe eine Kristallkugel fallen lassen!
„Meine Kugel!“, rief Bibi verzweifelt. Sie kniete sich hin und begann hektisch die Stücke einzusammeln. Arkadia und Schubia, die herbeigesprungen waren, halfen ihr dabei.
„Das hat sie extra gemacht, diese Hexschnepfe!“, zischte Schubia.
Bibi versuchte ein Wunder: „ Eene meene Herzenspfeil, Kugel, sei doch wieder heil. Hex-hex!“
Doch nichts geschah. Alle blickten Rabia böse an.
„Oh nein, ist mir das peinlich!“, rief Rabia und tat, als hätte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen. Geschäftig blickte sie von einer Hexe zur anderen. „Bitte, ist denn hier keiner, der diese Kugel wieder heil hexen kann?“
„Rabia?“, sagte Walpurgia mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. Ihre Augen wurden schmal. „Hast du das mit Absicht getan?“
„Iiich?“ Rabia tat empört. „Wieso denn? Aber natürlich nicht! Dafür gibt es doch gar keinen Grund.“
Keiner glaubte ihren Beteuerungen, aber niemand konnte das Gegenteil beweisen. Bibi hatte sich zu
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