Bibi und Tina 7 - Tina in Gefahr
machen.«
»Soll ich ihn bewachen?«, fragte Freddy eifrig.
»Nein«, antwortete Bibi . »Fahr mit deiner Knatterkiste ins Dorf und hol die Polizei . Die freut sich bestimmt, wenn sie einen guten Fang macht .«
Gustav zeterte und jammerte , er bat um Gnade und versprach, so etwas nicht wieder zu machen. Aber es half nichts . Er war durch Bibis Hexspruch auf seinem Ast wie festgeklebt .
Freddy startete in Richtung Falkenstein, Bibi, Tina und Alex ritten zur Alten Mühle. Es war auch höchste Zeit . K aum war die Mühle in Sicht, da ertönte auch schon lautes und fröhliches Kindergeschrei durch den Wald .
»Sie kommen, Bibi!«, rief Tina. »Wir sind verflixt spät dran. Dieses Abenteuer mit den beiden Halunken hat unseren ganzen Zeitplan durcheinander geworfen. Wir haben den Kindern doch eine Grillparty versprochen!«
»Kein Problem für mich. Lass uns erst einmal die Pferde anbinden, alles Weitere erledige ich dann schon.«
Kurz darauf baute sich Bibi auf dem freien Platz vor der Alten Mühle auf und schritt zur Tat . »Und wenn mich deine Mutter noch so ausschimpft, Tina, ich hexe alles! Eene meene mäuschenstill, hier stehen Würstchen jetzt und Grill! Eene meene Hexenkraft, auch viele Flaschen Apfelsaft! Hexhex! «
Donnerwetter! Alexander und Tina machten große Augen. Wie von Geisterhand hervorgezaubert, standen ein mit Würstchen beladener Grill, Tische und Bänke und Kästen mit Saft vor ihnen.
»Toll, Bibi!«, lobte Alexander. »Ich habe einen Bärenhunger nach all der Aufregung des heutigen Tages.«
»Na, und ich erst!«, stimmte ihm Tina zu. »Hört ihr meinen Magen knurren?«
»Der junge Herr Graf schieben Kohldampf?« Bibi grinste und machte einen Knicks vor Alexander. »Oh, speisen der Herr möglicherweise nicht standesgemäß? Dem können wir doch sofort abhelfen. Tina, weißt du, wo die Leuchter sind?«
»Na klar!« Tina sauste in die Mühle und kam mit den Leuchtern zurück.
»Sehr gut! Das gräfliche Silbergeschirr besorge ich. Eene meene abgeleckt , mit Silber sei der Tisch gedeckt! Hex-hex! «
Na, da staunten die Ferienkinder vom Martinshof nicht schlecht, als sie am Ziel der Schnitzeljagd Würstchen mit Kartoffelsalat von silbernen Tellern essen und ihren Saft aus kostbaren Pokalen trinken durften. Es wurde ein toller Abschluss der Reiterferien für die Kinder.
Ende gut, alles gut . Als Frau Martin am Abend überglücklich ihre Tina in die Arme schloss, war von einem Treffverbot mit Alex natürlich keine Rede mehr. Kurz darauf rief der Dorfpolizist von Falkenstein an und berichtete, dass man Gustav vom Baum gepflückt und den Hehler Karl soeben festgenommen hatte.
Wie Steine fielen Bibi und Tina kurz vor Mitternacht auf ihre Betten in Tinas Zimmer.
»Gute Nacht, Bibi!«, murmelte Tina. »Mit dir wird es nie langweilig!«
»Dir auch gute Nacht!«, sagte Bibi und gähnte herzhaft. »Mit d i r ist es auch nicht langweilig. Zwei Gauner austricksen, das soll dir erst mal einer nachmachen!«
Wenige Minuten später herrschte Ruhe auf dem Martinshof. Alle L i chter waren gelöscht . Die Bäume im Falkensteiner Forst rauschten leise im Wind. Hahn Hubert streckte im Hühnerstall kurz seinen Kopf aus dem Gefieder und blinzelte verschlafen. Noch alles dunkel, noch kein Sonnenaufgang. Wunde r bar , er konnte beruhigt weiterpennen bis zum Morgen. Dann musste er wieder die Bewohner des Reiterhofes wecken. Schließlich hat man ja als Hahn seine täglichen Pflichten zu erfüllen.
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