Bibi und Tina 7 - Tina in Gefahr
viel i n letzter Zeit!« Frau Martin war echt sauer. »Alex hier, Alex da. Vorgestern zu spät zum Abendbrot, vorige Woche die Hausaufgaben nicht gemacht … Ich denke, ein Treffverbot für ein paar Tage tut ihr ganz gut .«
»Treffverbot? Au weh!« Bibi zuckte zusammen. »Das ist ja so schlimm wie ein Hexverbot von meiner Mami . Wissen Sie was? Ich glaube , ich weiß, wo Tina ist . Ich hole sie! «
Wie der Blitz sauste Bibi aus dem Haus, sattelte Sabrina und ritt in gestrecktem Galopp davon.
Na, ob Bibi wirklich wusste, wo sich ihre Freundin aufhielt? Tina saß näm l ich gefesselt in einem ‘ halbdunklen Raum in der Alten Mühle auf einer Kiste . Sie hatte Angst . Als sich ihre Augen an das fahle Licht gewöhnt hatten, erblickte sie auf dem Boden einen Pappkarton. Darin befanden sich einige wunderbare silberne Leuchter, Silberteller, wertvolle Porzellanfiguren und eine kostbare , verzierte Vase.
»Wahnsinn!«, murmelte sie. »Das müssen die geklauten Sachen aus dem Schloss sein. Der Mann ist also der Einbrecher!« Sie erhob ihre Stimme . » Lassen Sie mich raus! Ich schreie sonst ganz lau t ! «
»Schrei nur, hier hört dich keiner!«, r i ef der Fremde von draußen. »Wenn du schön brav b i st, geschieht dir n i chts. Ich kriege gleich Besuch, musst du wissen. Hähä! So lange musst du schon noch warten, mein Püppchen!«
Kurz darauf hörte Tina, wie ein zweites Auto vorfuhr. Der Motor erstarb und jemand stieg aus.
»Hallo, Gustav!«, rief eine männliche Stimme und stieß einen gellenden Pfiff aus .
»He! Hier bin ich, Karl!«, antwortete der Mann, der Tina gefesselt hatte.
Karls Schritte näherten sich der Mühle.
»Ein sauberes Versteck hast du dir da ausgesucht « , meinte er bewundernd. »Nicht schlecht . Hier vermutet uns keiner. «
»Den Tipp habe ich von so ‘nem schrillenVogel aus dem Dorf. So ein Moto-Cross- Heini, Freddy heißt er . «
Verdammt, dieser Freddy! In Tina stieg die kalte Wut hoch! Dieser Mistkerl! Na, der würde was erleben! Hinterher natürlich, wenn diese schreckliche Geschichte vorbei war. Dass sie gut ausgehen würde, hoffte Tina inständig. Aber leider saß sie noch gefesselt in der Mühle und musste sich das Gespräch der beiden Gauner anhören.
»Leute zu kennen, die einem einen Tipp geben, ist immer gut . « Karl lachte. »Aber den Jeep hätte ich an deiner Stelle weiter hinein in die Büsche gefahren. Den sieht man ja schon von Weitem.«
»Ach was!« Gustav winkte ab . »Hierher verirrt sich doch niemand. Ich habe diesem Motorradfuzzi einen Hunderter versprochen, wenn das Versteck wirklich dicht ist .«
»Okay, ich vertraue dir . Hast du die Sachen, Gustav?«
»Na klar. Hast du die Kohle dabei?«
»Hab ich. Knete gibt’s aber erst, wenn ich die Ware gesehen habe.«
»Die ist astrein. Bringt dir ‘ne Menge Kies ein. Du als Hehler hast doch einen betuchten Kundenstamm. Antike Sachen sind immer gefragt, oder?«
»Hilfe!«, ertönte plötzlich Tinas Stimme aus der Mühle. »Hilfe! Ich will hier raus!«
»Schnauze!«, brüllte Gustav. »Sonst stopf ich dir dein Maul!«
»Was ist das?« Karl fuhr erschrocken herum. »Wen hast du da drin?«
»Bloß ein Mädchen«, versuchte Gustav den Hehler zu beruhigen. »Stand plötzlich vor der Mühle. Ich hab sie erst mal sauber verschnürt und da drin in Sicherheit gebracht . Die kann uns nicht in die Quere kommen . «
»Sag mal, bist du wahnsinnig geworden?«, zischte Karl. »Wenn sie dich erkannt hat?«
»Bin ich Anfänger , Mann? Ich war natürlich maskiert, als ich sie gekidnappt habe.«
»Hilfe!« Tina ließ nicht locker. »Ich bin entführt worden . Retten Sie mich! «
»Verdammter Mist!«, fluchte Karl . »Hör mal zu, mein Lieber. Der Boden hier ist mir zu heiß. Sich an Kindern zu vergreifen , das passt mir gar nicht . Ich steige aus , du kannst deine Ware behalten!«
»Mann! Verstehst du denn nicht?« Gustav wurde nervös. »Ich wollte das kleine Biest doch nur …«
»Jetzt halt mal die K l appe, i ch muss die ganze Sache noch mal überdenken.«
Karl verschränkte die Arme über der Brust und drehte ein paar Runden vor der Mühle . Sollte er oder sollte er nicht?
Tina hatte inzwischen wieder Mut geschöpft. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, dachte sie. Aber trotzdem, sie war allein und gefangen. Wenn doch Bibi da wäre!
Wo war Bibi?
Bibi macht sich Sorgen
Bibi war auf schnellstem Weg zum Steinbruch geritten. Dort hoffte sie das junge Paar zu treffen.
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